Es wird Stürme. Geben dieses Jahr. Fluten. Wandernde Berge. Tote. In der Zeitung. Neben. Dem High-Society Event. Kitzbühel.
Apokalyptisch. Ist das. Ich schlage. Die Zeitung zu. Packe Kartoffelschalen hinein. Stopfe. Sie in den Müll. Heute. Kartoffelgulasch wird es.
Es wird
Ich sehe das als Experiment und empfinde es als gelungen.
Die Möglichkeiten, die sich durch diese Art der Setzung und Interpunktion beim Lesen ergeben, sind interessant.
In erster Linie: man kann nicht einfach darüber hinweglesen. Schnell lesen. Und das scheint mir dem Inhalt angemessen. Das dürfte die Absicht des Autors/der Autorin auch gewesen sein. Den Leser zu zwingen, innezuhalten in einer viel zu schnellen und schnelllebigen Zeit.
Wie gelangen Informationen zu uns? Oftmals sind es zunächst nur Schlagzeilen, da steht Bedeutungsschweres neben Belanglosem, Tragik neben Komik, Katastrophen neben Schickimicki Geschwafel. Ein "Wortgulasch". Ohne Tiefe oder eine verharmlosende Tiefe.
Ich werde über diese Zeilen wohl noch etwas länger nachdenken.
scarlett
Die Möglichkeiten, die sich durch diese Art der Setzung und Interpunktion beim Lesen ergeben, sind interessant.
In erster Linie: man kann nicht einfach darüber hinweglesen. Schnell lesen. Und das scheint mir dem Inhalt angemessen. Das dürfte die Absicht des Autors/der Autorin auch gewesen sein. Den Leser zu zwingen, innezuhalten in einer viel zu schnellen und schnelllebigen Zeit.
Wie gelangen Informationen zu uns? Oftmals sind es zunächst nur Schlagzeilen, da steht Bedeutungsschweres neben Belanglosem, Tragik neben Komik, Katastrophen neben Schickimicki Geschwafel. Ein "Wortgulasch". Ohne Tiefe oder eine verharmlosende Tiefe.
Ich werde über diese Zeilen wohl noch etwas länger nachdenken.
scarlett
Mir gefällt das Gedicht außerordentlich, noch besser aber mit dem richtigen Zeilenbruch. Zum Beispiel:
Es wird Stürme
geben dieses Jahr.
Fluten.
Wandernde Berge.
usw.
An diese Schreibung habe ich mich hier im Blauen Salon zwar erst gewöhnen müssen, aber es muss wohl der richtigste aller Zeilenbrüche sein. Inhaltlich sowieso: absolut perfekt. Schon wegen des so selten in der Lyrik erwähnten Kartoffelgulaschs.
Caty
Es wird Stürme
geben dieses Jahr.
Fluten.
Wandernde Berge.
usw.
An diese Schreibung habe ich mich hier im Blauen Salon zwar erst gewöhnen müssen, aber es muss wohl der richtigste aller Zeilenbrüche sein. Inhaltlich sowieso: absolut perfekt. Schon wegen des so selten in der Lyrik erwähnten Kartoffelgulaschs.
Caty
Scarlett, das Gedicht ist mitnichten Prosa. Ich interpretiere: Einer/eine liest Zeitung, sein/ihr Blick fällt auf den Wetterbericht, Jahresvorausschau. Dann der Blick in den Busen einer High-Society-Lady, dicht daneben Nachricht aus Kitzbühel. Unklar bleibt: Wer oder was die Apokalypse ist bzw. auslöst. Ich tippe auf den Busen, wahrscheinlich Neid. Es muss eine schlimme Apokalypse sein, denn gleich darauf schmeißt der/die Jemand die Zeitung in den Mülleimer, nicht ohne sie vorher zu Müllzwecken zu missbrauchen. Dann die Erleuchtung, eine Art Apotheose: Heute mach ich Kartoffelgulasch! Ich neige, konservativ wie ich bin, folgerichtig zum weiblichen Leser. Man kann nicht meckern: Der Vorgang ist logisch aufgebaut, mit überraschender Schlusspointe. Die Interpunktion gut durchdacht. Die Sprache ist lyrisch. Beispiel: Ich schlage. Die Zeitung zu. Wobei mir persönlich besser gefallen würde: Ich schlage die überaus praktische Zeitung. Zu. Nun ja, alles Gute ist eben nie beisammen. Nun denk dir diesen Text mal mit Zeilenbruch, siehe oben. Ich wette mit dir, irgendjemand fände sich, der drunter kommentieren würde: Wahnsinn! Supertoll! Was für eine ausgesucht treffende Sprache! Raffiniert! Und ein noch Begeisterterer fände sich, der den Text zum Monatstext vorschlagen würde. Wobei ich da ein wenig pessimistisch bin, siegen tun eben nicht immer die Besten. Nirgendwo auf der Welt. Caty
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