aber einmal war ich eine blume

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 06.12.2013, 16:44




aber einmal war ich eine blume

auf einer insel im landmeer
trieb ich als
ob sich nichts jemals ändern würde
da war kein tag
der die nacht in den schatten stellte

meine kopfbilder lernten wieder stehen
als sich ein fenster öffnete zur nacht
unter einem zerfallenem dach
machte die stille ihre drohung wahr
und schwieg zum glück

[ach ja
das wichtigste vergaß ich vor allem mich]


.
Zuletzt geändert von Niko am 08.12.2013, 11:11, insgesamt 2-mal geändert.

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noel
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Beitragvon noel » 06.12.2013, 17:49

ab "ach ja" schleudert es mich aus den bildern
zu krass zu unverbildert, zu realistischer ton neben der vorherigen bildern
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Mucki
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Beitragvon Mucki » 06.12.2013, 18:46

Hi Niko,

fast könnte die erste Strophe für sich stehen, finde ich. Nur dieses
Niko hat geschrieben:als
ob sich nichts jemals ändern würde
ist ein bisschen sperrig, hm?
Hier
Niko hat geschrieben:machte die stille ihre drohung war

fehlt ein "h" bei "war".

Der Titel gefällt mir so gut. ,-)

Liebe Grüße
Gabi

Niko

Beitragvon Niko » 08.12.2013, 10:07

hast recht gabriella. die "sich nichts ändern zeile" ist mist. und dem wahr gebe ich das nötige H. danke!!

vielleicht, noel, könnte ich die ach ja - strophe ganz entfallen lassen? was meinst du?

beste adventsgrüße: niko

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noel
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Beitragvon noel » 08.12.2013, 11:01

nach meiner nicht maßgeblichen meinung
wäre das fein
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

ecb

Beitragvon ecb » 09.12.2013, 18:18

Für mich ist es ein Text über die Selbstvergessenheit, die im ersten Teil sprachlich sehr schön zum Ausdruck kommt,
und die totale Ernüchterung, das paradoxale Aufwachen aus diesem Zustand, den schon das ganz und gar unpoetische Wort "Kopfbilder" bezeichnet, sowie ein zweideutiges "zum Glück" - worin ich mich durch die Aufmerkung in den eckigen Klammern bestätigt fühle. Insofern ein Text, in dem Mittel und Ausdruck zusammenfallen, ein Glücksfall von einem Gedicht.

Noch ein Vertippser: "unter einem zerfallenden Dach" muß es sein.

Liebe Grüße
Eva

Niko

Beitragvon Niko » 09.12.2013, 19:06

hallo eva,
schön, dass du mich so verstehst. für mich ist es immer ein tolles erlebnis, wenn jemand gut erkennt, was wie und wo ausgedrückt wird. ich könnt's jedenfalls nicht so gut erklären, wie du es getan hast. danke!!!
was das "unter einem zerfallenden dach" angeht: der unterschied ist, dass ich mit "unter einem zerfallenem dach" ein bereits zerfallenes dach meine. du aber sprichst von einem dach, das quasi gerade zerfällt....

beste grüße: niko

ecb

Beitragvon ecb » 09.12.2013, 19:26

Na, sowas Dummes, was mir da unterlaufen ist, Niko - ich habe das mit dem zerfallenen Dach einfach falsch gelesen, noch dazu mehrmals :rolleyes:
Muß aber trotzdem "unter einem zerfallenen" sein. :-)
Bild


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