Beitragvon Peter » 26.03.2010, 05:46
Das Reh und der Wolf oder
Das Nahe und das Ferne
Dem Reh gegenüber bist du immer der Wolf,
auch wenn du das Reh nur berühren willst.
Die Wälder vielleicht, die haben das Recht,
solches zumindest ungefähr zu umfassen.
Aber wir . . .
Hörst du’s nicht? Da geht ein Leisesein,
von dem du nicht mal ahnen kannst.
Ein Kind vielleicht könnte es vernehmen.
Aber wir . . .
Wir sind so laut geworden.
Soll da, zwischen den Autos
oder da, zwischen den Schlagzeilen
das Leise sein?
Alles zur Einfahrt ins unendlich Grelle
und durch den Reißwolf gedreht ins Nichts.
Zähne, denkt er, wenn er ihre Worte hört.
Er hört ihre Worte durch seine Zähne.
Wir sind so laut geworden.
Trotzdem zieht noch ein Lächeln
über sein Gebiss. Denn:
Ja, soll man uns doch zerreißen,
und zerreißen wir, was uns selbst zerreißt.
Dorthin werden wir nicht reichen.
Das zieht als Lächeln über sein Gebiss.
Sie wird es sein für immer, für immer,
was waren wir . . . nichts.
(Schau nur, aus allen Knochen, schau:
diesen leisen Sprung.
Schau nur, aus allen Knochen, schau:
es scheint zu regnen.
Wie macht doch das Leise
das Leben so fern.)