nachtlese

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 25.08.2008, 15:13

vom Autor gelöscht
Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:30, insgesamt 1-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 25.08.2008, 21:53

Eine sehr feine Beobachtung Zeile für Zeile aufs Beste erknöpft und auch ausserhalb Göttingens erkannt.

MlG

Moshe

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.08.2008, 15:04

Lieber Niko,

ich finde diesen Text nicht so gelungen - die Bilder sprechen mich nicht besonders an, evozieren nichts und ich finde sie auch ästhetisch im Vergleich zu andern Texten von dir nicht so stark, auch weil es auf der Bildebene kein klares Zusammenspiel der Motive gibt - auch finde ich nicht, dass das Text seinem Untertitel braucht, ich empfinde den Text nicht primär als "erotisches Gedicht - eher als Liebesgedicht mit "körperlicher" Ebene dabei.

Der Text ist nicht schlecht - aber auch nicht besonders, finde ich.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Niko

Beitragvon Niko » 26.08.2008, 18:38

hallo moshe!
natürlich freue ich mich über deine positive aufnahme des textes. aber lisas kritik kann ich in weiten teilen nicht von der hand weisen. so ist das, wenn man einen text nicht an einem stück schreibt *g
hallo lisa!
wenn dich die bilder nicht sonderlich erreichen, nichts evozieren, so liegt es entweder an der aufnahmesituation des lesers beim konsumieren des textes, oder aber an der mäßigen qualität des geschriebenen. manchmal ist es ja auch eine mischung aus beidem. beim motiv wollte ich einzig das lesen als durchgängiges bild einsetzen. scheint aber nicht gelungen. und - ja: es ist nur in ansätzen erotik spürbar. fiel mir mit zunehmendem abstand auf. aber von daher ist der untertitel auch für mich wichtig gewesen. ich wollte wissen, ob es als das rüberkommt, als was es gedacht war. es ist mein bislang einzigster versuch in diese richtung. eine art übung (was die qualität evtl. persé schon drückt). erotische gedichte sind für mich das schwierigste überhaupt. denn es ist ein ganz schmaler grat. entweder sind sie schnell plump oder vulgär, oder - wie hier - zu schwach dosiert in puncto erotic und als solches kaum erkennbar. ich hatte angst, die grenze des zu offensichtlichen, plumpen vulgären zu überschreiten. das war mir eine horrorvorstellung.
dank dir für deine offene und ehrliche einschätzung!
lieben gruß: Niko

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 26.08.2008, 21:43

Mist! Jetzt habe ich doch zuerst die Kommentare gelesen.

Die unterschwellige Erotik hatte ich beim ersten Lesen - ab der Stelle 'Knopf für Knopf' - tatsächlich vermutet, sie aber ob einiger unstimmiger Elemente (z. B. 'entwinkelter Scherben') wieder verworfen. Zu weit bist du also nicht gegangen, nur vielleicht mit manchem Bild etwas auf Abwege geraten? Speziell das Scherbenbild kriege ich nicht gedeckelt, und es sind möglicherweise zu viele Nebenschauplätze vorhanden, die von der ohnehin schon spärlichen Andeutung vom Ficken ablenken.

Du hast Recht: Ein schmaler Grat. Frohes Balancieren!

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 29.08.2008, 11:38

Lieber Niko,

denn es ist ein ganz schmaler grat. entweder sind sie schnell plump oder vulgär, oder - wie hier - zu schwach dosiert in puncto erotic und als solches kaum erkennbar.


Das kann ich absolut nachvollziehen.

ich hatte angst, die grenze des zu offensichtlichen, plumpen vulgären zu überschreiten. das war mir eine horrorvorstellung.


Ne, das ist dir auf keinen Fall passiert.
ich glaube, sobald man versucht, das Erotische so vom anderen zu trennen, kann es für meine Begriffe kaum noch gelingen, all das einzufangen (oder im anderem Extrem: nicht zu übertreiben), was du dann als gelungen bezeichnen würdest - eben weil du den Fokus zu eng fasst und dann doch "alles" darin haben willst. Denn wann denkt man eigentlich, dass das Erotische ganz ausgedrückt ist? Doch eigentlich dann, wenn man mehr als das "Erotische" ausdrückt bzw. wenn das Erotische einfach mehr ist als das Sexuelle. Daher würde ich wohl versuchen, von der Liebe her zu kommen bzw. von der "Begegnung". Das ist allerdings leicht gesagt - ich glaube auch nicht, dass mir sowas gelingen könnte. Ich habe es manchmal in Geschichten versucht, aber es ist verdammt trügerisch, es zieht sich imemr weiter zurück, will man es anfassen. Vielleicht auch, weil man in dem Moment, indem man einen wirklichen Sinn dafür hat, meist nicht notiert? :-) Und die Erinnerung ist dann ja schon ein Spiel bzw. eine Inszenierung.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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Niko

Beitragvon Niko » 29.08.2008, 13:16

da bin ich froh, lisa, dass ich nicht der einzigste bin, dem es extrem schwierig ist, erotische texte / gedichte zu verfassen.
wäre mal vielleicht etwas für ne monatsaufgabe. denn wenn themen gestellt werden, ist man nochmal zusätzlich herausgefordert / motiviert, das hin zu kriegen.
wie auch immer.......irgendwann versuch ichs wieder...
dank dir für lesen und kommentieren!

lieben gruß: Niko

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 29.08.2008, 20:25

Hallo Niko,

also ich habe die Vorkommentare nicht gelesen
und ich habe Schwierigkeiten mich einer Stimmung hinzugeben bei diesem Gedicht, was ich aber sehr wichtig finde, gerade für erotische Gedichte
Ich glaube, manchmal liegt es nur an Kleinigkeiten, die mich rauswerfen
"in deinen Seiten", das finde ich sehr unspezifisch, darunter kann ich mir nichts vorstellen, außerdem hört es sich für mich nach zu vielen Seiten an
und dann ist da "eine" Hand, ich finde das sollte schon eine besondere, bestimmte sein
und so Worte wie Endlosigkeiten, das klingt nicht wirklich schön
Also ich finde Ansatzpunkte, die ich sehr mag, die unendlichen Geschichten, Hände die Seiten umblättern, ein Überschwang, der von Fortsetzung träumt...
aber die Umsetzung, da würde ich mir noch etwas anderes wünschen

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 30.08.2008, 22:11

Hallo Niko!

Hättest du nicht in der Beschreibung einen expliziten Bezug zur Erotik hergestellt, hätte ich das gedicht wahrscheinlich unvoreingenommener gelesen und sicher besser gefunden (denn der Text an sich ist gut), als dass ich es jetzt unter dem Eindruck einer nur ansatzweisen Einlösung der gemachten Ankündigung kann...

"Erotik schreiben" ist ohnehin die Hölle. Auch, denke ich, weil auf diesem Gebiet viel über Konventionen laufen muss, was in unserer an Konventionen armen Zeit aber ein hoffnungsloses Unterfangen ist...

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)


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