gedanken|sprünge - birkenblog

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birke
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Beitragvon birke » 11.07.2012, 18:31

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scarlett

Beitragvon scarlett » 22.11.2013, 09:50

schöner abschluss der reihe, di, der weg hat sich gelohnt ... würd ich sagen :smile:

herzlich,
deine mo

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.11.2013, 11:38

Hallo Diana,

ich hab mir mal alle deine wunderbaren Hornissen-Gedichten untereinander gestellt:

von der weichheit der hornisse

verirrt hatte sie sich
und wandte sich lauthals an mich
was machst du, wenn der sommer geht?
ich hob die schultern
und schwieg
sie umschwirrte mich, aufgeregt
wo ist mein weg?
wir sprachen über den abschied
des sommers, der zuversicht
und über die ruhe des winters
auf(er)stehen, sagte sie
und berührte mein gesicht
ich wehrte mich nicht
ich war zu müde
sie kroch in mein ohr
und flüsterte
sei einfach königin
dann flog sie davon.


von der weichheit der hornisse (II)

und sie suchte mich wieder
heim, brachte ihr wort
und kämmte mir summen
ins haar (ein nest?)
doch sie bedeutete mir
zu schweigen

hörst du, königin
flüsterte sie
und ich hörte


von der weichheit der hornisse, III

und ich hörte
den oktober

mit donnernden fingern
zeichnete er einen blitz
in den himmel
erhob sich die weichheit
und zwinkerte mir zu

schließ die augen
(sieh nicht hin)

und ich schloss die augen
und ich sah

von der weichheit der hornisse, IV


und ich sah
den morgen

mit seinem dämmernden wissen
ruhte er auf den planken
der sonne

sie scheint nie matt
(zu sein)
auch im winter

schält die königin
das licht aus der nacht

und gebiert dem tag
eine neue farbe

von der weichheit der hornisse, V

und als sie in der farbe
verblasste
spürte ich die weichheit
in meiner brust
schmeckte den anflug
von sommer im winter
/wie eine prophezeiung/
versank die nacht
im weitergehen
krönt die königin
sich selbst


Ich finde, dass du letzten beiden Verse "krönt die königin sich selbst" streichen solltest, also enden mit: "im weitergehen". Dadurch bleibt dieses sanfte Element erhalten. Durch die Selbstkrönigung kommt hier eine gewisse, wie soll ich das nennen, Härte hinein, die für mich einfach nicht passt. Die Selbstkrönigung ist doch bereits enthalten, im "spürte ich die weichheit in meiner brust". Doch ist diese einfach, demütig erzählt. Das braucht nicht noch einmal ausdrücklich und "hart" betont zu werden. Verstehst, was ich meine?

Liebe Grüße
Gabi

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birke
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Beitragvon birke » 22.11.2013, 14:07

ich danke dir, liebe mo, *freu*! :bussi:


@ gabi ... tjaaaa ... es ist lustig - genau an diesen beiden letzten zeilen hab ich sehr lange überlegt.
(vielleicht war das schon ein zeichen ;))
und jetzt willst du sie einfach streichen :lachen0023:
ich sehe aber, was du meinst.
und ja, ich glaube, das hat was.
ich werde es in jedem fall überdenken.
muss mal sacken lassen ... danke! :smile:

liebe grüße
diana
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.11.2013, 14:15

Ja, der Schluss dieser Reihe ist natürlich besonders wichtig. Der muss stimmig sein. Ich finde es immer klasse, wenn der Schluss den Kreis zum Beginn schließt. Und das "im weitergehen" würde sich wunderbar zum "wo ist mein weg?" aus dem ersten Teil hinfädeln.

scarlett

Beitragvon scarlett » 22.11.2013, 14:16

Gabriella hat geschrieben: Und das "im weitergehen" würde sich wunderbar zum "wo ist mein weg?" aus dem ersten Teil hinfädeln.


da muss ich gabi einfach recht geben, di ...

das hat was.

lg
mo

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birke
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Beitragvon birke » 22.11.2013, 14:22

jajajajaaa! absolut.
ich hab das einfach nicht gesehen.

ich danke dir, sehr, sehr, liebe gabi!
und auch dir, liebe mo, für die bestätigung!
:-)





von der weichheit der hornisse, V

und als sie in der farbe
verblasste
spürte ich die weichheit
in meiner brust
schmeckte den anflug
von sommer im winter
/wie eine prophezeiung/
versank die nacht
im weitergehen



.
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Beitragvon Mucki » 22.11.2013, 14:32

:daumen: Das ist wirklich eine ganz besondere Reihe geworden. Chapeau Diana!

scarlett

Beitragvon scarlett » 22.11.2013, 14:46

jepp, ich glaub das isses, di ...

und ja, chapeau für diese reihe!

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Beitragvon birke » 22.11.2013, 15:56

:-) :-) :-) merciii!!
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Beitragvon birke » 04.12.2013, 10:14

.
du.
als könnte ich
den himmel fühlen
mit meinen händen
(ihn) begreifen
durch dich



(dj12/13)
.
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Beitragvon birke » 21.01.2014, 15:47

.

„tu etwas mond an das, was du schreibst“
/jules renard/


der mond schwappt über meine zeilen,
frappant die buchstaben
auf dem papier.
leuchten.
/ich will dir eine mondblüte pflücken/
und leg ihren duft ins wort.

du hast meines.



(dj01/14)

.
Zuletzt geändert von birke am 26.01.2014, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon birke » 25.01.2014, 11:10

.

den augenblick fangen,
wer es könnte,
mit dir das gras teilen
die gekreuzten himmelsspuren
befahren oder den fluss
stoppen, um auf seinen wellen
zu spazieren
und deinen blick fangen
und halten, behalten
in meiner hand, im herzen
eine landschaft malen,
die deinen namen trägt
(und trägt)
augenblicklich sternt ein traum
mir durch den schlaf, durch die finger
wird der moment –



(dj01/14)
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scarlett

Beitragvon scarlett » 25.01.2014, 11:19

liebe di, wieder so fein gewebte zeilen von dir, ganz luftig und leicht kommen sie daher.

beim vorletzten eintrag mag ich ja das frappant ganz besonders, bleibe aber dabei, dass ich die schlusszeile anders formulieren, das "wort" nicht wiederholen würde, sondern mit - du hast meines - enden würde.

herzlich,
deine mo

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.01.2014, 11:50

Hallo Diana,

sehr fein, deine Einträge. Auch die Zeilen vom 4.12. mag ich sehr. Eine wunderbare Liebeserklärung.
Zum vorletzten Eintrag stimme ich Monika zu. Da würde ich auch mit "du hast meines" enden. Das doppelte "Wort" braucht es nicht.

Liebe Grüße
Gabi


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