Rilke-Panther-Projekt

In diesem Bereich können musikalische Stücke, Klangexperimente und vertonte Texte eingestellt werden. Wichtig: Bitte unbedingt auch hier das Urheberrecht beachten!
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 06.01.2007, 14:09

Hier findet ihr verschiedene Lesungen des Panthers von Rilke, den er einst im Jardin des Plantes sah. Wer auch eine Lesung beisteuern möchte, kann diese einfach in diesem Thread in einem Beitrag anhängen. Jeder kann mitmachen, also keine Scheu. Ich hoffe, viele Versionen kommen zusammen. Bitte nennt eure Datei nicht einfach "panther", sondern setzt euren Namen dazu, denn auf dem server müssen die verschiedenen Dateien unterschiedliche Namen haben.

Bild

(Das Bild habe ich im Herbst in Paris selbst aufgenommen @copyschutz)


Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


Hörversion von Niko
[anchor=linkHVLisa goto=HVLisa]Hörversion von Lisa[/anchor]
Hörversion von Gabi
Hörversion von leonie
Hörversion von Trixie
Hörversion von Schwarzbeere
Hörversion von Max
Hörversion II von Trixie
Niederländische Hörversion von Max
Hörversion von lilly-rose
Hörversion von Last
Hörversion von Nihil
Hörversion von Elsa
Hörversion von cali
Hörversion von noel
Hörversion 2 von noel
Hörversion von Paul
Zuletzt geändert von Lisa am 18.02.2007, 13:32, insgesamt 10-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 10.02.2007, 18:13

Lieber Last,

interessant auch deine Stimme zu hören (die mir allerdings dank diesem tollen effekt von audacity leicht verändert wurde bezüglich der Tonlage?...oder doch nicht? Jedenfalls klingt sie, obwohl sie jung ist, wie aus einer anderen Zeit - der Duktus und allein die Aussprache des "Rilke" hat ihren ganz eigenen Reiz, ich muss an bestimmte Romanfiguren denken, ganz seltsam...zum Beispiel Rilkes Malte...oder auch Musils Törleß...die haben für mich solch eine Stimme...

Den Mut zu den Pausen finde ich toll, weil ungewöhnlich, aber nicht an allen Stellen nachvollziehbar.

Insgesamt eine tolle facette in diesem Projekt! (ich hätte vorher nicht gedacht, dass dieser Text so unterschiedlich verstanden werden kann, ich dachte, es sei eine der eindeutigen, klaren Texte)

(auf Rilkes Herbsttag bin ich gespannt...ich guck mir den Text gleich mal an...)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Nihil

Beitragvon Nihil » 18.02.2007, 12:49

Hier mein Beitrag zum Rilke-Klassiker, ihr alten Partyanimals! :mrgreen:

Hörversion von Nihil

So und ich mach' mich jetzt fort auf Malle in meiner neuen Funktion als Animateur im Oberbayern - ich denke, die Nummer wird dort ein echter Schenkelklopfer werden!

LG

Partyanimal

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.02.2007, 14:00

hi alex,

deine lesung hat es mir wirklich angetan! ich hätte am liebsten mehr gehört, aber das gedicht ist ja leider so kurz.
eine neue komposition und auch interpretation von rilkes panther hast du geschaffen,-)
saludos
magic

Nihil

Beitragvon Nihil » 18.02.2007, 14:15

Hi Magic,

es freut mich, dass es dir gefällt - jau, ist für ein Lied ein bischen kurz, das Gedicht, aber Rilke hat es auf den Punkt getroffen, ein vollkommener Ausdruck des eigentlich Unsagbaren ..

LG

Nihil
Zuletzt geändert von Nihil am 18.02.2007, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 18.02.2007, 14:22

hallo nihil,

also ich finde es schrecklich, wie der text ins rhythmische korsett hineingebogen wird, dadurch an ausdruck verliert und 'billig' klingt - brr -

ich mag deine lieder nach eigenen texten viel viel lieber.

liebe grüße und nix für ungut
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Nihil

Beitragvon Nihil » 18.02.2007, 14:33

Hi aram,

du hast schon recht, dass das rhythmische Korsett nicht das ursprüngliche ist, das ist wohl wahr - aber gleich "schrecklich" und "billig"? ;-) Aber es freut mich ja, so sich wer schützend vor das Gedicht stellt! Ich finde, dass ich mich dem Werk durchaus respektvoll angenähert habe - für mich klingt es derart sehr stimmig und ich empfinde es nicht, dass es an Ausdruck einbüßt, eher im Gegenteil .. würde ich so empfinden, dann hätte ich es bestimmt nicht aufgenommen, aber klar - es ist immer ein Risiko, ein an sich vollkommenes Werk zu interpretieren .. ich z.B. finde es ganz schlimm wie dieses wundervolle Gedicht in der Schule zur Interpretation freigegeben ist - das ist ganz schlimm ..

LG

Nihil

Nihil

Beitragvon Nihil » 18.02.2007, 15:11

P.S.: "nix für ungut" - och nö, aram - diese Phrase mag ich gar nicht ..

nix für ungut ;-)

Nihil

Nihil

Beitragvon Nihil » 18.02.2007, 15:28

.. allerdings muss ich gestehen - dass ich das "gäbe" als "gäääbe" singe, was penetrant klingt und auch "im aller .. kleinsten Kreise" .. klar, perfekt ist es nicht, ja und gut - Rilkes Gedicht wird es nicht gerecht - mist - jetzt habe ich mich doch glatt an dem Gedicht versündigt ohne es zu merken und zu wollen, Rilke hülf und vergib mir! :pfeifen:

Nihil

lilly-rose

Beitragvon lilly-rose » 27.02.2007, 23:09

Hallo Nihil,

ich finde es ist eine sehr interessante und auch spannende Interpretation. Irgendwie spiegelt sie mir die Lethargie des Panthers wieder, UND: alles, ALLES ist erlaubt, immer :)

LG
Thomas

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 28.02.2007, 19:54

Hallo liebe Hörer,

Ich habe mir erlaubt, auch eine (meine) Version von Trixie einstellen zu lassen.
Das Gedicht verlockt zum Lautlesen, und ich mag es, seit ich denken kann.

Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.02.2007, 20:00

Liebe Elsie,

einen Ohrenschmaus, deine Lesung. Hat mir sehr gut gefallen, zumal du es wieder ganz anders und für mich sehr stimmig betont hast, vor allem die letzten beiden Zeilen haben es mir angetan. Hab ich da leise Urwaldgeräusche im Hintergrund gehört?
Klasse!:)
Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 28.02.2007, 20:21

Liebe Mucki,

Danke für das Lob! *freu*

Hab ich da leise Urwaldgeräusche im Hintergrund gehört?


Richtig. :-)

Lieben Gruß
Elsie
Schreiben ist atmen

Trixie

Beitragvon Trixie » 28.02.2007, 22:42

Hallo "Elsie" :mrgreen: !

Ich finde deine Version auch schön, anders, positiv. Das mit den Urwaldgeräuschen hab ich zwar nich gehört, aber ich fand, der Text trägt eine gewisse Weisheit mit sich. Vielleicht liegt das an deiner Stimme, ich weiß es nicht. Aber es hat mir auf jeden Fall gefallen und ich hoffe, wir hören noch mehr von dir!
Hast du eigentlich dafür "geübt" oder es gleich so geschickt, wie du es beim ersten Mal aufgenommen hast?

Liebes Grüßchen
Trixie

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 28.02.2007, 23:49

Liebe Trixie,

kannst ruhig Elsie sagen, so heiße ich für viele Menschen seit Kindertagen :)

Danke, dass es dir gefällt. Der Urwald ist sehr dezent im Hintergrund.
Und vielleicht wirkt es positiv, weil für mich der Panther noch nicht ganz zerstört werden konnte, solange er sich erinnert - manchmal - lebt er.

Ich hab es gleich so geschickt, ich kenne das Gedicht sehr gut, deswegen.

Grüßleins liebe,
ELsie
Schreiben ist atmen


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