Tage im Wind

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Louisa

Beitragvon Louisa » 28.03.2006, 20:00

Du,
Ich fühle noch mein Lächeln
und höre die Gedanken

Tausend und eine Stunde
wehen weit in die Ferne
der sonnigen Wiederkehr

Die Tage, gelbe Rosen im Wind

Ich glaube
und meine dürre Hoffnung
frisst sich am Glauben satt.

Du,
Ich spüre noch Dein Lächeln
und Deinen Seidenblick

Sehne mich nach vorne und zurück
in Deinen reichen Garten-

Nur mit Dir ein paar Tage
die noch nicht zerbrochen sind.

Noch einmal wanken
als gelbe Rosen im Wind.
Zuletzt geändert von Louisa am 07.01.2007, 18:38, insgesamt 4-mal geändert.

Franktireur

Beitragvon Franktireur » 29.03.2006, 01:42

Hi Louisa,

also, der "Goldfischblick", der irritiert mich total.
Der zerstört komplett jede Stimmung, die sich sonst in den Zeilen aufbaut. Hast du je einem Goldfisch versucht, in die Augen zu schauen?
Gefühle wie die, die du beschreibst, kommen da nicht in mir auf...

Gruß
Frank

Gast

Beitragvon Gast » 29.03.2006, 06:37

Hallo Louisa... irgendwie geht es mir so wie Frank...
Dabei zauberst du mit dem Gedicht ohne diesen etwas "blöde und naiv" anmutenden "Goldfischblick" eine wunderbare Verbindung zwischen Gelben Rosen und Liebe...

Vielleicht..." deiner Augen Blick (still würde ich weglassen, Blicke sprechen nie laut)
Dein Gedicht lebt von innigen Bildern, (dürre Hoffnung u. a. m)der Goldfischblick zerstört...

zu Vers 3-6 möchte ich noch sagen, dass hier der Textfluss empfindlich gestört ist

Die Tage, gelbe Rosen im Wind

Tausend und eine Stunde
das reicht mir nicht aus
weil ich noch ans Morgen glaube.


Ich würde kürzen und nur Vers 4 + 5 stehen lassen, dieses"weil ich noch ans Morgen glaube", klingt so abgedroschen, fällt gegen alles andere ab und die gelben Rosen würde ich mir bis zum Schluss aufheben... so wie du sie im letzten Vers "gemalt" hast... sehr gut.

Gern gelesen.

Liebe Grüße
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 29.03.2006, 19:28

Liebe Louisa,

diese Stimmung in deinem Gedicht lässt mich träumen....ich habe es so gern gelesen...

Normalerweise mache ich das nicht, 1. weil ich es nicht kann und 2. weil ich es anmaßend oder vor den Kopf stoßend finde, aber der Aufbau des Gedichts erschien mir noch zu ungeordnet...

Daher habe ich - ausnahmsweise - nicht böse sein...ein etwas befremdende Version erstellt, die nicht als Endlösung zu betrachten ist, sondern nur veranschaulichen soll, was ich mit Ordnung meine...

Voila, genug drum herum geredet...
Du,
Ich fühle noch mein Lächeln
und höre die Gedanken

Die Tage, gelbe Rosen im Wind

Tausend und eine Stunde
sind mir nicht genug
und meine dürre Hoffnung
frisst sich am Glauben satt.

Du,
Ich fühle noch Dein Lächeln
und deinen stillen Bärenblick

Die Stunden, gelbe Rosen im Wind

Sehne mich nach vorne und zurück
in Deinen reichen Garten.
Nur mit Dir noch ein paar Augenblicke
die noch nicht gebrochen sind

Noch einmal wiegen
als gelbe Rosen im Wind.

Louisa

Beitragvon Louisa » 29.03.2006, 19:39

Hallo.

Vielen Dank. Gefällt es euch jetzt besser?

Ich würde gerne das "flattern" beibehalten, weil es meiner Ansicht nach die Zerbrechlichkeit der Zeit deutlicher veranschaulicht, als wiegen.

Aber wie ihr meint, ist es gut.

LG, Louisa

PS: Entschuldigt, das mit dem "Goldfisch" entlockte mir selbst ein kleines Schmunzeln...aber zuweilen gibt es ja Menschen...die schauen einen an, ohne jeglichem Gefühlsausdruck...wie ein Goldfisch...

Louisa

Beitragvon Louisa » 29.03.2006, 19:40

Nein, es war doch eher ein Karpfenblick...

Welche Version soll ich denn jetzt nehmen?

Gast

Beitragvon Gast » 29.03.2006, 23:16

Ganz ehrlich, Louisa,
deine eigene ruhen lassen, die Tipps dazu und in 2 Wochen wieder dran gehen... Bloß nicht hektisch werden
Den "Bärenblick" finde ich im Übrgen genauso unpassend zu deinem Text, wie Karpfen- oder Goldfischblick.
Es ist zwar richtig, dass manche Männer (sorry) so schauen, aber doch nicht in einem derart poetrischen Text...

Liebe Grüße
Gerda:-)

Herby

Beitragvon Herby » 30.03.2006, 00:45

Liebe Louisa, liebe Gerda,

ich entschuldige mich gleich vorab für diese völlig unkonstruktive Einschaltung in euren Dialog, aber diese muss jetzt einfach noch raus. Ich habe so lachen müssen über eure Reflexionen über männliche Blicke ... :totlach

Auf meine Nachfrage hin, ob ich eher der Spezies Goldfisch, Karpfen oder Bär zuzuordnen sei, wurde mir vorhin von meiner besseren Hälfte glaubhaft versichert, ich hätte einen Dackelblick! :shock: Vielleicht hilft das Louisa ja weiter, womit dann dieser Beitrag doch noch konstruktiv wäre! Ich muss aber gestehen, dass der Dackel- gegenüber Louisas Lösung "Seidenblick" rein poetisch noch nicht einmal ansatzweise mithalten kann :grin:

Dackelblickende Grüße

Herby

moana

Beitragvon moana » 30.03.2006, 19:01

Hallo Louisa!

Also, ich finde das Gedicht ist wunderschön, so wie es ist. Also, klar, der Goldfischblick hat mich auch ein wenig irritiert, aber jetzt geht es mir wirklcih sehr tief und nahe. Auch Lisas Version ist schön, aber irgendwie doch ganz anders. Mich hast du damit gewonnen §blumen§ !

grüßerl von moana

moana

Beitragvon moana » 30.03.2006, 19:02

Hallo Louisa!

Also, ich finde das Gedicht ist wunderschön, so wie es ist. Also, klar, der Goldfischblick hat mich auch ein wenig irritiert, aber jetzt geht es mir wirklcih sehr tief und nahe. Auch Lisas Version ist schön, aber irgendwie doch ganz anders. Mich hast du damit gewonnen §blumen§ !

grüßerl von moana

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 30.03.2006, 19:36

:grin: :grin: :grin: :grin: :grin: :grin:

Welcome back Moana

Schön, dass Du dich doch noch meldest.

Sorry Louisa, der Beitrag hatte nichts mit Deinem Gedicht zu tun.

Gurke

Gast

Beitragvon Gast » 30.03.2006, 20:20

Hallo Louisa,

gerade erst sehe ich, dass du ja gestern schon vieles geändert hast...
Steht denn die Urversion jetzt noch irgendwo?
Jedenfalls finde ich das Gedicht jetzt entschieden besser als die erste Version, die ich hoffe, einigermaßen im Gedächtnius zu haben.
..
Seidenblick... welch ein Unterschied, ich wäre nie darauf gekommen dass ein Goldfischblick zum Seidenblick "mutieren" kann ;-)
Die Frage, die ich jetzt allerdings habe, ist denn die Stimmung, die du widergibst authentisch aus einem Guss für dich?
Auf mich wirkt es jetzt so.
Weich gezeichnet wunderbar... nur das zweite "fühle" in Vers 4
würde ich durch: Du, ich spüre noch dein Lächeln... dann finde ich es fast perfekt, auch mit den gelben Rosen, die nur am Ende "flattern"... :smile:
Das wiegen im Wind klingt nicht weich genug...
Das Verb braucht ein "a" als Vokal... aber flattern geht nicht, das stimmt, denn die Zerbrchlichkeit ist im Vers vorher eindeutig geworden...
wanken?.. wie wäre "atmen" im Wind???


liebe Grüße
Gerda

Louisa

Beitragvon Louisa » 31.03.2006, 19:03

Hallo liebe Dichterfreunde,

Ich habe nachgedacht und befinde die Wiederholung der "gelben Rosen" jetzt doch als besser, da eingänglicher...vielleicht irre ich aber auch wieder.

Wie siehst es aus mit "wanken" ?

Danke und liebe Grüße, Louisa

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 06.04.2006, 09:15

Liebe Louisa,
bevor das Gedicht die erste Seite verlässt: "wanken" finde ich fast zu negativ...was ist denn an "wiegen" so unpassend?


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