Ebrach, 13.08.2002

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Andreas

Beitragvon Andreas » 14.09.2009, 14:59

Meine geliebte Nadine,

heute bin ich nun den siebten Tag ohne deine Nähe und dieses Gefühl, diese Sehnsucht nach dir frisst mich auf. Du fehlst mir schrecklich. Alles um mich herum wirkt trist und leer, so furchtbar kalt, seitdem wir getrennt sind.

...

Weisst du noch wie damals alles begann? Haben wir das nicht schon viel früher gefühlt, geahnt, aber es uns nur nie eingestanden, bis zu jenem schicksalhaften Abend, an dem all unsere Dämme brachen? Wir wussten schon immer, dass wir füreinander bestimmt sind.

...

(Ich hoffe, der Wärter gibt diesen Brief wirklich in die Post.)

...

Dein dich liebender Bruder
Dirk

Rosebud

Beitragvon Rosebud » 14.09.2009, 15:22

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.09.2009, 15:26

Hi Andreas,

hier musste ich googlen und fand unter "Ebrach 13.08.2002" die Meldung einer Hochwasserkatastrophe.
Ich nehme an, dass du dich hierauf beziehst? ("an dem all unsere Dämme brachen?")
Dann verstehe ich jedoch den Zusammenhang mit dem Gefängnis und auch die Namen Nadine und Dirk nicht. :12: Oder willst du hier zwei Flüsse quasi personifizieren?

Saludos
Mucki

Andreas

Beitragvon Andreas » 14.09.2009, 15:35

Liebe Rosebud, liebe Gabriella,

danke für eure Kommentare. Da ich gerade ein wenig Zeit mitgebracht habe, hier auch direkt ein paar kurze Worte zur Erwiderung.

Rosebud, soweit ich informiert bin, soll ein Drabble lediglich eine Pointierung am Ende haben. Dass es sich hierbei um eine unerwartete, amüsante Pointierung handeln muss, ist mir allerdings nicht bewußt. Sollte dem so sein, dass ein Drabble zwangsläufig amüsant enden muss, dann entschuldige ich mich hier in aller Form und bitte um die Entfernung des Drabbles, wegen meiner Misinterpretation. Was die Thematik ansich betrifft, so ist es richtig, dass es hier um das Einsitzen wegen Inzests geht. Es ist nicht zwangsläufig so, dass man dahinter auch ein inzestöses Kind sehen muss. Vielmehr war es meine Absicht, dem Leser ein paar Briefauszüge in Drabble Form zu bieten, welche zunächst bzw. großteils einfach auf ein paar schmachtende, retrospektive Zeilen zwischen Liebenden abzielen, was eben dann die von mir gewählte Pointierung hat.

Gabriella, Ebrach wählte ich, weil das meines Wissens nach eines der größten Jugendgefängnisse Deutschlands in Bayern ist, womit ich auf das junge Alter der "Täter" anspielen wollte. Das Datum, die Namen der Briefprotagonisten indes, sind völlig fiktiv; damit natürlich auch das Bild von den Dämmen, was einfach nur den verhängnisvollen Moment beschreiben soll.

Grüße an euch beide
Andreas

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.09.2009, 15:42

Hi Andreas,
Dass es sich hierbei um eine unerwartete, amüsante Pointierung handeln muss, ist mir allerdings nicht bewußt. Sollte dem so sein, dass ein Drabble zwangsläufig amüsant enden muss, dann entschuldige ich mich hier in aller Form und bitte um die Entfernung des Drabbles, wegen meiner Misinterpretation.

Nein, die Pointe muss keineswegs amüsant sein. Überraschend, ja.
Upps, da lag ich mit meiner Interpretation total daneben, aber ich zweifelte ja eh an ihr. ,-)

Saludos
Mucki

Rosebud

Beitragvon Rosebud » 14.09.2009, 16:04

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DonKju

Beitragvon DonKju » 15.09.2009, 22:02

... und sehr interessant obendrein, vor allem, weil Du dann auch die Pointe sehr geschickt unterbringen konntest.

Lieben Gruß an Andreas von Hannes

P. S. Der sich langsam fragt, wie er da um alles in der Welt mit drei Stimmen eine Auswahl treffen soll, die der Güte vieler Texte wirklich gerecht werden kann


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