februar

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
ecb

Beitragvon ecb » 03.02.2014, 21:32

eisgrau –
was, wenn selbst worte
nicht leer genug


......


1. Version

eisgrau –
was, wenn auch worte
nicht leer genug
Zuletzt geändert von ecb am 04.02.2014, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.

DonKju

Beitragvon DonKju » 04.02.2014, 16:59

Hallo Eva,

so ganz spontan im Vorbeihuschen: "... was, wenn selbst worte ..." - was meinst? Ansonsten verbreitet Dein Textlein ganz schön Tristesse, aber das soll wohl so sein ...

Eisgraue Grüße vom DonKju

ecb

Beitragvon ecb » 04.02.2014, 17:55

Warum ist mir das Selbst nicht selbst eingefallen, ich übernehme es auf der Stelle, DonKju, und bedanke mich! :daumen:
Und ja, soll so sein. Weil es grad so ist. :rolleyes:

Liebe Grüße
Eva

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Beitragvon Pjotr » 04.02.2014, 19:13

Tja, wenn selbst die nicht leer genug sind, dann wird das nichts mit dem Nichts.

Dann bleibt etwas.

Warum ist "selbst" besser als "auch"? Macht das einen Unterschied? -- abgesehen vom Klang; mit dem "auch" fand ich die Zeile melodischer und zungenfreundlicher.

--lbstw-- fünf Konsonanten in Reihe.

--nauchwo-- klingt für mich eleganter, und passender zur Stimmung.


Ahoy

P.

ecb

Beitragvon ecb » 05.02.2014, 18:21

"selbst" finde ich etwas emphatischer als "auch" - doch, doch, es gibt Unterschiede, wenn es sich auch nur um Nuancen handelt, Pjotr.

"sogar" würde auch gehen:

eisgrau –
was, wenn sogar worte
nicht leer genug


Was meint ihr, wie liest sich das?

LG Eva

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Beitragvon Pjotr » 05.02.2014, 18:48

"Sogar" klingt auch elegant, in meinen Ohren. The letters also remind me of sugar. Sehr sinnlich.

earl grey
what if sugar words
not pale enough





Das "s" in "sogar" zieht die Zungenspitze nach vorne, zu den Schneidezähnen. Auf der Zungenspitze liegen auch die Sensoren für Süße, glaube ich. Von allen Zuspitzungen -- auch, selbst, sogar -- ist "sogar" die süßeste; nein, die einzige, die überhaupt sinnlich ist; "auch" und "selbst" enthalten nichts sinnliches. Gut, "selbst" beginnt auch mit "s" :-) Aber es zerspritzt die Süße sofort wieder mit "lbst", während "ogar" auf der Zunge zergeht!

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Beitragvon Zefira » 05.02.2014, 19:27

Ich finde, "sogar" gipfelt sich zu sehr auf. Es macht eine aufsteigende Geste. "Selbst" macht gar keine Geste, allenfalls dreht es sich in sich selbst zurück.
"Auch" ist eine Umarmung.
Deshalb scheint mir "selbst" am besten passend.
Kommt natürlich immer darauf an, was genau gemeint ist ...

Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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Beitragvon Pjotr » 05.02.2014, 19:43

Zefira hat geschrieben:"Auch" ist eine Umarmung.

Ja, jetzt sehe ich den Unterschied auch.

Beziehungsweise: Ja, selbst ich sehe jetzt den Unterschied.

Walther von der Vogelweide: Gar er sieht nun den Unterschied.

Aber: Das Übergipfeln finde ich gut. Ich mag Kontraste. Ich mag es, wenn die See Wellen hat.

ecb

Beitragvon ecb » 05.02.2014, 20:22

Aber der Februar hat keine Wellen, Pjotr, mit dem ist nüscht los.

Zefira, deine Begründung der Nuancen finde ich sehr einleuchtend, ich neige dazu, beim "selbst" zu bleiben.

Vielen Dank euch!

LG Eva


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