namen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 31.03.2009, 02:50

vom Autor gelöscht
Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.03.2009, 13:01

Hi Niko,

na, wenn das nicht ein wirkliches Liebesgedicht ist, hui!
Einzig hier:
mich lüftet und atemlos macht

stört mich das "macht". Es klingt etwas unbeholfen. Wir wäre:

mir den atem raubt

Ist zwar auch nicht der Bringer, aber halt in diese Richtung, als Idee.

Saludos
Mucki

Niko

Beitragvon Niko » 31.03.2009, 14:58

hallo gabriella!
danke für das kompliment!
na.....eigentlich hatte ich das wort "macht" ganz bewusst genommen. weil es die passivität unterstreicht. in dem zusammenhang reflektiere ich eigentlich erstmalig darüber, das jemand der Macht hat, einer ist, der (jemanden zu etwas) macht. also klar eine aktive handlung... "die Macht" muss also von "machen" stammen...naja.....fiel mir nur grad so ein.....
ich freu mich, das es dir gefällt!
lieben gruß: Niko

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leonie
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Beitragvon leonie » 31.03.2009, 15:32

Lieber Niko,

das mag ich, es ist ein leises Gedicht mit kräftigen Bildern, finde ich.

Das "lüftet" fällt mir ein bisschen schwer, weil es mich so an ins Fenster gehängte Betten erinnert.

Hier hätte ich einen kleinen Vorschlag:

mittsommer
solltest du heißen
der den tag zur nacht veredelt
und sich niemals verdunkelt


diese Zeile ist mir zu hergebracht, zu wenig originell.

und dies wort küsst mein herz


Wie wäre es nur mit

dieses passendes Adjektiv wort



gern gelesen und liebe Grüße

leonie

ecb

Beitragvon ecb » 31.03.2009, 18:28

lieber niko,
das kann ich gut verstehen, wie alles, was du beschreibst, alle die scheinbar paradoxalen dinge und wirkungen, im sagen eines namens liegen können.
das ist, wie ich finde, ein sehr schöner gedanke.

nur an einem möchte ich kritteln, "küßt mein herz" ist mir denn doch einen tick zu klischeehaft und abgegriffen (obwohl ich an anderer stelle gerade unseren anspruch auf diese worte postuliert habe, aber es kommt halt drauf an), und leider fällt mir auch gerade keine gute alternative ein.

und dann wüßte ich noch gern, warum im titel namen im plural stehen, es geht doch nur um einen namen?

im ganzen gefällt mir dieses gedicht aber gut.
lg eva

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.03.2009, 19:37

Hallo Eva,

"Namen" lese ich nicht als Plural per se. Einerseits fallen dem LI viele Namen für das Du ein, andererseits wiederholt sich in der vorletzten Zeile das "Namen".

Saludos
Mucki

bluebird
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Beitragvon bluebird » 02.04.2009, 20:38

lieber niko,

ein wunderschönes liebesgedicht, ich würde
nichts daran ändern wollen …
ich mag es sehr in seiner zarten, leichten
ferne und nähe, weil es festhält in freiräumen
und im bewegenden und auf seine ganz besondere
art und weise sprachlos macht

liebe grüsse
bluebird

Niko

Beitragvon Niko » 02.04.2009, 21:47

hallo bluebird, gabriella, ecb und leonie!

liebe tänzelt immer hauchdünn an klischee und kitsch vorbei. das ist einfach so. natürlich kann man andere formulierungen finden, die metaphorischer und gehaltvoller vielleicht sind. andererseits denke ich hier bei diesem text würde es dem ganzen zuviel nehmen, vielleicht an zartheit, wenn ich jetzt "küsst mein herz" mit gewalt verlyrisieren würde. es scheint mir an dieser stelle genau so passend zu sein.
ich freue mich sehr, dass dieses gedicht euch gefällt! was will man mehr als schreiber!!!! und - by the way....auch wenn ich es nicht umsetze, so bin ich dennoch dankbar für jede anmerkung, anregung und vorschläge von euch. es schärft den schreibersinn spätestens für die nächsten texte! auch wenn ich nicht immer explizit auf jedes detail eingehe. ich danke dafür!!!

lieben gruß: Niko

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 07.04.2009, 21:35

Lieber Niko,

ich finde, der Text liest sich für mich auch wie ein richtiges Liebesgedicht - so richtig, dass es mir privat vorkommt - komisch, ich hätte normalerweise gesagt, dass das die Stärke eines Liebesgedicht ausmacht, aber ich muss zugeben, dass mir das hier als "öffentliches" Liebesgedicht nicht so behagt. was ich sagen will: Als Gedicht, das tatsächlich an die Liebste gereicht wird, finde ich den Text anrührend, als Kunstobjekt "Liebesgedicht" geht es für mich aber nicht auf (zu dick, zu kräftig, zu romantisch für meinen Geschmack). Selten, dass ich überhaupt einen Unterschied zwischen ersterem und letzerem bedenke, wenn ich Liebeslyrik lese, aber hier fällt das für mich auseinander und geht deshalb für mich nicht auf.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.04.2009, 23:15

*g* Lisa, wenn ich deinen Kommentar lese, muss ich unweigerlich an deine Signatur (die obere) denken. ,-)

Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 11.04.2009, 14:16

Lieber Niko,

ich mag das Gedicht vom Ton her. Es erinnert mich übrigens von der Idee her an "Liebesleed" von BAP (guckst Du hier: http://www.magistrix.de/lyrics/BAP/Lieb ... 55904.html).

Mir scheint an den Stellen, an denen eigentlich immer ein "du heißt" oder "nenne ich dich" angebracht wäre, suchst Du manchmal nach Paraphrasen dafür.

Dafür liebe ich Passagen wie diese ...
denn das zerbrechliche
gibt halt am morgen


Ich würd mich jedenfalls über so ein Liebesgedicht freuen (aber für mich ist es ja nicht ;-) )

Lieeb Grüße
Max

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annette
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Beitragvon annette » 11.04.2009, 15:29

Hallo Niko,

schöne Bilder und schöne, wohlüberlegte Namen, die Du hier gibst.

Am "traum" habe ich überhaupt nichts zu meckern.

Beim "wind" tue ich mich wie leonie etwas schwer mit dem "lüften". Könnte man nicht sagen

mir luft fächelt und atem nimmt

Beim "mittsommer" verstehe ich das Bild, bzw. den Vergleich leider nicht.
Wieso veredelt sich der längste Tag im Jahr zur Nacht? Weil ab nun die Nächte wieder länger werden? Das wäre dann eine progrediente Veredelung bis Mittwinter? Ich sehe den Umschlag des Pendels, aber für mich passt der Prozess der Veredelung nicht dazu - nicht im Bezug auf die positiven Wertung, sondern auf die Dauer des Prozesses, der hier schon mit dem Mittsommer abgeschlossen erscheint.

Und warum verdunkelt der Tag nicht? Das gilt doch nur für Skandinavien, oder?

Dann stutze ich noch beim relativischen Anschluss "wo". Beziehst Du Dich tatsächlich auf den Mittsommer an einem bestimmten Ort (was ja zur Mitternachtssonne passen würde). Oder wäre nicht "wenn" der konsequentere Anschluss?

Auf jeden Fall fangen Deine Zeilen sehr gefühlvoll die Hilflosigkeit ein, mit der das Ich nach passenden Vergleichen, nach treffenden Namen sucht.
Gefällt mir!

Grüße - annette

Max

Beitragvon Max » 12.04.2009, 12:42

mir luft fächelt und atem nimmt


das würde mir sehr gefallen ..

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.04.2009, 12:56

Hi Niko,
mich lüftet und atemlos macht

dies war die einzige Zeile, über die auch ich stolperte.
"mir luft fächelt und atem nimmt" fände ich eine sehr gute Alternative.

Saludos
Mucki


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