WdW ~ Kalender ~

Trixie

Beitragvon Trixie » 13.12.2010, 09:05

WORT DER WOCHE
- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -




~ Kalender ~

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 13.12.2010, 10:49

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Bilden Sie mal einen Satz mit...

Kalender

Kennst du Karl den Kahlen? Der
Schimpfte ob der Glatze sehr!




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Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 14.12.2010, 09:28

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Es litt einmal ein junger
Mensch an Lebenshunger.
Da fiel Kalenderblatt
Ihm um Kalenderblatt:
Bald war er lebenssatt.




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Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.12.2010, 17:36


Notiert

Mein Papa bekam immer so schön glänzende Lederkalender geschenkt mit eingraviertem Namen und abgerundeten Ecken. Die Blätter mit Goldschnitt. Als 7-Jährige wünschte ich mir nichts mehr, als von ihm so ein Prachtexemplar zu ergattern. Fahrrad, Spielzeug, Puppenhaus? Nein! Es musste so ein Kalender sein! Er erfüllte mir fortan jedes Jahr diesen Wunsch. Herrlich! Ich schrieb mir tausend Dinge hinein, die ich zu tun hatte und setzte akkurat ein Häkchen hinter erledigte Angelegenheiten mit einem schönen Kugelschreiber, den Papa mir dazuschenkte. Diese Dinge waren von höchster Priorität. Zum Beispiel: Zimmer aufräumen, mit Ari Gassi gehen, Ari 'Sitz' beibringen, mit Papa Schach spielen. Alle zwei Wochen stand da: Zimmer umräumen. In die rechte obere Ecke zeichnete ich immer einen Kasten und benotete vor dem Schlafengehen, wie der Tag für mich gelaufen war. Und wenn ich Streit mit Papa hatte, notierte ich in meinen Kalender: Nicht mit Papa Schach spielen. Strafe musste sein.
Ein Jahr später gesellte sich eine Schreibmaschine dazu. Wichtige Geschäftsbriefe schrieb ich, begann immer mit "Sehr geehrte Damen und Herren" und endete mit "Hochachtungsvoll". Bald hatte ich mir ein Büro eingerichtet mit Notizzettelboxen, Unmengen an farbigem Papier, Briefumschlägen und tippte für meine Mama fein säuberlich die Einkaufslisten.
Nie mussten meine Eltern meckern, dass ich mein Zimmer nicht aufgeräumt hätte. Alles, was im Kalender stand, war mir Gesetz. Genauso, wie mein Zimmer ständig umzuräumen.
Dinge, wie Hausaufgaben machen oder Mathe lernen, notierte ich nicht. Die blauen Briefe fing ich ab. Die Entschuldigungen für's Schuleschwänzen tippte ich ordentlich auf der Schreibmaschine und unterzeichnete sie mit der Unterschrift meines Vaters, die ich perfekt nachahmte.
Viele Jahre vergingen. Ich schaffte die Schule, sogar Mathe, machte das Abitur mit 18 Jahren und einem Notendurchschnitt von 2.1. In den letzten Schuljahren verlor der Kalender seine vorrangige Stellung, Jungs und Kajalstift waren wichtiger. Schach spielte ich nur noch in Spelunken simultan gegen Kohle. Pro gewonnene Partie 3 DM. Damit finanzierte ich mir die Zigaretten, die ich heimlich rauchte. Der Kalender diente nur noch zum Notieren der Einnahmen und Ausgaben. Dates hatte ich im Kopf, genauso wie Parties.
Heute wünsche ich mir, ich hätte die vielen Kalender aufbewahrt, als Zeugen meines Erwachsenwerdens.


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ferdi
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Beitragvon ferdi » 15.12.2010, 08:37

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Ob G, ob K, die Länder sind von beiden
Sehr angetan. Wem mehr von welchen dienen,
Lässt sich für jedes Land so unterscheiden:
Ist's reich an Treppen - oder an Terminen?




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Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Eule
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Beitragvon Eule » 15.12.2010, 09:20

Zweifach Weiß


nach dem frühlingsrosa
die tage der apfelblüte

die erde atmet
im zarten Weiß

aromatisch unter
kräftigem Lila der Hütten

blumensterne
sommergelb

umschwirrt mit
vielen Flügeln

haben wir fangen gespielt
gelernt und gewartet
Ein Klang zum Sprachspiel.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.12.2010, 13:53

lender oder an die frauen, die nicht zuhause sind

lender, eine frau, ja, wie sagt man - ich glaube, sie hat gelbes haar und wächst etwas ins schiefe, aber das ganz weich; wie ein wilder nachkomme von diesen durch festbinden gezwungenen gedrechselten zimmerpflanzen, der irgendwo auf dem kompost so unbeachtet seine stämme und blätter biegt, dass er sich nicht verstecken muss -, sich in einen Raum biegt, den es gar nicht gibt. keiner sieht dort hin. das nichthinsehen, eine schicksalsgebung, die, so könnte man als außenstehender beschreiben, in lender eingehakt stets mit ihr ging.
lender selbst weiß freilich kaum etwas davon und soll das 'kaum' natürlich auch wünschenswert klein sein, so ist das anliegen dieser erzählung doch, den letzten hauch davon doch immer nicht ganz verschwinden zu lassen, denn das völlig gelassene unbeachtetsein stünde lender so gut zu gesicht, dass am ende eine mode sie morden würde. denn die anderen, die gedrechselten, die huldigen der romantik des aufkeimens und das größte huldigen ist das töten.
lender, ich seh dich nicht, doch ich weiß von dir.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 16.12.2010, 10:14

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Es ist: Die Wand, daran ein Kalender hängt, der die Zeit ruft.
Fröhlich frisst die gerufene Zeit die Wand, der Kalender
Purzelt davon, und die Zeit purzelt ihm nach: und es war.




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Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Niko

Beitragvon Niko » 16.12.2010, 11:47

Alle Jahre wieder

Das Jahr hat soviel Tage
dass ich kaum zählen mag.
Und wenn ich mich auch frage
bei aller Müh und Plag,
wohin die Reise gehen soll,
so find ich es genauso toll
das jede Stunde, jeder Tag
mich bringt in eine Lage,
die neu und hoffnungsvoll.

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 17.12.2010, 12:33

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Kalenderspruch

Goethes Faust in drei Worten:

Pudel, Kern, Arsch.






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"Kalenderspruch" anagrammieren lohnt sich wirklich... Greift mal zum Stift oder gebt es in den Generator ;-)


Rede, Prunklachs!
Und spreche klar!


Dunkel sprach er:

Skrupeldrachen,
Krach rülpsend
Der Ulksprachen.






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Besser kürzer:


Kalenderspruch

Ulksprachen, der
Skrupeldrachen
Krach rülpsend.









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Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 18.12.2010, 10:21

Auf die Frage, wie sich das papieraufwändige Herstellen von Kalendern mit dem für 2011 ausgerufenen "Jahr der Wälder" vereinbaren ließe, meinte der Kalenderverleger: Man muss doch leben. Aus Anlass des "Jahrs der Wälder" neu im Sortiment: Ein wetterfester Abreißkalender, aufhängbar an einem vor einem Fenster befindlichen Baum (Ein Nagel ist in der Packung enthalten).
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Beitragvon ferdi » 19.12.2010, 07:50

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Schnee, mehr
Als auf des Kalenders
Dezemberfoto.




...
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