meerquecke

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 09.08.2009, 21:27

meerquecke

wie schamhaar, spärlich, wächst sie die dünen hoch
und heftet stichweis fliehende sande fest
gezeiten reißen an den wurzeln
westwinde scheiteln die dürren halme



Bearbeitung: Aus "füßen" wurden sinnvollerweise "wurzeln".
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meerquecke.jpg
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 09.08.2009, 22:23

Hallo fenestra,

das finde ich sehr gelungen in seiner Gesamtkomposition Bild und Text.
Dein Gedicht beschreibt wunderbar dieses Bild und auf "meerquecke" muss man erst mal kommen!
Ich z.B. habe dieses Wort vorher noch nie gehört. ,-)

Saludos
Gabriella

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leonie
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Beitragvon leonie » 09.08.2009, 22:40

Liebe fenestra,

ich finde das "wie" am Anfang könnte wegfallen...

LG leonie

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 09.08.2009, 22:48

Liebe, Gabriella, danke für dein Lob! Die Meerquecke heißt tatsächlich so, mir war sie auf den deutschen Nordseeinseln bisher auch nie aufgefallen.

Liebe leonie, ich verstehe deinen Einwand, aber dann müsste ich "als" schreiben oder den Vers umbauen, denn hier hab ich ja wieder mit der Odenmetrik gearbeitet. Habe fast ein schlechtes Gewissen, dass ich euch dauernd mit sowas quäle, aber ich habe das Thema einfach noch nicht für mich zufriedenstellend abgeschlossen. Lange wirds allerdings nicht mehr dauern, anderes ist auch schon in Arbeit. ;)

Viele Grüße
fenestra

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 09.08.2009, 23:11

Hallo Fenestra!

Ich hoffe nur, "abgeschlossen" heißt dann nicht "zu den Akten gelegt" ;-) Das "Wie" jedenfalls scheint mir weniger die Odenform als vielmehr die Syntax einzufordern? Einfach weglassen kannst du es doch nicht, da müsste schon der ganze Satz anders lauten?! Aber eigentlich finde ich den "ausgesprochenen Vergleich" hier inhaltlich schon gelungen... Ich hätte mehr Bedenken bei den "Füßen", das scheint mir "Bildlichkeit ohne Auftrag" zu sein, so dass ich "Wurzeln" natürlicher fände.

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 11.08.2009, 21:11

Hallo, ferdi,
abgeschlossen hieße für mich, dass ich mich mit meinen Worten in dieser Form wirklich wohl fühle. Dann lege ich sie in meinen Formenkasten und hole sie nach Bedarf (also, wenn ein Thema danach schreit) wieder heraus.

Mit den Füßen hast du völlig Recht - wieso bin ich denn darauf nicht gekommen? Ich habe ja auch nicht "Häupter" statt Halme geschrieben... Ich werde das sofort ändern!

Eigentlich soll man in der Lyrik das Wort wie meiden, denn die Metaphern sollen selbst wirken. Aber dieser Text ist ja sozusagen eine botanische Beschreibung, da finde ich das wie auch ganz richtig am Platz.


Viele Grüße
fenestra

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 16.08.2009, 09:44

Liebe fenestra,

mir gefällt diese Bild/Textkomposition auch sehr gut! Ich hatte noch bevor ich leonie las auch sofort den Gedanken, dass es eigentlich seltsam ist, dass du den ganzen Text nach dem Titel als Vergleich setzt - aber sobald ich darüber nachdenke, wie man es anders machen könnte, fallen mir, wenn überhaupt, nur Gestaltungsarten ein, die ganz anders sind, das wie einfach zu streichen ist es jedenfalls in meinen Augen nicht und ich stimme dir auch zu, dass das ganze fertig/rund wirkt. Im Grunde ist es ja ein gesprochener Gedanke zum Anblick und da denkt man nun einmal das wie, auch wenn man poetisch wohl erst einmal sagen würde, dass der Vergleichspartikel entkräftet...lange Rede kurzer Sinn...ich bin hier gern vorbeigekommen und mag es nehmen wie es ist!

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 16.08.2009, 10:53

Liebe fenestra,

das gefällt mir sehr gut in Bild und Wort.

ich würde zwar die Meerquecke (lustiger Name!) IN den Text nehmen statt dem "sie", aber das ist
reine Geschmackssache.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 16.08.2009, 11:06

Mir kam gerade noch eine Idee, warum redest du die meerqueeke nicht an? Wäre das eine Möglichkeit?


meerquecke

wie schamhaar, spärlich, wächst du die dünen hoch
heftest stichweis fliehende sande fest
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Beitragvon leonie » 16.08.2009, 11:12

Liebe Lisa,

ich vermute, das wird wieder wegen der Odenmetrik schwierig. :-) . oder fenestra?

Liebe Grüße

:klugscheiß:

leonie

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 16.08.2009, 12:59

Hallo,

achso - ich wusste nicht, dass es eine offizielle Form ist! Wenn es dabei bleiben soll, geht das natürlich nicht.

liebe Grüße,
Lisa
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ferdi
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Beitragvon ferdi » 16.08.2009, 13:17

Hallo Lisa, hallo Leonie,

das hängt davon ab, wie tief man die alkäische Ode schon verinnerlicht hat ;-) Ist es der Fall, dann holt man angesichts der einen Silbe, die Lisa hinzugefügt hat, tief Luft und liest mit -eiteln dir die drei unbetonte Silben in der Zeit von zweien - das geht und lässt den Rhythmus heil. Ist es nicht der Fall, fällt man vielleicht ab dir, das man betont liest, ins Alternieren, und das würde den schönen alkäischen Sprachfluss stauen. Denke ich mal :-)

Ferdigruß!
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.08.2009, 13:22

Die Idee von Lisa, die Meerquecke direkt anzusprechen, finde ich aber sehr gut. Das Gedicht bekäme dadurch eine schöne, persönliche Note.

Saludos
Mucki


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