Wachsweiche Eier kochen mit dem Siemens C62

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 23.06.2006, 11:34

thomas milser

Wachsweiche Eier kochen mit dem Siemens C62

<p align="justify"> xx Ein sanftes Stöhnen, nein, ein tiefes, geräuschvolles Ausatmen war es wohl, das mich an diesem Vormittag erwachen ließ, ein unbekanntes Geräusch in meinem Gemach, dem Schlafgemach, dem Ort der Einkehr und der Stille. Sie war wunderschön, trug nur das Nötigste, und roch nach Frau, wie Frauen am Morgen zu riechen haben. Es war nichts geschehen am Abend; wir hatten uns nur aneinander geschmiegt, wie sich das für die erste Nacht ja auch geziemt. Denn anscheinend kam sie aus gutem Hause; soviel hatte ich heute Nacht noch verinnerlicht, bevor ich dem Rotwein in einen unruhigen Schlummer gefolgt war. Und nun, als ich erwachte, schlief das teure Kelchglas friedlich in stabiler Seitenlage am Kopfende des Bettes auf dem Teppich und hatte - wohl im Traum - ein ebenso ansprechendes wie unauswaschbares Aquarell in bestattungsunternehmenfarbenem Purpur auf den ohnehin schon violetten Kurzflor erbrochen. Dass ich den Teppich noch kurz zuvor frisch geschäumt und gefönt hatte, auf dass es nett und frisch im Raume röche, nützte da jetzt wohl auch nichts mehr, und ich würde meine raumpflegerischen Ambitionen vermutlich nicht mehr ins Poesiealbum der jungen Dame einkalligraphieren können. Sie wird's wahrscheinlich schäbig finden. Aber sie schlummert ja noch. Das leere Glas kann ich ja schonmal entsorgen.
xx Dem Baby musst du was bieten, schießt es mir durch das schlaftrunkene Gestirn, und ich entschließe mich, ihr das perfekte, mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Punkt gebrachte Frühstücksei zu servieren. Sowas kommt immer gut. Den Kaffee schön frisch aufgebrüht im Bodum, und das Brot knusprig leckör. Den Piccolo würde ich erst anschließend aus dem Hut zaubern, wie es uns Dramaturgen anheim ist, nach dem Frühstück, rechtzeitig zu dem schon jetzt längst überfälligen Mittagsschlummer.
xx Ich öffne den Kühlschrank. Soso, Bio-Eier Güteklasse 0, also voll dick und sauoval. Geschätzt: Fünf Minuten dreißig bis zum Nicht-mehr-schlabbrig-Sein. Das Weiße fest, das Gelbe spermatös. Einfach mal anders rum als sonst. Aber womit soll ich die Eier jetzt timen? Mein Blick schweift umher, aber ich weiß schon, dass er nicht das erhaschen kann, was jetzt so nötig wär': Ein absolut präzises Zeiteisen.
xx Weil ich sowas nämlich gar nicht besitze. Keine Küchenuhr, keine Sand- oder Eieruhr, der Wecker hat auch keinen Sekundenzeiger, nur den ungefähren Sonnenstand hab ich. Südsüdost. Auffrischende Winde. Normalerweise ist das genau genug. Aber die Eier. Die Eiaoweiadieeia.
xx Na klar: Das Mobiltelefon! Das hat doch allerhand Funktionen, da sollte was Passendes dabei sein. Also: Wie war das hier mit dem Menü? Uhr und Wecker mit Sekundenanzeige (schon mal gut), Stoppuhr (ah!), und dann noch Countdown. Countdown? Yeah! Wie cool ist das denn? Ich lass jetzt die Eier digital runterzählen. Cape Canavarel für die Frühstücksrakete. Powered by Siemens.
xx Ich höre sie hinter mir die Treppe hochtapsen. Jetzt schnell noch die Eier anpieksen. Kein Eierpiekser da. Natürlich nicht. Ich hatte ja auch noch nie einen. Ich erwische in letzter Sekunde die olle, verrostete Reißnadel aus der Schublade, bohre sie vorsichtig aber fordernd in die Unterleibe der Hühnerbrut, die ich dann elegant über den güldenen Löffel in die brodelnde Brühe kullern lasse, als mich ihre Arme auch schon von hinten zart und noch ganz schlafschlaff umkraken, meine allerliebste Oktopussi.
xx Magst du Fisch, Süße, hmm? bonvivante ich. Sie atmet in meinen Nacken und schnurrt leise, sagt aber nichts. Aus den Eierlöchern ergießen sich weiße Fäden in die Eiersuppe. Ich versuche, nicht den Faden zu verlieren. Ich hab Lachs da und Meerettich, wie wärs? Ja. Sie fläzt sich auf den Küchenstuhl. Sie hat einen alten Schlabberpulli von mir übergeworfen. Sie guckt. Der Tisch ist natürlich schon gedeckt. Stolz präsentiere ich meinen Edelstahl-Eierknipser. Ein Metallring mit zwei Scherengriffen dran, die bei Betätigung ein obszönes Haifischgebiss ins Innere des Ringes und somit in die Schale des Eis schnappen lassen, über das man das Gerät zuvor gestülpt hat. Danach kann man damit unter leichtem Ruckeln das Köpfchen abheben. Als Mann denkt man dabei unweigerlich an Folterkeller des finstersten Mittelalters.
xx Die Eier sind total schlabberig. Mir wird schwarz vor Augen. Welche Schmach! Es dämmert mir. Ich hatte im Tran 3:30 eingestellt. Das reicht für dicke Eier nicht. Sie lächelt, setzt das Ei an den Mund und schlürft das Weiße weg. Und löffelt dann mit viel Salz das Gelbe aus. Ein bisschen davon tropft ihr aus dem Mundwinkel. Ich mache ihr einfach alles nach.
xx Sie beißt ein einziges Mal herzhaft in den zart verkohlten Vollkorntoast mit der geschmolzenen Butter und schüttet noch rasch einen tiefen Schluck vom kochend heißen Kaffee hinterher. Scheiß auf den EINGEPACKTEN Fisch sagt sie und steht langsam auf und geht aus der Küche und dreht sich in der Türe noch einmal zu mir um und guckt dabei ganz seltsam.
xx Beim Verlassen der Küche fische ich noch geschickt die Sektflasche aus der Kühlschranktüre, zum Glück mit Schraubverschluss; da kann so schnell nichts rausspritzen beim Öffnen. Aber entschuldigt mich jetzt bitte, ich muss runter ins Unterdeck zum Austernschlürfen. Vielleicht finde ich ja eine Perle.</p>

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1*geändert nach Leonie
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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 24.06.2006, 10:59

Leonie schrob:

Die Häufung von Wendungen mit „wohl“ und „schon“, das würde ich etwas reduzieren.
Du hast Recht. Erstaunlich, dass man manches selbst erst merkt, wenn man mit der Nase drauf gestoßen wird. Das ist der Nachteil, wenn man schreibt, wie Einem der Schnabel gewachsen ist. Ich hab' ein paar Wendungen augetauscht.

...somit in die Schale des Eis schnappen lassen, über das man das Gerät zuvor gestülpt hat...
vollkommen richtig

...geht aus der Küche. In der Türe dreht... (dann hast Du nicht ganz so viele „und“ hintereinander)
Diese Häufung von Nebensätzen mit 'und' benutze ich öfter als Stilmittel. Ich finde, sowas bringt Tempo. Ich habe aber den Satz ein klein wenig umgestellt, damit es noch besser flutscht.

@Alle:
Sehr konstruktive Kritik. Ich bedanke mich für's genaue Hinsehen. Klasse!

carl
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Beitragvon carl » 24.06.2006, 16:19

Hallo Tom,

ein gelungener Text!!! An Kleinigkeiten will ich mich nicht stören...
Aber mal unter uns Jungs: Was macht er in dieser Rubrik??

"Sie war wunderschön, trug nur das Nötigste, (soll wohl heißen: nichts?) und roch nach Frau, (hmm ja: es geht nichts über den natürlichen Körperduft einer gesunden, angeregten Frau bzw. Mann! Aber am Morgen??) wie Frauen am Morgen zu riechen haben. Es war nichts geschehen am Abend; wir hatten uns nur aneinander geschmiegt, wie sich das für die erste Nacht ja auch geziemt. (Na mein Alter, das hält die Latte aber ziemlich hoch! Wehe, ich lese vier Seiten für nix und wieder nix. Was das Thema angeht...)"
Ok, jetzt kommt ne gelungene Milljö-Studie, sozusagen als Vorspiel...
"Dem Baby musst du was bieten, schießt es mir durch das schlaftrunkene Gestirn, und ich entschließe mich, ihr das perfekte, mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Punkt gebrachte Frühstücksei zu servieren. Sowas kommt immer gut." Ächt? Meine wollten morgens alles mögliche, aber Eier? Na ja, wenn der Eierkocher gut kommt...
Hoffen wir also auf ein spektakuläres Ei-jakulat!
Köstliche Slapstikeinlage, der Countdown zur Früstücks"rakete"!
"Ich erwische in letzter Sekunde meine olle Reißnadel aus der Schublade, bohre sie vorsichtig fordernd in den Unterleib der Hühnerbrut und lasse sie elegant über den güldenen Löffel in die brodelnde Brühe kullern: als sie mich mit ihren Armen auch schon von hinten zart und noch ganz schlafschlaff umkrakt, meine allerliebste Oktopussi."
Ein klasse Satz, habe mir erlaubt, ihn etwas zu glätten und mehr als Methapfer für kommendes zu stilisieren. Ich meine, verschlafen hin, zarfühlender Bodycheck her: lass nicht ihren Armen die Initiative, sondern ihr als Person, deiner achtfältigen Pussi!
Mann, sie schmiegt sich an dich von hinten... arrgh!
Jetzt mehr Körperkontakt!!! Statt dessen:
"Magst du Fisch, Süße?" Ja, am liebsten roh, wenn er noch zuckt!
Ruhig, Carl, gaanz ruhig... ihr kommt noch. Zum Zuge, meine ich...
Gut, also ganz sachlich zu den technischen Details des Eierkochers:
"Stolz präsentiere ich meinen Edelstahl-Eierknipser. Ein Metallring mit zwei Scherengriffen dran, die bei Betätigung ein obszönes Haifischgebiss ins Innere des Ringes und somit in die Schale des Eis schnappen lassen, über das man das Gerät zuvor gestülpt hat. Danach kann man damit unter leichtem Ruckeln das Köpfchen abheben. Als Mann denkt man dabei unweigerlich an Folterkeller des finstersten Mittelalters."
Also, ich denke dabei an vagina dentata... das hätte was!
Zumindest mit dem Thema zu tun...
"Ich hab Lachs da und Meerettich, wie wärs? Ja. Sie fläzt sich auf den Küchenstuhl. Sie hat einen alten Schlabberpulli von mir übergeworfen. Sie guckt... Die Eier sind total schlabberig. Mir wird schwarz vor Augen."
Moment, Moooment! Hab ich da was nich mitgekriegt? Bin ich im falschen Film?? Sie guckt, sie???
Hat sie etwa was an? Außer deinem Pulli? Und flätzt sich auf den Stuhl? Und da gibts nix zu glotzen???
Jetzt wird mir schwarz vor Augen!
Sie zieht anzüglich die Beine unter deinen Pulli und ich als Leser kriege deine ollen Eier serviert!
Wär jetzt Endspiel würd ich sagen: Torschangs vor freiem Tor!
Und Tom tut ihn rein? Die Chance uns Leser aufzzuheizen, mein ich?
"Die Eier sind total schlabberig. Mir wird schwarz vor Augen. Welche Schmach! Es dämmert mir. Ich hatte im Tran 3:30 eingestellt (Jaa, das wär sie, deine Torbilanz!). Das reicht für dicke Eier nicht (nee, ein wahres Wort). Sie lächelt, setzt das Ei an den Mund und schlürft das Weiße weg. Und löffelt dann mit viel Salz das Gelbe aus. "
Ja, ja, jaaa: Jetzt noch ein anzüglicher Blick, ein bißchen Zähne zeigen oder so beim Biss ins... aaah das tut... und dann das Weiße ausgeschlürft... und es tropft glitschnass!!
Und wie gehts weiter?
"Ich mache ihr einfach alles nach."
Oh Gott...
Hallo, aufwachen!! Wir wollten Sex & Lust & Leidenschaft, jetzt, passend zum Ambiente (das DU vorgegeben hast)!!!
"'Scheiß auf den eingepackten LACHS' sagt sie (ja! so wird das was!) und steht langsam auf und geht aus der Küche und dreht sich in der Türe noch einmal zu mir um und ................ guckt dabei ganz seltsam (?)"
Wass'n nu? Isser schlecht? Vom Glibber-Ei??
Tom, Tom, Tom. Was tust du mir da an! Deinem alten Kumpel...
Soll ich jetzt so in der Küche stehenbleim und mir einen runterholen, oder was?
Also, Resumee.
Gemessen an der Länge der Geschichte, den geweckten Erwartungen und der männlichen Perspektive: zu wenig Frau.

Liebe Grüße, Carl

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 24.06.2006, 16:51

Kurz: Nach wissenschaftlichen Erkenntnis hat der Mensch am Morgen seine sexuellste Phase. zumal, nachdem wegen Alkohol zuvor nichts war. Und dann duften Frauen wie nur Männer es riechen können, und dieses ist die Grundlage für das Ei.
Carl, wenn du schon keine Zigarren rauchst, so solltest dieses mal probieren. Dann bin ich gespannt auf deinen Erlebnisbericht.
Ansonsten der beste Kommentar von dir, soweit meine Gedächtniszellen tragen.

moshe.c

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Beitragvon Thomas Milser » 24.06.2006, 19:41

und dieses ist die Grundlage für das Ei.

:wav:

Moshe, mit diesem Satz hast du dich wie Deutschland heute in mein Herz gespielt. Genial!!!

Zu Carl komme ich später, da brauch ich Zeit für (danke für diese ausführtliche Berichterstattung!!!), aber ich hab hier After-Party (nein: Keine Schwulen, sondern Fußball) auf dem Hof und muss den Gastwirt spielen.

Später mehr.

carl
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Beitragvon carl » 24.06.2006, 20:25

Hallo Moshe,

schön, dass es Dir gefällt!
Als Wissenschaftler prüfe ich lieber alles selbst nach, grins...

Lieber Tom:
Der Eierkocher ist klasse, meine einleitenden Worte und Zwischebemerkungen waren ernst gemeint!
Was ich an Kommentaren eingefügt habe, soll keine Korrektur sein oder den Stil vorgeben, sondern nur anzeigen, wo Du meiner Meinung nach eine Chance vergibst die Situauion anzuschärfen. Und ihren verheißungsvollen Abgang. Wie auch immer.
Deswegen brauchst Du darauf auch nicht groß antworten.

Grüße, Carl

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Beitragvon Thomas Milser » 24.06.2006, 21:53

Doch Carl, ich möchte mir das gerne in Ruhe ansehen, was du geschrieben hast und verinnerlichen. Es klingt beim ersten Querlesen sehr fundiert. Deine Mühe soll nicht verpuffen.
Wenn nur endlich die ganzen Bekloppten von meinem Hof verschwänden...

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 24.06.2006, 22:37

Thomas,
reg dich nicht auf, die hast du eingeladen, oder war es Notwehr? Ansonsten kommen auf einem Hof auch immer uneingeladene an, und man muß dann sehr freundlich sein, auch wenn das Ei hart wird :grin: :grin:

moshe.c

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Beitragvon Thomas Milser » 24.06.2006, 22:51

Moshe, soll'n wir mal langsam zum PN-Verkehr (nein, liebe Leser, da ist nichts Unanständiges!) übergehen? Sonst müll' ich mir hier meine eigenen Texte zu.
Eigentlich sollen hier Kommentare bzw. konstruktive Kritik stattfinden.

Tom.

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Beitragvon Thomas Milser » 26.06.2006, 10:52

Hi carl. Entschuldige, dass ich erst jetzt dazu komme, deine umfangreiche Rezension mal zu beantworten.

Aber mal unter uns Jungs: Was macht er in dieser Rubrik??

Ich dachte mir, nachdem ich einige brachialerotische Texte eingestellt hatte, lege ich noch einen Subtilen dazu. Was denkt man denn so bei 'Austernschlürfen' und 'Perle finden'? Na?

"Sie war wunderschön, trug nur das Nötigste, (soll wohl heißen: nichts?)

nein, nein, wo denkst du hin: Hemdchen und ein kleines Spitzendreieck dürfen's schon gern sein. Es war ja Abends nichts passiert. Leicht verhüllt ist doch viel mehr als nackt...

und roch nach Frau, (hmm ja: es geht nichts über den natürlichen Körperduft einer gesunden, angeregten Frau bzw. Mann! Aber am Morgen??) wie Frauen am Morgen zu riechen haben.

Ja sicher am Morgen! Das 'bzw Männer' bitte ich ersatzlos zu streichen.

Es war nichts geschehen am Abend; wir hatten uns nur aneinander geschmiegt, wie sich das für die erste Nacht ja auch geziemt. (Na mein Alter, das hält die Latte aber ziemlich hoch! Wehe, ich lese vier Seiten für nix und wieder nix. Was das Thema angeht...)"

Was glaubst du, wie es die Latte hochhielt! Da wird dich aber der Schlusssatz auch nicht entschädigt haben.

Ok, jetzt kommt ne gelungene Milljö-Studie, sozusagen als Vorspiel...
"Dem Baby musst du was bieten, schießt es mir durch das schlaftrunkene Gestirn, und ich entschließe mich, ihr das perfekte, mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Punkt gebrachte Frühstücksei zu servieren. Sowas kommt immer gut." Ächt?

Denke ich mir. Ein bisschen Eiweiß kann wohl nicht schaden.

Meine wollten morgens alles mögliche, aber Eier? Na ja, wenn der Eierkocher gut kommt...
Hoffen wir also auf ein spektakuläres Ei-jakulat!

Auch hier muss ich dich enttäuschen: Es bleibt (natürlich nur im Text) bei den Fäden in der Suppe.


Köstliche Slapstikeinlage, der Countdown zur Früstücks"rakete"!
"Ich erwische in letzter Sekunde meine olle Reißnadel aus der Schublade, bohre sie vorsichtig fordernd in den Unterleib der Hühnerbrut und lasse sie elegant über den güldenen Löffel in die brodelnde Brühe kullern: als sie mich mit ihren Armen auch schon von hinten zart und noch ganz schlafschlaff umkrakt, meine allerliebste Oktopussi."
Ein klasse Satz, habe mir erlaubt, ihn etwas zu glätten und mehr als Methapfer für kommendes zu stilisieren. Ich meine, verschlafen hin, zarfühlender Bodycheck her: lass nicht ihren Armen die Initiative, sondern ihr als Person, deiner achtfältigen Pussi!
Mann, sie schmiegt sich an dich von hinten... arrgh!
Jetzt mehr Körperkontakt!!!

Hey Mann, du bist einfach zu uncool! ein bisschen mehr Contenance, bitte!


Statt dessen:
"Magst du Fisch, Süße?" Ja, am liebsten roh, wenn er noch zuckt!
Ruhig, Carl, gaanz ruhig...

Richtig!

ihr kommt noch. Zum Zuge, meine ich...

Denkste!

Gut, also ganz sachlich zu den technischen Details des Eierkochers:
"Stolz präsentiere ich meinen Edelstahl-Eierknipser. Ein Metallring mit zwei Scherengriffen dran, die bei Betätigung ein obszönes Haifischgebiss ins Innere des Ringes und somit in die Schale des Eis schnappen lassen, über das man das Gerät zuvor gestülpt hat. Danach kann man damit unter leichtem Ruckeln das Köpfchen abheben. Als Mann denkt man dabei unweigerlich an Folterkeller des finstersten Mittelalters."
Also, ich denke dabei an vagina dentata... das hätte was!
Zumindest mit dem Thema zu tun...

Unbestritten richtig. Ich wollte es nicht so direkt sagen.

"Ich hab Lachs da und Meerettich, wie wärs? Ja. Sie fläzt sich auf den Küchenstuhl. Sie hat einen alten Schlabberpulli von mir übergeworfen. Sie guckt... Die Eier sind total schlabberig. Mir wird schwarz vor Augen."
Moment, Moooment! Hab ich da was nich mitgekriegt? Bin ich im falschen Film?? Sie guckt, sie???
Hat sie etwa was an? Außer deinem Pulli? Und flätzt sich auf den Stuhl? Und da gibts nix zu glotzen???
Jetzt wird mir schwarz vor Augen!


Nicht schlimm Carl, das legt sich mit den Jahren. Wenn ich am Herd stehe, gibt's nichts Anderes zu Sehen außer dem Kochgut. Und Glotzen schon mal gar nicht. Welche Frau will beglotzt werden? Mannmann, da liegt noch eine Menge Entwicklungs-Arbeit vor dir :grin:


Sie zieht anzüglich die Beine unter deinen Pulli und ich als Leser kriege deine ollen Eier serviert!
Wär jetzt Endspiel würd ich sagen: Torschangs vor freiem Tor!
Und Tom tut ihn rein? Die Chance uns Leser aufzzuheizen, mein ich?


Spannung, Entspannung, Spannung, Entspannung. Schwitzen sollt Ihr, elendes Voyeurpack!!!


"Die Eier sind total schlabberig. Mir wird schwarz vor Augen. Welche Schmach! Es dämmert mir. Ich hatte im Tran 3:30 eingestellt (Jaa, das wär sie, deine Torbilanz!). Das reicht für dicke Eier nicht (nee, ein wahres Wort). Sie lächelt, setzt das Ei an den Mund und schlürft das Weiße weg. Und löffelt dann mit viel Salz das Gelbe aus. "
Ja, ja, jaaa: Jetzt noch ein anzüglicher Blick, ein bißchen Zähne zeigen oder so beim Biss ins... aaah das tut... und dann das Weiße ausgeschlürft... und es tropft glitschnass!!
Und wie gehts weiter?
"Ich mache ihr einfach alles nach."
Oh Gott...Hallo, aufwachen!! Wir wollten Sex & Lust & Leidenschaft, jetzt, passend zum Ambiente (das DU vorgegeben hast)!!!


siehe ein Kommentar vorher


"'Scheiß auf den eingepackten LACHS' sagt sie (ja! so wird das was!) und steht langsam auf und geht aus der Küche und dreht sich in der Türe noch einmal zu mir um und ................ guckt dabei ganz seltsam (?)"
Wass'n nu? Isser schlecht? Vom Glibber-Ei??
Tom, Tom, Tom. Was tust du mir da an! Deinem alten Kumpel...
Soll ich jetzt so in der Küche stehenbleim und mir einen runterholen, oder was?

na, geht doch!!! Merkt er was? Die Spannung so unerträglich, dass es keinen Ausweg (für ihn) mehr gibt außer der shnöden Triebabreiberei. Zewa is' oben im Regal!

Also, Resumee.
Gemessen an der Länge der Geschichte, den geweckten Erwartungen und der männlichen Perspektive: zu wenig Frau.

Naja, kurz vorm Onanieren hatte ich dich ja schon. Das ist mehr, als ich dachte erreichen zu können. Wir Buddhisten können's halt auch ohne... :mrgreen:

Liebe Grüße, Carl

Ebenso Carl. Ich habe schallend gelacht bei deinem Kommentar und freue mich, dass du so geil drauf eingestiegen bist. Thanks from Tom. :cool:

Cara

Beitragvon Cara » 26.06.2006, 12:05

", kurz vorm Onanieren hatte ich dich ja schon. Das ist mehr, als ich dachte erreichen zu können. Wir Buddhisten können's halt auch ohne... "



also, diese Sätze , speziell der letzte, lässt mich aufhorchen,
Thomas, könntest du den - auf meinen speziellen Wunsch hin - noch ein wenig genauer ausführen. Würde mich interessieren.....

Lächel

Cara

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Beitragvon Thomas Milser » 26.06.2006, 12:30

Wie könnte ich einer Dame einen Wunsch abschlagen?

Wie meine geneigten Leser vielleicht schon bemerkt haben dürften, neige ich zu einem gewissen Dick-Auftragen von Elementar-Weisheiten (speziell in den Kommentaren), welche nicht unbedingt immer fundiert sein müssen. So richtig gebildet bin ich nämlich gar nicht. Das ist mir aber schnuppe, weil es allein schon durch die Provokation zu sehr kreativen Auseinandersetzung kommen kann (hallo Moshe :grin: ).

In diesem Fall ist es so:
Einige Inhalte des Buddhismus sind mir zwar schon oberflächlich bekannt, beschränkten sich aber eigentlich mehr auf die Zen-Architektur, deren Elemente meiner eigenen Entwurfstätigkeit sehr nahe stehen.
Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass es als Teil der Askese verstanden werden kann, zwar Geschlechtsverkehr zu haben, jedoch den Samenerguss (wodurch auch immer, Luftanhalten? an was Schlimmes denken? an die Prinzen?)) zu verhindern, und somit zwar nicht zum Orgasmus, jedoch zu irgendeiner Art anderer, tieferer Befriedgung zu kommen. So war das hier übertragen gemeint.

Jaja, ich höre schon die Aufschreie in der Bildungselite dieses Salons ob solcher stümperhaften Interpretation, aber nochmal: Ich weiß es nicht besser! Ich bin kein Philosoph, kein Geisteswissenschafter, kein Germanist. Ich klopp auf Holz und Stein rum und mal Häuser.

War also nur so dahergesagt. Aber die Freiheit nehm' ich mir. Ist doch trotzdem ulkig, oder?
:grin:

Cara

Beitragvon Cara » 26.06.2006, 12:36

Ich bin von deiner holzklopfenden Antwort vollauf zufriedengestellt, Thomas.
Das was du da ansprichts, nennt man auch Tantra-Yoga, denk ich mal.

Ich hatte nur mal rausfinden wollen, ob du der Sparte der Buddhisten angehörst.

Merci für die direkte Antwort

Cara

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Beitragvon Thomas Milser » 26.06.2006, 12:40

Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht.

Ich bin bar jeglicher Angehörigkeiten... und als Yogi gäbe ich ne ziemlich schlappe Nummer ab...

Cara

Beitragvon Cara » 26.06.2006, 12:45

Lach,

vielleicht im nächsten Leben.
Spar dir noch was auf.....


Cara


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