Wollten wir nicht
Sonne sehen,
hinter Wolken blicken,
hinter das, was uns
den Blick verstellt?
Es ergab sich nicht.
Aber das Wollen blieb,
hat sich genüchtert,
aber blieb.
Wir blieben verstellt
und nüchtern.
Aber die Sonne blieb.
Und das Wollen auch.
Aber wir
werden alt.
Sonne
Hallo moshe.c!
Was ist denn das für eine amüsante Fußnote unter Deinen Texten, von Dir?
Zum Gedicht: Es gefällt mir wieder einmal sehr gut, obwohl mir ein bisschen zu oft das Wörtchen "bleiben" erscheint.
Es gibt irgendein Gedicht, das genauso endet, glaube ich, aber mir fällt gerade nicht ein...
-Jetzt ist es mir wieder eingefallen: "Ach, Liebste lass uns eilen". Da ist es aber nur die angesprochene Frau ("Und du wirst alt.")-
Also, ich weiß nicht, ob man da nicht andere Worte wählen müsste, aber die Gesamtaussage und die schlichte Form sprechen mich wieder sehr an.
Liebe Grüße, louisa
Was ist denn das für eine amüsante Fußnote unter Deinen Texten, von Dir?
Zum Gedicht: Es gefällt mir wieder einmal sehr gut, obwohl mir ein bisschen zu oft das Wörtchen "bleiben" erscheint.
Es gibt irgendein Gedicht, das genauso endet, glaube ich, aber mir fällt gerade nicht ein...
-Jetzt ist es mir wieder eingefallen: "Ach, Liebste lass uns eilen". Da ist es aber nur die angesprochene Frau ("Und du wirst alt.")-
Also, ich weiß nicht, ob man da nicht andere Worte wählen müsste, aber die Gesamtaussage und die schlichte Form sprechen mich wieder sehr an.
Liebe Grüße, louisa
Hallo moshe.c
Mich spricht das Gedicht in Idee und Umsetzung sehr an. Anders als Louisa habe ich kein Problem mit dem Wort "bleiben", da es für diesen Text ein Schlüsselwort ist. Mir kommt dafür "aber" zu häufig vor. Nur ein Vorschlag: wie wäre es "Aber wir werden alt." in "doch wir werden alt." zu ändern?
Gruß
Jürgen
Mich spricht das Gedicht in Idee und Umsetzung sehr an. Anders als Louisa habe ich kein Problem mit dem Wort "bleiben", da es für diesen Text ein Schlüsselwort ist. Mir kommt dafür "aber" zu häufig vor. Nur ein Vorschlag: wie wäre es "Aber wir werden alt." in "doch wir werden alt." zu ändern?
Gruß
Jürgen
Hallo moshe.c,
mir gefällt dein Gedicht auch sehr gut! Die wiederkehrende "aber" ist sicher auch ein wichtiges Schlüsselwort ... die ewigen "abers" im Leben. "Sonne" als Titel finde ich gelungen - das Wollen hinter die Dinge zu blicken bleibt ja, trotz älterwerden, nur muss man sich vielleicht etwas beeilen, aber zu spät ist es nicht. Zumindest lese ich dein Gedicht nicht als Resignation.
LG maria
mir gefällt dein Gedicht auch sehr gut! Die wiederkehrende "aber" ist sicher auch ein wichtiges Schlüsselwort ... die ewigen "abers" im Leben. "Sonne" als Titel finde ich gelungen - das Wollen hinter die Dinge zu blicken bleibt ja, trotz älterwerden, nur muss man sich vielleicht etwas beeilen, aber zu spät ist es nicht. Zumindest lese ich dein Gedicht nicht als Resignation.
LG maria
Hallo ihr allerseits.
Vielen Dank für eure tolle Auseinandersetzung mit meinem Gedicht.
Jetzt sitze ich so richtig schön zwischen den Stühlen.
Aufgrund der Kritik von Louisa habe ich mir heute noch viele Gedanken gemacht, und auf die Sache mit dem ABER bin ich auch gestoßen.
So habe ich denn noch eine zweite Variante geschrieben, und wie es so aussieht werde ich wohl mit zwei Varianten leben müßen:
Sonne
Wollten wir nicht
Sonne sehen,
hinter die Wolken blicken,
hinter das, was uns
den Blick verstellt?
Es ergab sich nicht.
Aber das wollen blieb,
hat sich genüchtert,
aber blieb.
Wir leben verstellt
und nüchtern.
Aber die Sonne blieb.
Und das Wollen auch.
Wir jedoch
werden alt.
Für Louisa:
Seit vielen Jahren schreibe ich u.a. Poesie, mal mehr mal weniger. Seit ein paar Monaten sieht es so aus, als ob ich in dieser schlichten Form meinen Stil finde. Noch probiere ich.
Zur Fußnote; Die ist von mir.
Mit liebem Gruß, und nochmal Danke moshe.c
Vielen Dank für eure tolle Auseinandersetzung mit meinem Gedicht.
Jetzt sitze ich so richtig schön zwischen den Stühlen.
Aufgrund der Kritik von Louisa habe ich mir heute noch viele Gedanken gemacht, und auf die Sache mit dem ABER bin ich auch gestoßen.
So habe ich denn noch eine zweite Variante geschrieben, und wie es so aussieht werde ich wohl mit zwei Varianten leben müßen:
Sonne
Wollten wir nicht
Sonne sehen,
hinter die Wolken blicken,
hinter das, was uns
den Blick verstellt?
Es ergab sich nicht.
Aber das wollen blieb,
hat sich genüchtert,
aber blieb.
Wir leben verstellt
und nüchtern.
Aber die Sonne blieb.
Und das Wollen auch.
Wir jedoch
werden alt.
Für Louisa:
Seit vielen Jahren schreibe ich u.a. Poesie, mal mehr mal weniger. Seit ein paar Monaten sieht es so aus, als ob ich in dieser schlichten Form meinen Stil finde. Noch probiere ich.
Zur Fußnote; Die ist von mir.
Mit liebem Gruß, und nochmal Danke moshe.c
Servus moshe.c!
An sich finde ich diesen Text wirklich nicht schlecht,,eigentlich wirklich gut, aber ich muss noch ein wenig über die Stellungen und Setzungen grübeln... Also, ich mach dir einfach mal einen Vorschlag für das Gesamtbild, wie ich es mir eher vorstelle (nur als völlig unperfekte Annäherung)zu deiner zweiten Version:
Sonne
Wollten wir nicht
hinter die Wolken blicken,
hinter das, was uns
den Blick verstellt?
Es ergab sich nicht.
Aber das Wollen
hat uns ernüchtert
und blieb doch.
Gleichwohl blieb
die Sonne.
Und das Wollen auch.
Wir jedoch
werden alt.
Wobei ich mit den Zeilen "Wir leben verstellt und nüchtern" meine Probleme habe, da du schonmal verstellt benutzt hast. War das Absicht? Und welchen Sinn soll das haben? Verstellt im Sinne von künstlich, gestelzt, konstruiert? Oder wie oben als verborgen, versteckt? Ich dachte nämlich eher an die erste Bedeutung und da könntest du dann vielleicht auch ein anderes Wort verwenden. Sowieso, wenn das Wollen schon genüchtert ist, was ich auch nicht ganz verstehe und danach das Lyrische Wir auch nüchtern ist, kann man das vielleicht zusammenfassen? Oder hab ich das gaaaanz falsch verstanden? Ja, und wenn der Titel schon "Sonne" ist, finde ich die erste und zweite Zeile der ersten STrophe unnötig. Aber das sind alles nur meine Ansichten. Schade, dass sich nicht noch mehr hierzu gemeldet haben!
lg Trixie
An sich finde ich diesen Text wirklich nicht schlecht,,eigentlich wirklich gut, aber ich muss noch ein wenig über die Stellungen und Setzungen grübeln... Also, ich mach dir einfach mal einen Vorschlag für das Gesamtbild, wie ich es mir eher vorstelle (nur als völlig unperfekte Annäherung)zu deiner zweiten Version:
Sonne
Wollten wir nicht
hinter die Wolken blicken,
hinter das, was uns
den Blick verstellt?
Es ergab sich nicht.
Aber das Wollen
hat uns ernüchtert
und blieb doch.
Gleichwohl blieb
die Sonne.
Und das Wollen auch.
Wir jedoch
werden alt.
Wobei ich mit den Zeilen "Wir leben verstellt und nüchtern" meine Probleme habe, da du schonmal verstellt benutzt hast. War das Absicht? Und welchen Sinn soll das haben? Verstellt im Sinne von künstlich, gestelzt, konstruiert? Oder wie oben als verborgen, versteckt? Ich dachte nämlich eher an die erste Bedeutung und da könntest du dann vielleicht auch ein anderes Wort verwenden. Sowieso, wenn das Wollen schon genüchtert ist, was ich auch nicht ganz verstehe und danach das Lyrische Wir auch nüchtern ist, kann man das vielleicht zusammenfassen? Oder hab ich das gaaaanz falsch verstanden? Ja, und wenn der Titel schon "Sonne" ist, finde ich die erste und zweite Zeile der ersten STrophe unnötig. Aber das sind alles nur meine Ansichten. Schade, dass sich nicht noch mehr hierzu gemeldet haben!
lg Trixie
hallo Trixie,
danke, daß du dich mit diesem Text beschäftigst.
Meine eigene Überlegumg nach allen Kommentaren dazu, auch mit meiner Freundin:
Der Dichter hat einen Kopf und Intuition dazu.
Der Dichter hat Intuition und einen Kopf dazu.
Manchmal ist er dazwischen.
Mir scheint es so, daß mir mit diesem Gedicht ein Text gekommen ist, der genau das trifft, was Lyrik vermag: Etwas auszudrücken was nur damit möglich ist.
Vielleicht liege ich ja damit GAANNNZ daneben.
Vielleicht.
moshe.c
danke, daß du dich mit diesem Text beschäftigst.
Meine eigene Überlegumg nach allen Kommentaren dazu, auch mit meiner Freundin:
Der Dichter hat einen Kopf und Intuition dazu.
Der Dichter hat Intuition und einen Kopf dazu.
Manchmal ist er dazwischen.
Mir scheint es so, daß mir mit diesem Gedicht ein Text gekommen ist, der genau das trifft, was Lyrik vermag: Etwas auszudrücken was nur damit möglich ist.
Vielleicht liege ich ja damit GAANNNZ daneben.
Vielleicht.
moshe.c
Liebr Moshe,
diemal bin cih später als Louisa, also bleibt mir nur ihr zuzustimmen. Ich mag die schlichte Form, die gerade zu dem schweren Inhalt passt und ich kann die Grundstimmung des Gedichts so gut nachempfinden - ach vielleicht poste ich mal was thematisch ähnliches, das aber dann in der From doch anders ist.gif)
Liebe Grüße
Max
diemal bin cih später als Louisa, also bleibt mir nur ihr zuzustimmen. Ich mag die schlichte Form, die gerade zu dem schweren Inhalt passt und ich kann die Grundstimmung des Gedichts so gut nachempfinden - ach vielleicht poste ich mal was thematisch ähnliches, das aber dann in der From doch anders ist
.gif)
Liebe Grüße
Max
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