Klar

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 21.08.2006, 13:23

Klar

Wir liegen
auf dem Teppich
Atem an Atem
und sind
ein Ergebnis
der Kultur
fliehend in
die Dringlichkeit
unserer Bedürfnisse
uns näher
tastend ineinander
zum Wehen
des Eins-Seins

Es bleibt nicht
sichtbar
der Moment
aber an
den Rändern
der Augen
erkennen
wir die
Überwindung
der quälenden
Trennung
deutlich

Eliane

Beitragvon Eliane » 21.08.2006, 20:45

hallo moshe,

den Vorschreibern bleibt nichts zuzufügen, auch mir gefällt dein Gedicht ausnehmend gut.

Die geänderten Zeilenumbrüche von Stefan finde ich besonders gelungen.

Zu dem Lied über "Göttingen" empfehle ich dir diesen link:

http://www.dieschoenen.de/

Da werden verschiedene Chansons "der Schoenen", einer saarländischen Chansonsängerin mit ihren musikalischen Begleitern vorgestellt. Der Kauf einer CD lohnt sich, ich habe sie live gesehen und gehört, sie ist wundervoll!

lieben Gruß,

Eliane

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 22.08.2006, 18:02

Liebe Umbrüchler!

Nun frage ich mich mich, nach welchen Regeln ihr denn die Zeilenumbrüche macht. Wenn es nur nach dem Flutschen, den Lesegewohnheiten geht, wäre ja vielleicht folgendes am Besten:

Klar

Wir liegen auf dem Teppich Atem an Atem und sind ein Ergebnis der Kultur fliehend in die Dringlichkeit unserer Bedürfnisse uns näher tastend ineinander zum Wehen des Eins-Seins.
Es bleibt nicht sichtbar der Moment, aber an den Rändern der Augen erkennen wir die Überwindung der quälenden Trennung deutlich.

Fragender Moshe.

Liebe noel,
du fragst nach der Verwendung des Wortes Dringlichkeit versus Notwendigkeit.

Notwendigkeit ist ein Wort, welches auf Not und Wendigkeit gegründet ist. Man reagiert mit Wendigkeit auf Not, wobei es sich um eine Reaktion handelt.
Dringlichkeit hat Dringend und Dringen in sich, etwas Aktives, Wollendes, kräftige und/oder deutliche Handlung.

Daß diese Worte in in ihrem Gebrauch oft verstellt werden, weiß ich, aber ich wählte, wie es geschah.

Ok?

Moshe

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noel
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Registriert: 04.08.2006

Beitragvon noel » 22.08.2006, 18:05

genialgute antwort
ich danke dir dafür
& dito
noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

steyk

Beitragvon steyk » 23.08.2006, 09:13

hi moshe,
deine letzte Antwort zu den Zeilenumbrüchen verwirrt mich etwas. Als das Thema angesprochen wurde, machten Niko und ich Vorschläge.
Meine Umbrüche hast du so kommentiert:

"Erstaunlich, dies war genau mein Ausgangspunkt.
Kannst du mir bitte sagen, warum du dies besser findest?"

Meine Antwort: "lies es dir selbst leise vor.
Meiner Meinung nach läuft es so runder."

Dieser Meinung waren übrigens auch noel und Eliane.

Dann wieder deine Antwort: "Liebe Umbrüchler!

Nun frage ich mich mich, nach welchen Regeln ihr denn die Zeilenumbrüche macht. Wenn es nur nach dem Flutschen, den Lesegewohnheiten geht, wäre ja vielleicht folgendes am Besten:

Klar

Wir liegen auf dem Teppich Atem an Atem und sind ein Ergebnis der Kultur fliehend in die Dringlichkeit unserer Bedürfnisse uns näher tastend ineinander zum Wehen des Eins-Seins.
Es bleibt nicht sichtbar der Moment, aber an den Rändern der Augen erkennen wir die Überwindung der quälenden Trennung deutlich."

Du hast gefragt, wir (ich) haben geantwortet. Nicht mehr und nicht weniger.

Gruß Stefan

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.08.2006, 13:06

Lieber Stefan,
ich fragte nach Regeln im Allgemein. Vieleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt, sorry.

Moshe

steyk

Beitragvon steyk » 23.08.2006, 13:48

Hi moshe,
es las sich fast so, als wenn du zwar fragen würdest, aber gar keine Antwort wolltest.
Keine Ahnung, ob es irgendwelche Regeln gibt (gibt es in der Poesie Regeln?).
Ich glaube, hier kommt es auf Gefühl an - Gefühl für Sprache und Worte, die
zwangsläufig jeder anders empfindet.


Gruß
Stefan

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.08.2006, 14:26

Hallo Stefan,
dochdoch, ich bin sehr an einer Antwort interessiert, weil mich das 'Problem' schon eine Weile beschäftigt.

Mir ist da eines Tages etwas aufgefallen an anderen Gedichten, und zwar das Zeilenumbrüche dann gesetzt werden können, wenn jeweils zwei Zeilen einen 'Sinn' ergeben, ungefär so:

Wir liegen
auf dem Teppich

auf dem Teppich
Atem an Atem

Atem an Atem
und sind

und sind
ein Ergebnis

usw.......


Da hakt es übrigens an einer Stelle in meinem Gedicht.

Ist das zu Verstehen?

Interessierter

Moshe

Bloodbrother

Beitragvon Bloodbrother » 23.08.2006, 20:49

Auch wenn ich mich unbeliebt mache, lieber Moshe. Mich spricht der von steyk vorgeschlagene Umbruch mehr an. Ein weinig gestockt habe ich beim Eins-Sein. Aber viellicht habe ich nicht richtig gelesen. Der Text an sich ist sehr gut.

LG Michael


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