Verfallen

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Klara
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Beitragvon Klara » 20.11.2006, 13:55

Verfallen

In einem Literaturforum ist es eng wie in einer engen Umkleidekabine: überall stößt man an und holt sich blaue Flecken. Klaustrophobiker haben hier beileibe nichts zu suchen.

Andererseits bietet es so viele Möglichkeiten – ein wahrhaft weites Feld! –, dass auch der Agoraphobiker schnell das Weite sucht: sprachlich, zwischenmenschlich, taktisch, formal, inhaltlich, oja, vor allem und insbesondere und im Übrigen, aber wenn…
Ein Literaturforum wäre demnach nur für normal Angstbegabte geeignet. Doch welcher Literat zählte sich dazu? Beziehungsweise: Geht das überhaupt: Schreiben ohne Angst (vor großen Räumen, vor engen Räumen, vor den weiten Feldern, vor sich selbst, vor den höllisch Anderen – whatever …)?

Ja, geht hier überhaupt irgendeiner? Manch einer wird gegangen, aber der kommt dann wahrscheinlich durch eine Hintertür zurück: als reinkarnierter alter Ego mit dem gleichen Synapsenverhalten.

Es gibt viel Platz zum Schreiben im Netz. Es gibt wenig freie Felder. Aber keine Angst: Die Engstirnigen haben nur scheinbar das letzte Wort: Die merkwürdige, spinn-web-hafte gescheut-gesuchte Öffentlichkeit – die erreichte wie die unerreichte – gibt sich dem gemeinen Lit-User so spröde und undurchsichtig (hin), dass ein Durchblick nahezu unmöglich ist: Selbst diejenigen, die sonst so gerne drüber stehen, sind ihr verfallen.

Max

Beitragvon Max » 25.11.2006, 16:15

Liebe Klara,

ich denke von den Fakten her ist das eine ziemlich zutreffende Beschreibune eines Literaturforums.
Manchmal erschrecke ich heimlich darüber, dass wie Du schreibst, ein solches Forum nur "für normal Angsbegabte" geeignet ist - ja vielleicht sogar nur für besonders robuste - dass sich aber gerade unter denen, die zu schreiben verstehen, jede Menge Auffällige tummeln.

Stilistisch habe ich mit dem "whatever" Probleme, weil es etwas aus der Sprachebene des restlichen Texts hinausfällt und vor allem mit dem 3. Abschnitt:

Ja, geht hier überhaupt irgendeiner? Manch einer wird gegangen, aber der kommt dann wahrscheinlich durch eine Hintertür zurück: als reinkarnierter alter Ego mit dem gleichen Synapsenverhalten.


Der Inhalt stimmt und das lernt man hier im Salon leider zu gut, aber irgendwie fügt sich der Text weder an das Vorhergehende noch an das Folgende glatt an. An dem Übergang könnte meines Erachtens noch geabreitet werden, um den Text richtig rund zu machen.

LIebe Grüße
max

Klara
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Beitragvon Klara » 25.11.2006, 18:49

Ja, Max, ich hab auch noch nicht so richtig das voll befriedigte Gefühl mit dem Ding da oben...

Hm.

Das "whatever" hast du natürlich ganz richtig ertappt :confused:

Und an dem Übergang muss in der Tat noch gearbeitet werden... schaffe es jetzt nicht ad hoc.

Hatte den ganzen Text umgearbeitet, dann nach ein paar Tagen gelesen und für schlecht befunden und diesen ersten für besser, jetzt weiß ich im Moment nicht so recht. Vielleicht ging es mir unbewusst auch eher um eine inhaltliche (quasi Meta) Debatte, die dann an dieser STelle falsch wäre? FÜr die ich aber im Momemtn eh keine Zeit hätte...?

Later, later...

LG
Klara

Max

Beitragvon Max » 25.11.2006, 21:18

Liebe Klara,

ja, eine inhaltlich debatte wäre an der stelle nicht unspannend -- vielleicht treten wir die zu gegebener Zeit mal im Cafe los, was?

Liebe Grüße
max


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