2. Version (nach Arams Post geändert)
Anekdote über Paganini
Der Geigenvirtuose Paganini soll, so schreibt ein Biograph, die Saiten seiner Geige so präpariert haben, dass sie während des Konzerts eine nach der anderen reißen mussten, bis nur die G-Saite übrigblieb. Auf dieser pflegte er dann ohne Unterbrechung und ohne künstlerische Einbuße weiterzuspielen. So auch in Dresden, wo das Publikum vor Begeisterung schrie und Damen in Ohnmacht fielen. Die erste Saite riss, Paganini spielte weiter. Die zweite riss, dann die dritte, doch Paganini spielte weiter. Schließlich riss auch die vierte Saite. Paganini spielte unbeirrt weiter. Plötzlich setzte er das Instrument ab: „Jetzt hat mir schon wieder einer ’ne Gitarre untergejubelt."
Erste Version
Der Geigenvirtuose Paganini soll, so schreibt ein Biograph, die Saiten seiner Geige so präpariert haben, dass sie während des Konzerts eine nach der anderen reißen mussten, bis nur die G-Saite übrigblieb. Auf dieser pflegte er dann ohne Unterbrechung und ohne künstlerische Einbuße weiterzuspielen. So auch in Dresden, wo das Publikum vor Begeisterung schrie und Damen in Ohnmacht fielen. Die erste Saite riss, Paganini spielte weiter. Die zweite riss, dann die dritte, Paganini spielte weiter. Schließlich riss auch die vierte Saite. Paganini spielte weiter. Plötzlich setzte er das Instrument ab und bemerkte:
„Jetzt hat mir schon wieder einer ’ne Gitarre untergejubelt."
Anekdote über Paganini
*g* Zefi,
schau mal, was ich gerade gefunden habe im Net:
... So soll Paganini seine 1743 von Giuseppe Guarneri del Gesù gebaute Violine, die er "il Cannone" ("die Kanone") nannte, angeblich mit Saiten aus menschlichem Darm bespannt haben. "Man munkelt, daß er seine Seele dem Bösen verschrieben und daß jene vierte Saite, der er so zauberische Weisen entlockt, der Darm seines Weibes sei, das er eigenhändig erwürgt habe", weiß Franz Liszt zu berichten ...
Vielleicht mussten deshalb immer alle 4 Saiten reißen ...
schau mal, was ich gerade gefunden habe im Net:
... So soll Paganini seine 1743 von Giuseppe Guarneri del Gesù gebaute Violine, die er "il Cannone" ("die Kanone") nannte, angeblich mit Saiten aus menschlichem Darm bespannt haben. "Man munkelt, daß er seine Seele dem Bösen verschrieben und daß jene vierte Saite, der er so zauberische Weisen entlockt, der Darm seines Weibes sei, das er eigenhändig erwürgt habe", weiß Franz Liszt zu berichten ...
Vielleicht mussten deshalb immer alle 4 Saiten reißen ...
Liebe Mucki,
ich kenne die Geschichte. Aber Franz Liszt hat diesen Schwachsinn bestimmt nicht kolportiert. Dazu hatte er zu viel Achtung vor Paganini. Vermutlich hat er das Gerücht nur "zitierend" weitererzählt.
Eine andere, nicht weniger gruselige Geschichte ist leider wahr: Paganinis Leichnam konnte erst 36 Jahre nach seinem Tod auf einem kirchlichen Friedhof beigesetzt werden. Sein Sohn Achille, dem die Sache sehr wichtig war, stellte unzählige entsprechende Anträge, die stets abgewiesen wurden, da Paganini mit dem Teufel paktiert habe. Schließlich wurde dem Antrag stattgegeben mit der Bedingung, dass Achille alles Geld, das sein Vater mit Hilfe des Teufels verdient habe, an die Kirche "zurückzahlen" solle. Er tat es. Der Paganini-Biograph Werner Fuld schreibt, es seien umgerechnet eineinhalb Millionen Mark in die Kirchenkasse gewandert.
Das geschah nicht im Mittelalter, sondern im Jahr 1841.
Aber das nur nebenbei.
Die Pointe meiner Geschichte stammt nicht von mir, sondern von Robert Gernhardt. Ich habe sie nur in Drabbleform gebracht, weil sie mir so gut gefiel (und weil ich Paganini genial finde ...). Daher der Zusatz "außer Konkurrenz".
Geigengruß von Zefira
ich kenne die Geschichte. Aber Franz Liszt hat diesen Schwachsinn bestimmt nicht kolportiert. Dazu hatte er zu viel Achtung vor Paganini. Vermutlich hat er das Gerücht nur "zitierend" weitererzählt.
Eine andere, nicht weniger gruselige Geschichte ist leider wahr: Paganinis Leichnam konnte erst 36 Jahre nach seinem Tod auf einem kirchlichen Friedhof beigesetzt werden. Sein Sohn Achille, dem die Sache sehr wichtig war, stellte unzählige entsprechende Anträge, die stets abgewiesen wurden, da Paganini mit dem Teufel paktiert habe. Schließlich wurde dem Antrag stattgegeben mit der Bedingung, dass Achille alles Geld, das sein Vater mit Hilfe des Teufels verdient habe, an die Kirche "zurückzahlen" solle. Er tat es. Der Paganini-Biograph Werner Fuld schreibt, es seien umgerechnet eineinhalb Millionen Mark in die Kirchenkasse gewandert.
Das geschah nicht im Mittelalter, sondern im Jahr 1841.
Aber das nur nebenbei.
Die Pointe meiner Geschichte stammt nicht von mir, sondern von Robert Gernhardt. Ich habe sie nur in Drabbleform gebracht, weil sie mir so gut gefiel (und weil ich Paganini genial finde ...). Daher der Zusatz "außer Konkurrenz".
Geigengruß von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
zefi,
ich mag deine faktische, trockenhumorige erzählsprache und deine art von witz auch in diesem text.
(die vermantschte logik dieses satzes erfordert nun den zusatz: glaube auch kaum, dass ich sie irgendwo mal nicht mögen würde - allerhöchstens vielleicht, wenn der witz auf meine kosten ginge.)
das ende des textes überzeugt mich dennoch nicht ganz, zum einen irritiert der große abstand zum schlusssatz - ok, der leser, so er nicht zeitgerecht stutzig wurde ob des weiterspielens nach riss der 4. saite, wird durch diese pause nochmal extra vorgeführt - zugleich wirkt der letzte satz dadurch dermaßen auf den präsentierteller gelegt, als sollte hier "das lachen eingespielt" werden.
zum andern scheinen mir auch die drei kurzen sätze davor etwas sehr abgehackt/übergangslos, mir fehlt [irgendwie] ein "doch", was ich als flüssiger und zudem als zusätzliche finte empfände -
Schließlich riss auch die vierte Saite. Paganini spielte weiter, doch plötzlich setzte er das Instrument ab und bemerkte: „Jetzt hat mir schon wieder einer ’ne Gitarre untergejubelt."
- soweit meine sicht. (was die 100 wörter angeht - weiter oben finde ich"ohne Unterbrechung (und)" überflüssig.)
tagesgrüße,
aram
p.s. ich hoffe, dass ich wieder mal auch details 'bemeckere', lenkt nicht zu sehr davon ab, dass mir die erzählweise des textes sehr gefällt - dieses "nichts besonderes" ist ziemlich nonchalant und damit gleichzeitig besonders - wenn ich ein feuilleton zu betreuen hätte, würde ich als erstes dich als autorin anfragen.
ich mag deine faktische, trockenhumorige erzählsprache und deine art von witz auch in diesem text.
(die vermantschte logik dieses satzes erfordert nun den zusatz: glaube auch kaum, dass ich sie irgendwo mal nicht mögen würde - allerhöchstens vielleicht, wenn der witz auf meine kosten ginge.)
das ende des textes überzeugt mich dennoch nicht ganz, zum einen irritiert der große abstand zum schlusssatz - ok, der leser, so er nicht zeitgerecht stutzig wurde ob des weiterspielens nach riss der 4. saite, wird durch diese pause nochmal extra vorgeführt - zugleich wirkt der letzte satz dadurch dermaßen auf den präsentierteller gelegt, als sollte hier "das lachen eingespielt" werden.
zum andern scheinen mir auch die drei kurzen sätze davor etwas sehr abgehackt/übergangslos, mir fehlt [irgendwie] ein "doch", was ich als flüssiger und zudem als zusätzliche finte empfände -
Schließlich riss auch die vierte Saite. Paganini spielte weiter, doch plötzlich setzte er das Instrument ab und bemerkte: „Jetzt hat mir schon wieder einer ’ne Gitarre untergejubelt."
- soweit meine sicht. (was die 100 wörter angeht - weiter oben finde ich"ohne Unterbrechung (und)" überflüssig.)
tagesgrüße,
aram
p.s. ich hoffe, dass ich wieder mal auch details 'bemeckere', lenkt nicht zu sehr davon ab, dass mir die erzählweise des textes sehr gefällt - dieses "nichts besonderes" ist ziemlich nonchalant und damit gleichzeitig besonders - wenn ich ein feuilleton zu betreuen hätte, würde ich als erstes dich als autorin anfragen.
Danke, aram. Der letzte Satz sollte auch nicht so einsam herumstehen, die Leerzeile hatte ich dazwischen, weil ich in der ursprünglichen Formatierung gar keinen Absatz gesehen habe.
Jetzt habe ich den ganzen Absatz gestrichen und auch sonst ein wenig geändert.
Ist sicher zu spät, aber wie gesagt, da die Pointe nicht von mir ist, sollte dieses Textlein ohnehin nicht in die Bewertung.
Gutenachtgruß
Zefira
Jetzt habe ich den ganzen Absatz gestrichen und auch sonst ein wenig geändert.
Ist sicher zu spät, aber wie gesagt, da die Pointe nicht von mir ist, sollte dieses Textlein ohnehin nicht in die Bewertung.
Gutenachtgruß
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
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