Elfchen-Salon

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
cali

Beitragvon cali » 28.09.2006, 22:35

Hallo an alle Schreibfreudigen!

Freue mich über rege Beteiligung. :-)


Elfchen:
Definition: Elf Wörter wie folgt verteilt:
Erste Zeile: In einem Wort (ein Gedanke, ein Gegenstand, eine Farbe, ein Geruch o.ä.)
Zweite Zeile: In zwei Wörtern (was macht das Wort aus Zeile 1)
Dritte Zeile: In drei Wörtern (wo oder wie ist das Wort aus Zeile 1)
Vierte Zeile: In vier Wörtern (was meinst du?)
Fünfte Zeile: Ein Wort (Fazit: was kommt dabei heraus)


Bitte immer mit dem letzten Wort des Vorgängers beginnen.
Zuletzt geändert von cali am 05.10.2006, 23:02, insgesamt 3-mal geändert.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 05.04.2013, 08:51

Speicher:
Dinge, die
bloße Erinnerung sind,
mit Spinnweben im Haar
betrachten.

Ada
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Beitragvon Ada » 05.04.2013, 10:28

Betrachten:
Mit Brille,
die Gläser verspiegelt,
die Seele sieht sich
blind.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 05.04.2013, 10:49

blind
betrachtet sich
jeder von innen:
nur was er sehen
will.

Ada
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Beitragvon Ada » 05.04.2013, 10:57

Will
singen, tanzen
und dem Wind
nur folgen in den
Frühling.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 05.04.2013, 11:01

Frühling
lässt warten
bis die Diva
hellrauschend in den Bäumen
erscheint
Zuletzt geändert von Amanita am 05.04.2013, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.

Ada
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Beitragvon Ada » 05.04.2013, 11:52

Erscheint
die Wahrheit
lauschend, geheim, raschelts
im Blätterwald, auch im
Winter.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 05.04.2013, 12:03

Winter
müsste vorbeisein.
Garten ist freigeräumt,
Gedanken sortiert. Warten auf
Knospen.

Ada
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Beitragvon Ada » 05.04.2013, 12:34

Knospen
treiben drängend,
schwellend aus, warten
wollen sie nicht länger;
Frühlingsexplosion.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 12.04.2013, 19:38

frühlingsex
ein tränenfähnchen
winkt im augenwinkel
setzt er die segel
seemannsgarn
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 16.04.2013, 21:04

seefräuleinsgarn
zahmkrank windet
es sich um
die eigenen füße zum
traumertrinken
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Niko

Beitragvon Niko » 16.04.2013, 21:57

traumertrinken
in jemanden
der ausschau hält
nach etwas vermoderten wundern
seelentief

poeta

Beitragvon poeta » 17.04.2013, 06:55

seelentief
verankert sein
im unfassbaren ich
zum eigenen sinn hintreiben
frei

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 17.04.2013, 07:59

frei
in frühlingswarme
felder laufen. sprühendes
grün mit den augen
berühren.

Gerda

Beitragvon Gerda » 18.04.2013, 00:35

Berühren
den Teppich
der weißen Anemonen.
Kennst du den Lerchensporn
lilablau?


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