Eine matt glänzende Käseglocke ...

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.08.2009, 08:35

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 27.07.2011, 14:33, insgesamt 4-mal geändert.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 20.08.2009, 10:38

Liebe Flora,

bitte nicht die Geduld verlieren.
Danke für das Kopf hoch. Bitte, schau dir mal die Arbeit um "Sascha" an, ich glaub ich kann Kritik verkraften & verarbeiten. Gestern kamen verschiedene Probleme geballt. Entschuldigung, dass du Emotionssplitter abgekriegt hast.

Natürlich will ich lernen und tue es hoffentlich auch... Ich muss allerdings eines gestehen - ich kenne mich jetzt besser als vor, sagen wir 40 Jahren, und ich weiß besser denn je, wie gut es wäre allein mit mir die Dinge abzuklären. Aber - ich schaffe es nur manchmal, bestimmt zu selten. Nichtsdestotrotz suche ich Verantwortung (und nicht nur Zweifel) bei mir allein.

lG
R
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 20.08.2009, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.

Nicole

Beitragvon Nicole » 20.08.2009, 10:47

Liebe Rennée,

oh die Fragen nach dem Niveau habe ich mir auch schon oft gestellt... Gerade, da ich mit einem der drei für mich besten Schreiberlinge in diesem Forum zusammenlebe, zweifele ich oft daran, ob ich erzählen kann... (Um Diskussionen über "Vergleiche zwischen den Autoren" direkt vorzugreifen: ich empfinde noch einige andere hier im Forum als gute Schreiber, sehr gute zum Teil. Andere möglicherweise auch als überbewertet, aber dies nur meine ganz persönliche Meinung)

Gerne würde ich schreiben können wie Sam. Ich wünschte mir oft die liebevolle Bissigkeit von Klara zu haben, oder Toms verquer speziellen Ton, staune oft über Lous Art, die Welt zu sehen, oder über den hypnotischen Fluß von Yoriks Texten und denke dann immer "jesses, was ist meine Schreibe doch banal..." Wenn ich aber dann mit Sam darüber spreche und mich, habe ich gerade einen Text eingestellt, darüber wundere, dass kein Leser eines der von mir so bewußt eingebrachten Details wahrnimmt oder sogar als störend oder unnötig für die Geschichte empfindet, erklärt er mir in seiner unnachahmlichen Weise, wie unterschiedlich doch die Herangehensweise des ein oder anderen an die Texte ist und wie unterschiedlich doch gelesen wird.
Und damit hat er Recht. Einige lesen den Text unter der Prämisse "wie hätte ich das geschrieben", andere mehr aus der Couch Sicht (was für ein Problem hat der Autor, wenn er das schreibt), andere sind Form Fetischisten. Ich denke, es ist immer eine Frage des eigenen Erfahrungshintergrunds.

Ich hatte nach dem zweiten Lesen deines Textes ein ziemlich genaues Bild der Örtlichkeiten:
ein hochherrschaftliches Familienanwesen à la Manderley(kommt später, z.B. durch die Famieliengruft, den Archivar) mit großem Park (dort stehen die Partyzelte, es muß viel Platz sein, sonst wäre es nicht mehrere), eine annährende "Society-Party" (warum sonst wäre der Rockstar anwesend?!?Der das Ufo für den Teil einer Show hält...), es ist Sommer, zumindest warmer Frühling.

Nicht verzagen!!!

LG, Nicole

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 20.08.2009, 22:49

Liebe Saloner,

danke für eure Kommentare ...

@ Flora = ich hoffe, dass du Empfindlichkeit verstehst ... ich werd mir Mühe geben

@ Nicole = danke für dein Verständnis

lG
Renée

Yorick

Beitragvon Yorick » 21.08.2009, 00:45

mich machen manchmal kommentare sprachlos. nicht nur in diesem faden. da steckt so eine gelassenheit drin, übersicht und herzlichkeit, obwohl vielleicht zuvor mit schrot geschossen wurde. als pflichtbewußter neurotiker gehe ich bei soetwas die wände hoch - selbst wenn ich nicht gemeint bin. und dann einige menschen hier in diesem forum zu sehen,die ...anders ticken... ist einfach schön.


Renée, ich bin grantelig, und dein Phishing geht mir an die Nieren. Aber:

>> „Große Show!“, murmelte ein unbekannter Rockstar.

hat mir wirklich gefallen.

viele Grüße,
Y.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 22.08.2009, 22:53

Hallo Flora,

ich habe eine gestrafftere einfachere Version eingestellt. Vielleicht ist sie klarer als die vorhergehende.
lG
Renée

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 24.08.2009, 16:35

Hallo Renée,

auf ein Neues, :-) ich hatte dir ja schon in meiner PN geschrieben, dass die dritte Version für mich leider nicht besser funktioniert und will versuchen, das zu erklären.
Ich kann nicht so recht erkennen, warum du die Änderungen vorgenommen hast, was sie im Hinblick auf die Geschichte, die du erzählen möchtest ausmachen, verändern, oder klarer stellen.
Yorick mag den Rockstar. Ich auch, ;-) aber ich verstehe noch immer nicht, was er mit der Geschichte zu tun hat, warum er überhaupt erwähnt wird. Der Einstieg ist nun zusammen mit der Käseglocke für mich eher witzig, und leicht, ironisch. Allerdings steht das dann für mich im völligen Widerspruch zum Schrecken, die sie verbreitet, der behaupteten Gefahr und auch der Sehnsucht des LIch. Vielleicht verstehe ich schon an diesem Punkt nicht, wohin die Geschichte gehen soll, was sie für dich ausmacht. Soll ich sie ernst nehmen, oder über die Szene lachen? Ist das witzig gemeint, wie bei „Bonsai und Windspiel“?
Wenn eine Figur eingeführt wird, ohne, dass ich einen Sinn darin erkennen kann (Rockstar, Brautvater), suche ich nach einem und ärgere mich dann, wenn ich ihn nicht finden kann. Was ja auch an mir liegen kann. ;-) Oder ich erwarte, dass der Text damit arbeitet und dann z.B. über Wahrnehmungsschnipsel unterschiedlicher Menschen aufgebaut ist.
Hinzu kommt, dass dieses KäseglockenOrchideenpochendesOpalPlazentaUFO (nicht böse gemeint .-)) für mich mit jeder Beschreibung immer diffuser wird. Ich würde mich wirklich für ein Bild entscheiden.
Der Brautvater irritiert mich hier noch mehr, warum ist es denn so wichtig, dass es der Brautvater ist? Ich dachte erst Agathe wäre die Braut.
Insgesamt würde für mich dieser Text sehr gewinnen, wenn du von einer Vorstellung, einer Grundidee ausgehend, einem Gedanken folgend, eine kleine Szene beschreiben würdest, die in sich geschlossen ist, mit dem eindeutigen Fokus auf den Moment, Agathe und ihre Beziehung zum Raumschiff. Vielleicht versuchst du einmal alles herauszunehmen, was unwichtig ist und ablenkt, in eine falsche, abschweifende Richtung denken lassen könnte, sich auf andere Dinge, Geschichten, Hintergründe bezieht und dann dort zu vertiefen und innere Bezüge herzustellen, wo es dir wichtig erscheint. Wohin willst du mit dem Text, was soll er erzählen können, welche Stimmung ist ihm eigen, welche Tonart? Das würde ich dann versuchen auch sprachlich so umzusetzen, dass es deinen Vorstellungen entspricht und sie unterstützt.
Ich möchte die Bedrohung und die Sehnsucht spüren können, oder eben über die Szene und die einzelnen Protags schmunzeln.
Und wenn du zu dem Schluss kommst, dass das alles für dich rund und stimmig ist, würde ich es einfach so belassen. :-)


liebe Grüße
Flora

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 25.08.2009, 05:56

Liebe Flora



Bei den Änderungen habe ich den Archivar geopfert, den unwichtigen Rockstar behalten, weil sich mit ihm Anspielungen auf amerikanische Spielfilme ergeben. Eine Prise Spass & Spiel. Dann die Gefahr, die etwas deutlicher beschrieben wurde. Wirklich meiner Intention entspricht der letzte Teil mit Agathe ... ich fand diese Pointe, oder Wendung am Ende für mich stimmig: Opal mit filiformer Plazenta gefällt mir besser als Mutterschiff. (dein Vorschlag in der PN). Mir war auch wichtig, dass nichts wirklich sofort einleuchtete, der Sinn sollte über dem Text schweben.

Die Stimmung im Drabble sollte sich von heiter, komisch, zu Sorge (Rettung) nach „Enthüllung“ (Agathe gehört zum Raumschiff) wandeln. Ich musste den Brautvater beibehalten, weil er die Hochzeit legitimiert. Wenn ich dieses Drabble aber heraushole aus seinem Kabäuschen wird der Archivar wieder reingeholt.
Wenn ich die Drabble-ebene verlasse, ist deine Frage nach einer Grundidee sehr interessant. Ich muss mir wirklich überlegen, ob ich soviel Scherz will.


Mir scheint, dass du im letzten Teil deiner Kritik einen Punkt ansprichst, der mich selbst irritiert. Bisher scheinen nur meine „Tier“geschichten „identiikationsfähige“ Stimmungsgrundlagen zu bieten.

Danke für diese Überlegungen, die mir einiges klarer gemacht haben.

lG
Renée


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