4. Fassung
tilt
ich mach mich klein
am liebsten unsichtbar
zwischen jenen
die sich ausbreiten in der stadt
sie beherrschen mit:
reicherschönerbesser
das grellt. im ohr und augenwärts.
ich zittere: die welt
könnte untergehen.
doch alle tun weiter
als wäre es normal.
zurückkehren. in meins.
draußen sind regenbögen gestorben,
gesänge verstummt. da ist nichts mehr
was unterwegs bestäubt.
danke an Mucki, Bilbo, Lisa und smile, deren Vorschlag mit der Kugelfassung sehr geholfen hat, mir klar zu werden.
3. Fassung
Tilt
Sie hetzen durch die Stadt,
kaufen ein, lachen in Kaffeegärten
am gesichtslosen Handy.
Das Wichtigste:
wer ist schöner, besser, reicher?
Busen machen lassen kostet nur
fünfhundert in Mali verreckt.
Rückwärts gibt es nicht. Erschöpft.
Ich zittere: Die Welt könnte untergehen.
Doch – alle tun weiter, als wäre es normal.
Da ist nichts mehr, was unterwegs bestäubt.
Regenbögen sterben, Gesänge verstummen.
2. Fassung
Tilt
Sie, die herumgehen durch die Stadt,
einkaufen, in Kaffeegärten lachen.
Hinauslaufen, wo Parforcejagd ist:
wer ist schöner, besser, reicher?
Zurückkehren. Erschöpft.
Und zitternd: Die Welt
könnte untergehen.
Doch – alle tun weiter
als wäre es normal.
Draußen sind Regenbögen gestorben,
Gesänge verstummt. Da ist nichts mehr,
was unterwegs bestäubt.
1. Fassung
Oftmals klein und grün gefühlt,
kein Froschkönig, nein, eher
das Nichts. Ätherwolke aufs
Gesicht gedrückt, allem fern,
was sie Leben nennen.
Sie, die herumgehen durch die Stadt,
einkaufen, in Kaffeegärten lachen.
Klein, grün und unsichtbar gefühlt,
hinauslaufen, wo Parforcejagd ist:
wer ist schöner, besser, reicher?
Zurückkehren. Erschöpft und zitternd.
Die Welt könnte untergehen.
Doch alle tun weiter. Als wäre es normal.
Draußen sind Regenbögen gestorben,
Gesänge verstummt. Da ist nichts mehr,
was unterwegs bestäubt.
by ELsa
tilt
Hallo Elsa,
Ich habe mal ein wenig versucht, vielleicht ist etwas für dich dabei, das wieder ein neuer Anknüpfungspunkt zum weiterdenken ist.
Liebe Grüße smile
Aber da ist doch ganz viel, womit du arbeiten kannst! Ich glaube die dritte Fassung geht aber dann zu sehr in Richtung Gesellschaftskritik, und lenkt von diesem persönlichen Gefühl des LIch ab.Ich suche auch noch das Richtige, es ist ein Mitheulen, Klingeln wie ein Flipperautomat, Kugeln stoßen an Barrieren, es ist laut und grell und das LI mag gern klein, grün und unsichtbar sein, hat Angst. Will, dass alles wird, wie es niemals war, nur in Träumen ist (Regenbogen. Gesang.)
Ich habe mal ein wenig versucht, vielleicht ist etwas für dich dabei, das wieder ein neuer Anknüpfungspunkt zum weiterdenken ist.
Liebe Grüße smile
► Text zeigen
Liebe Elsie,
das finde ich sehr wichtig, was du da schreibst. Du wirkst auf mich irgendwie gehetzt, so als ob du es uns Recht machen müsstest, aber das ist Unsinn. Für dich muss es stimmig sein. Wenn du weiter immer wieder änderst, und alle rufen am Schluss: ja, das ist jetzt perfekt, aber für dich ist es nicht so, dann stimmt da etwas nicht ...
nachdenkliche Grüße
Mucki
Noch ist mir die 1. Fassung die Näheste :-(
das finde ich sehr wichtig, was du da schreibst. Du wirkst auf mich irgendwie gehetzt, so als ob du es uns Recht machen müsstest, aber das ist Unsinn. Für dich muss es stimmig sein. Wenn du weiter immer wieder änderst, und alle rufen am Schluss: ja, das ist jetzt perfekt, aber für dich ist es nicht so, dann stimmt da etwas nicht ...
nachdenkliche Grüße
Mucki
Liebe smile, liebe Mucki,
Ihr kennt das sicher, wenn da was bohrt in einem drin, ein ganz richtiges Bild im Hirn ist, aber
die Umsetzung ....
Ich lasse es mal ruhen. Ich mag aber eure Vorschläge und Gedanken @Lisa sehr, sie sind mir wichtig, gerade bei der Unsicherheit hier, weil ich hoffe, damit auf einen grünen Zweig zu kommen. Ich glaube, es muss eine Weile ruhen.
Ich werde mich wieder dazu melden.
Liebe Sonntagsgrüße,
ELsa
Ihr kennt das sicher, wenn da was bohrt in einem drin, ein ganz richtiges Bild im Hirn ist, aber
die Umsetzung ....
Ich lasse es mal ruhen. Ich mag aber eure Vorschläge und Gedanken @Lisa sehr, sie sind mir wichtig, gerade bei der Unsicherheit hier, weil ich hoffe, damit auf einen grünen Zweig zu kommen. Ich glaube, es muss eine Weile ruhen.
Ich werde mich wieder dazu melden.
Liebe Sonntagsgrüße,
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsie,
nach meinem Empfinden bist du jetzt sehr nahe dran. Für mich ist es, bis auf einen Passus nun sehr stimmig:
tilt
ich mach mich klein
am liebsten unsichtbar
zwischen jenen
die sich ausbreiten in der stadt --> bis hier find ich es sehr gut!
In diesem Teil holperts m.E. noch:
sie beherrschen mit:
schöner
besser
reicher --> hier gefiel mir das "Wer ist schöner, besser, reicher?" besser. "sie beherrschen mit" klingt nicht gut, kann eigentlich entfallen. Wenn du diese Frage "Wer ist ..." unter die Vorzeile setzt, ist es ja damit schon ausgedrückt
das grellt. im ohr und augenwärts. --> hm, könnte m.E. eigentlich auch raus (durch den nachfolgenden Satz), aber du möchtest hier noch das persönliche Erleben des LIs reinbringen, nicht? Dann würde ich in diesem Fall direkter schreiben, wie es dem LI körperlich wehtut.
ich zittere: die welt --> ab hier wieder klasse bis zum Ende.
könnte untergehen.
doch alle tun weiter
als wäre es normal.
zurückkehren. erschöpft.
draußen sind regenbögen gestorben,
gesänge verstummt. da ist nichts mehr
was unterwegs bestäubt.
Soweit meine Gedanken.
Saludos
Mucki
nach meinem Empfinden bist du jetzt sehr nahe dran. Für mich ist es, bis auf einen Passus nun sehr stimmig:
tilt
ich mach mich klein
am liebsten unsichtbar
zwischen jenen
die sich ausbreiten in der stadt --> bis hier find ich es sehr gut!
In diesem Teil holperts m.E. noch:
sie beherrschen mit:
schöner
besser
reicher --> hier gefiel mir das "Wer ist schöner, besser, reicher?" besser. "sie beherrschen mit" klingt nicht gut, kann eigentlich entfallen. Wenn du diese Frage "Wer ist ..." unter die Vorzeile setzt, ist es ja damit schon ausgedrückt
das grellt. im ohr und augenwärts. --> hm, könnte m.E. eigentlich auch raus (durch den nachfolgenden Satz), aber du möchtest hier noch das persönliche Erleben des LIs reinbringen, nicht? Dann würde ich in diesem Fall direkter schreiben, wie es dem LI körperlich wehtut.
ich zittere: die welt --> ab hier wieder klasse bis zum Ende.
könnte untergehen.
doch alle tun weiter
als wäre es normal.
zurückkehren. erschöpft.
draußen sind regenbögen gestorben,
gesänge verstummt. da ist nichts mehr
was unterwegs bestäubt.
Soweit meine Gedanken.
Saludos
Mucki
-
DonKju
Hallo Elsa,
vorab : Ich hab' jetzt mal nur die Fassung Vier ganz für sich ohne die Vorgängerversionen gelesen und auf mich wirken lassen. Ich glaube, die Aussage kommt gut rüber.
Nur an der einen oder anderen Stelle finde ich es noch ein bißchen "hakelig" (mir fiel gerad' kein bess'res Wort ein) :
In der ersten Strophe würde ich noch straffen :
zwischen jenen
die heute die Stadt beherrschen
mit ihrem schöner - besser - reicher
und zum Ende hin etwas umstellen :
draußen sind regenbögen gestorben,
gesänge verstummt.
da ist nichts mehr
was unterwegs bestäubt.
weil die letzte Zeile sonst für mich irgendwie in der Luft hängt ...
Aber : Das sind nur Vorschläge eines kleinen Hobbits
Mit sonntäglichen Grüßen von Bilbo
vorab : Ich hab' jetzt mal nur die Fassung Vier ganz für sich ohne die Vorgängerversionen gelesen und auf mich wirken lassen. Ich glaube, die Aussage kommt gut rüber.
Nur an der einen oder anderen Stelle finde ich es noch ein bißchen "hakelig" (mir fiel gerad' kein bess'res Wort ein) :
In der ersten Strophe würde ich noch straffen :
zwischen jenen
die heute die Stadt beherrschen
mit ihrem schöner - besser - reicher
und zum Ende hin etwas umstellen :
draußen sind regenbögen gestorben,
gesänge verstummt.
da ist nichts mehr
was unterwegs bestäubt.
weil die letzte Zeile sonst für mich irgendwie in der Luft hängt ...
Aber : Das sind nur Vorschläge eines kleinen Hobbits
Mit sonntäglichen Grüßen von Bilbo
Liebe Elsa,
Fassung vier ist für mich sehr einheitlich und stimmig! Der Stil ist durchgängig schlicht gehalten und auch dass du den für dich am nahesten ersten teil wieder variiert eingepflegt hast, finde ich sehr stimmig!
Bis auf, dass ich die Zeilen "schöner besser reicher" zu einer Zeile machen würde, habe ich keine Änderungsvorschläge. (achso: und das explizite "erschöpft" ist vielleicht noch verzichtenswert, da das ja der text erzählt - von dieser erschöpfung).
Das "ausbreiten" in der Stadt finde ich übrigens genial - da ist es ja das Wort, wonach ich gesucht habe, ohne es zu wissen, ganz fein!
Ich finde es so sehr ausgereift und besonders freut mich, dass der Text so wieder zusammen gefunden hat und nicht seziert wirkt.
Liebe Grüße,
Lisa
Fassung vier ist für mich sehr einheitlich und stimmig! Der Stil ist durchgängig schlicht gehalten und auch dass du den für dich am nahesten ersten teil wieder variiert eingepflegt hast, finde ich sehr stimmig!
Bis auf, dass ich die Zeilen "schöner besser reicher" zu einer Zeile machen würde, habe ich keine Änderungsvorschläge. (achso: und das explizite "erschöpft" ist vielleicht noch verzichtenswert, da das ja der text erzählt - von dieser erschöpfung).
Das "ausbreiten" in der Stadt finde ich übrigens genial - da ist es ja das Wort, wonach ich gesucht habe, ohne es zu wissen, ganz fein!
Ich finde es so sehr ausgereift und besonders freut mich, dass der Text so wieder zusammen gefunden hat und nicht seziert wirkt.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
Danke dir! Für mich "ausbreiten" nun auch genau, was ich immer schon sagen wollte, wie Kraken, gell?
Ich habe nun die aktuelle Fassung nach eingehender Überlegung abgeändert, und möchte das nun so lassen.
Danke nochmals für die Mühe aller!
ELsa mit lieben Grüßen
Danke dir! Für mich "ausbreiten" nun auch genau, was ich immer schon sagen wollte, wie Kraken, gell?
Das freu mich auch sehr sehr, weil, du weißt schon.Ich finde es so sehr ausgereift und besonders freut mich, dass der Text so wieder zusammen gefunden hat und nicht seziert wirkt.
Ich habe nun die aktuelle Fassung nach eingehender Überlegung abgeändert, und möchte das nun so lassen.
Danke nochmals für die Mühe aller!
ELsa mit lieben Grüßen
Schreiben ist atmen
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