Eine matt glänzende Käseglocke ...

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.08.2009, 08:35

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 27.07.2011, 14:33, insgesamt 4-mal geändert.

Trixie

Beitragvon Trixie » 19.08.2009, 13:58

hi renée,

hier zählt die überschrift mit zu den 100 wörtern, ja?
also, ehrlich gesagt: ich kapier nich wirklich, um was es geht. eine hochzeit (=brautvater)? dann familiengrab? archivar? und die käseglocke?? und wonach sehnt sich agathes haut? ??
aber es ist intressant geschrieben und spannend, auf jeden fall, in so wenig zeilen so eine spannung zu erzeugen, wow!
vielleicht kann mir ja jemand anderes erklären, worum es hier eigentlich geht ;-).

grüßlein
die trix

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.08.2009, 15:37

Liebe Trixie,

statt Erklärungen habe ich den Text geändert. Ist er so verständlicher ?

liebe Grüße

Renée

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.08.2009, 15:44

Liebe Renée,

dein Drabble bezieht sich auf deine Sci-Fi-Geschichte "Kobaltblau". Dort sind es bisher noch Bruchstücke, deren Zusammenhang noch fehlt. Deshalb geht hier für mich dein Drabble nicht auf. Man kann es m.E. nicht verstehen, da man die Protags (Agathe, den Archivar etc.) nicht kennt.

Saludos
Mucki

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.08.2009, 15:59

Liebe Mucki,

Ich habe die Geschichte absichtlichst so aufgebaut, dass nichts (außer den Namen) mit der Sci-FFi-Geschichte zusammenhängt : ich hoffe immer noch, dass jemand ohne den Bezug versteht ...

Oder meinst du Regelverstoß?

liebe Grüße
Renée

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.08.2009, 16:07

Liebe Renée,

nun, wer weiß, vielleicht versteht es ja wirklich jemand ohne den Bezug.
Und von wegen Regelverstoß? Quark. Wir sind hier doch nicht in einer Prüfungskommission. :mrgreen:
Es geht darum, ob ein Drabble eine Geschichte erzählt, ob sie verstanden wird und vor allem die Pointe wirkt. ;-)

Saludos
Mucki

Nicole

Beitragvon Nicole » 19.08.2009, 16:42

Hi Renée,

also, ich lese es wie folgt:

auf einer Hochzeit landet ein Ufo. Da ich denke, das es eine Feier nach vollzogener Trauung ist und der Brautvater nach der Braut greift, vermute ich mal, hat er sie an die Außerirdischen "vertickt" oder ist zumindest involviert, sprich gegeb.ist er auch einer / ein halber???.
Sie roganisiert gerade noch die Evakuierung, dann beginnt ihre Mutation...
Da sie sich über die Verwandlung freut, wäre folgender Hintergrund möglich:
Agathe und Familie sind Außerirdische. Sie müssen Nachkommen ansetzen auf der Erde, die Linie in irgendeinerweise fortführen, dann dürfen Sie zurück ins All... (hinkt nur, da Agathe ja weiblich ist und damit SIE geschwängert werden müßte...?!?!??)

So, oder so ungefähr.

Gruß, Nicole

Trixie

Beitragvon Trixie » 19.08.2009, 17:42

Hmmm,
also Nicoles Analyse deckt sich größtenteils mit meiner.
Es findet eine Feier statt. Agathe ist eine Außerirdische, aber das weiß niemand. Ein Ufo landet. Alle werden in Sicherheit gebracht, sie tut erst so, als würde sie selbst auch flüchtet und kehrt dann um, um ins Ufo und so mit "nach Hause" zu gelangen.

Ist das halbwegs richtig ja?

Grüße
Trixie

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.08.2009, 17:57

Liebe Nicole, liebe Trixie : so ist es 'ungefähr' . Welche Art die Beziehung zum Raumschiff ist, spielt meiner Ansicht nach keine Rolle. Agathe steht zwischen beiden Welten, rettet die einen und ist in körperlichem Einklang mit den andern.

Ihr versteht also das Wesentliche
Danke
lG
R.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.08.2009, 19:50

Hallo Renée,

Welche Art die Beziehung zum Raumschiff ist, spielt meiner Ansicht nach keine Rolle.

Je kürzer ein Text ist, umso wichtiger ist meiner Ansicht nach jedes einzelne Detail, jedes Wort. Und es gibt in diesem Text ein paar Dinge, die mich irritieren, ohne, dass ich einen Sinn in dieser Irritation erkennen kann.
Ich bin mal im Text:

Eine matt glänzende Käseglocke landete über festlich geschmückten Partyzelten. „Große Show!“, murmelte ein unbekannter Rockstar.

Warum matt und glänzend? Wozu braucht es den Rockstar? Hat er etwas mit der Geschichte zu tun? Wenn nicht, würde ich ihn bei so einem kurzen Text einfach weglassen.

Der Brautvater griff nach Agathe, die überrascht aufsah.

Warum greift der Brautvater nach ihr? Warum sieht sie überrascht auf? Hat sie das Riesenufoding nicht bemerkt?
Die milchige Verschalung pulsierte bedrohlich;

nach matt und glänzend nun milchig? Zu viele unterschiedliche Beschreibungen. Warum ist das „pulsieren“ bedrohlich?

Landerampen krallten sich ins Erdreich. Einige Zelte stürzten ein. Nicht zögern, dachte Agathe. „Es gibt nur einen Weg!“ rief sie dem Archivar zu, der sofort die Geheimtür zum Familiengrab öffnete.

Hier fliege ich völlig aus dem Bild ;-)... warum findet die Hochzeit auf dem Friedhof statt?

Ihm war zu verdanken, dass alle Gäste unversehrt in die unterirdischen Gänge gelangten. Nur Agathe verlor er aus den Augen.

Und was ist mit dem Vater, in meinem Kopf hat er sie noch immer an der Hand, oder am Arm? Und wo ist der Bräutigam, die ganze Zeit über? Würde er nicht nach ihr sehen?

So wollte sie es : glücklich kehrte sie um. Ihre Haut sehnte sich und pulsierte im gewohnten Einklang. Es war höchste Zeit.

Warum kehrt sie um, sie ist doch gar nirgends hingegangen?
Ihre Haut sehnte sich nach was?
“pulsierte im gewohnten Einklang“... also bedrohlich?

Wenn man selbst schon so in seiner Geschichte drin ist, ist es wahrscheinlich schwer, daraus einen Moment zu isolieren, zumindest habe ich den Eindruck, dass mir ganz viele Hintergrundinformationen fehlen, um wirklich über das schlichte Geschehen hinaus „verstehen“ zu können und ein Gefühl für die Situation zu bekommen. Da geht es mir wohl ähnlich wie Mucki. Natürlich muss man sich das nicht alles fragen, oder beantwortet bekommen, aber vielleicht kannst du ja mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.

liebe Grüße
Flora

DonKju

Beitragvon DonKju » 19.08.2009, 21:02

..., liebe Renée, diese Geschichte ist denn vielleicht tatsächlich für 100 Worte mit etwas zu viel Fracht unterwegs. Könnte man nicht doch auf das eine oder andere verzichten ? Und könnte der Rockstar nicht lieber statt „Große Show!“ so etwas wie "Echt abgefahren" oder "Total irre" oder "Vollkommen abgefahren" murmeln, wenn er nicht überhaupt entbehrlich ist, oder spielt er eine gewichtige Rolle ?

So weit mein Leseeindruck mit lieben Grüßen Hannes

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.08.2009, 22:09

Hallo Flora,


Welche Art die Beziehung zum Raumschiff ist, spielt meiner Ansicht nach keine Rolle.

Je kürzer ein Text ist, umso wichtiger ist meiner Ansicht nach jedes einzelne Detail, jedes Wort.

einverstanden

Und es gibt in diesem Text ein paar Dinge, die mich irritieren, ohne, dass ich einen Sinn in dieser Irritation erkennen kann.
Ich bin mal im Text:

Eine matt glänzende Käseglocke landete über festlich geschmückten Partyzelten. „Große Show!“, murmelte ein unbekannter Rockstar.

Warum matt und glänzend? Wozu braucht es den Rockstar? Hat er etwas mit der Geschichte zu tun? Wenn nicht, würde ich ihn bei so einem kurzen Text einfach weglassen.

Die Konsistenz richtig zu beschreiben ist mir nicht gelungen. "Opaque" und "laiteux" waren die Grundvorstellungen.

Der Brautvater griff nach Agathe, die überrascht aufsah.

Warum greift der Brautvater nach ihr? Warum sieht sie überrascht auf? Hat sie das Riesenufoding nicht bemerkt?

Beide reagieren so, in dem Moment, als sie das Riesenufoding bemerkten: Brautvater greift (erschrocken) Agathe kuckt überrascht (nicht erschrocken).


Die milchige Verschalung pulsierte bedrohlich;

nach matt und glänzend nun milchig? Zu viele unterschiedliche Beschreibungen. Warum ist das „pulsieren“ bedrohlich?

matt glänzend sollte synonym zu milchig sein (opal)
ein fremdes unbekanntes Lebensgeräusch, ist doch erschreckend, bedrohlich?

Landerampen krallten sich ins Erdreich. Einige Zelte stürzten ein. Nicht zögern, dachte Agathe. „Es gibt nur einen Weg!“ rief sie dem Archivar zu, der sofort die Geheimtür zum Familiengrab öffnete.

Hier fliege ich völlig aus dem Bild ;-)... warum findet die Hochzeit auf dem Friedhof statt?

Hochzeit auf Schloßgelände mit Familienkapelle & Familiengrab ...


.........

Danke für deinen ausführlichen Kommentar
lG
R
Ihm war zu verdanken, dass alle Gäste unversehrt in die unterirdischen Gänge gelangten. Nur Agathe verlor er aus den Augen.

Und was ist mit dem Vater, in meinem Kopf hat er sie noch immer an der Hand, oder am Arm? Und wo ist der Bräutigam, die ganze Zeit über? Würde er nicht nach ihr sehen?

So wollte sie es : glücklich kehrte sie um. Ihre Haut sehnte sich und pulsierte im gewohnten Einklang. Es war höchste Zeit.

Warum kehrt sie um, sie ist doch gar nirgends hingegangen?
Ihre Haut sehnte sich nach was?
“pulsierte im gewohnten Einklang“... also bedrohlich?

Wenn man selbst schon so in seiner Geschichte drin ist, ist es wahrscheinlich schwer, daraus einen Moment zu isolieren, zumindest habe ich den Eindruck, dass mir ganz viele Hintergrundinformationen fehlen, um wirklich über das schlichte Geschehen hinaus „verstehen“ zu können und ein Gefühl für die Situation zu bekommen. Da geht es mir wohl ähnlich wie Mucki. Natürlich muss man sich das nicht alles fragen, oder beantwortet bekommen, aber vielleicht kannst du ja mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.

liebe Grüße
Flora[/quote]

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.08.2009, 22:16

und des Schreckens 2. Teil :

Der Brautvater ist einer von vielen. Sie ging mit, um sicher zu sein, dass alle heil davonkommen. Dann kehrt sie um. Für alle ist das Pulsiere gefährlich, nicht für sie. Sie ist es gewohnt, sehnt sich danach; es macht sie glücklich.

Deine Bemerkungen haben mir dabei geholfen, mir noch dringlicher die Frage zu stellen, ob mein Niveau für dieses Forum ausreicht.

Vielen Dank

R.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.08.2009, 09:59

Hallo Renée,

Deine Bemerkungen haben mir dabei geholfen, mir noch dringlicher die Frage zu stellen, ob mein Niveau für dieses Forum ausreicht.


Wenn schon meine Fragen an deinen Text, die ja ausschließlich diesen Text betreffen und nicht dein gesamtes Schreiben, diese Reaktion bei dir auslösen, wird es mir schwer fallen weitere Texte von dir überhaupt noch zu kommentieren und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie ich damit umgehen soll, dass du deine Selbstzweifel in allen möglichen Fäden kundtust. Ich kann schon verstehen, dass einen Selbstzweifel überfallen, passiert mir auch ziemlich regelmäßig, ;-) aber ich denke, damit muss man einfach auch lernen umzugehen und auch lernen, das mit sich selbst auszumachen, und es nicht an Kritike(r)n aufzuhängen, wenn man in einem ehrlichen und konstruktiven Austausch bleiben möchte.
In diesem Sinne, Kopf hoch und ran an die Texte. :-)


liebe Grüße
Flora


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