Gleis 1
In dem großen Bahnhofssaal,
Gestalten. Sprachlos, leer und fahl,
von Lebenswegen eingeweht.
Niemand fragt, wer kommt, wer geht.
Manche sitzen steinern. Warten.
Hin und wieder, zaghaft nur,
schaut jemand auf die große Uhr.
Versunken legt ein Mann die Karten.
Passanten strömen rasch vorbei,
ferngesteuert von der Zeit.
Den Wartenden ist’s einerlei.
Ein Mädchen streicht sich übers Kleid.
Vor blinden Scheiben grelle Lichter,
Blitze jagen durch die Nacht,
erhellen schwach nur die Gesichter.
Ein Greis erinnert sich und lacht.
In dem großen Bahnhofssaal,
Gestalten. Sprachlos, leer und fahl.
Sitzen da. Tagaus, tagein.
Und jeder schweigt. Mit sich. Allein.
Hörversion von ELsa
Gleis 1 von Herby - gelesen von ELsa
Liebe Elsa und Herby,
herby: erstmal an dieser Stelle mein Kompliment für den Text!
Zur Lesung: Der zweite Teil gefällt mir sehr, auc gerade die Stimmführung zum Ende, ein gelungener Wechsel. Insgesamt wirkt die Lesung aber für mich etwas zu getragen (durch gelesene, nicht gesprochene Artikulation und die sehr langen Pausen), was den Text für mich etwas zu stark ins Fiktive/auf die Bühne rückt - ich meine, der Text müsste mit seinem ja durchaus betonten Arrangement mehr ins Leben gelesen werden - das gäbe eine tolle Mischung in meinen Augen - was natürlich schwer ist.
liebe Grüße,
Lisa
herby: erstmal an dieser Stelle mein Kompliment für den Text!
Zur Lesung: Der zweite Teil gefällt mir sehr, auc gerade die Stimmführung zum Ende, ein gelungener Wechsel. Insgesamt wirkt die Lesung aber für mich etwas zu getragen (durch gelesene, nicht gesprochene Artikulation und die sehr langen Pausen), was den Text für mich etwas zu stark ins Fiktive/auf die Bühne rückt - ich meine, der Text müsste mit seinem ja durchaus betonten Arrangement mehr ins Leben gelesen werden - das gäbe eine tolle Mischung in meinen Augen - was natürlich schwer ist.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
Danke fürs Anhören. Für mich bedingen die Punkte im Text eine getragene Lesung. Ich lese wie ich die Intention des Autors interpretiere.
Ohne die Punkte mitzulesen klingt es lebensnaher vielleicht, ich kann es mal probieren, schwer ist das nicht, obwohl ich die Statik des Wartens an Herbys Gedicht gerade gern mag.
Lieben Gruß
Elsa
Danke fürs Anhören. Für mich bedingen die Punkte im Text eine getragene Lesung. Ich lese wie ich die Intention des Autors interpretiere.
Ohne die Punkte mitzulesen klingt es lebensnaher vielleicht, ich kann es mal probieren, schwer ist das nicht, obwohl ich die Statik des Wartens an Herbys Gedicht gerade gern mag.
Lieben Gruß
Elsa
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