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Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 14.10.2008, 22:18

ich atme mich
von wort zu wort

über fragezeichen
komma und gedankenstrich
hinweg

ein punkt
ist nicht in sicht

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.10.2008, 01:41

Von der Muse so richtig geküsst sein, sich im Schreibfluss befinden, niemals aufhören wollen und können, besessen sein vom Schreiben, alle anderen Gedanken und Fragen vergessen, versunken sein, ja, all das lese ich hier in diesem Gedicht, das mir gut gefällt.

Noch mehr gefallen mir solche Zustände ,-)

Gabriella

Louisa

Beitragvon Louisa » 15.10.2008, 10:52

Öh - ich lese das eher so, als gäbe es in diesem Leben viele offene Fragen, endlos weiterlaufende Gedankengänge und Tage, die wie eine Kommata-Aufzählung aufeinander folgen, bis man eben nicht mehr atmet - Das wäre dann wohl der "Punkt" - der noch nicht "in Sicht ist".

Idee finde ich ein bisschen schwach. Ich finde auch, dass es immer wieder "Endpunkte" gibt und das auf diese auch immer etwas folgt, ob es einen persönlich nun tangiert oder nicht -

Die Schriftart gefällt mir.

Jede Interpretation ist richtig, behaupte ich schon mal vorab verteidigend.

Schönen Tag!
l

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.10.2008, 11:21

Hallo Louisa,

wie erklärst du dir dann den Titel?
Meiner Ansicht nach passt er nicht zu deiner Interpretation, auch wenn ich sie durchaus interessant finde. Dieses:
ich atme mich
von wort zu wort

drückt für mich die "Besessenheit", das Nicht-anders-Können aus. LI lebt/wird belebt davon, dass es schreibt. Diese Passage hat etwas Gehetztes und Antreibendes zugleich, daher komme ich auf die Besessenheit.
Saludos
Gabriella

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.10.2008, 14:18

Ich finde das ganz nett - aber nett heißt ja auch manchmal zu Teilen ein wenig langweilig. Der Text ist rund und in sich stimmig, aber ich glaube, ich werd mich nicht lange an ihn erinnern.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 15.10.2008, 14:33

Hm,

"Atmen" meint doch eher "Normalität" denn Besessenheit, ist etwas, das ganz grundlegend zum Lebendigsein gehört, das man automatisch macht... und von da aus würde ich dann den Sprung zu den "Worten" machen.

Ansonsten schließe ich mich Lisa an :-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.10.2008, 14:36

Das Wort "atmen" drückt hier für mich sehr viel mehr aus als nur atmen. Es ist m.E. kein normales Atmen, sondern ein hechelndes, gehetztes, fast hyperventilierendes Atmen, so wie ich den ganzen Text atemlos lese.

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leonie
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Beitragvon leonie » 15.10.2008, 14:47

Ich finde den Auftakt interessant. Der zweite Absatz ist für mich das, was den Text ein wenig langweilig gemacht. Ohne ihn hätte ich ihn spannender gefunden.

Ansonsten scheinen mir Anleihen bei Texten von Rose Ausländer gemacht zu sein.

Maija

Beitragvon Maija » 15.10.2008, 19:05

Reif für die Insel Gabriella... ;-) Nein im ernst, ich sehe es auch wie Gabriella. Ach hätte ich dieses atmen in mir! :icon_redface2:

ein punkt
ist nicht in sicht


Geht mir genauso! ;-)

Gerne gelesen! Finde ich nicht langweilig und die Idee gefällt mir.

Louisa

Beitragvon Louisa » 16.10.2008, 14:33

Den Titel hatte ich übersehen :smile:

Oldy

Beitragvon Oldy » 16.10.2008, 14:48

Hallo,

ich denke, man kann beiden Sichtweisen "lesen". Das Atemlose und das Ruhige. Beides gibt dem Text eine andere Dynamik. Mir gefallen beide Lesarten.
Persönlich halte ich den Mittelteil für überflüssig und denke, das es ohne diesen unmittelbarer wirkt, ohne der Aussage durch den fehlenden Mittelteil etwas zu nehmen. Die Überschrift ist für mich Teil des Gesamtwerkes.

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ich atme mich
von wort zu wort

ein punkt
ist nicht in sicht


lg
Uwe


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