Ebbe
Erneut sehe ich den toten Kranich am Strand
Das Meer hat ihn angespült
fortgetragen
und wieder angespült
wie die Nacht meinen wiederkehrenden Traum
Vorbei die Zeit
als ich in Sand schrieb
Mein Wort bleibt ungesagt
Ich schnüre die Schuhe doppelt
Der Sand seufzt
Mein Schritt spurt schwer
Bis zur Flut
Ebbe
Hi Max,
gut, dass Lisa gedrängelt hat. ,-)
Diese Wehmut, die Vergänglichkeit, die du hier in zwei Bild- und Inhaltsebenen miteinander verbindest, spricht mich sehr an. Ebenso der Nachhall, den du erzeugst.
Sehr fein und ein vortrefflich gewählter Titel.
Saludos
Mucki
gut, dass Lisa gedrängelt hat. ,-)
Diese Wehmut, die Vergänglichkeit, die du hier in zwei Bild- und Inhaltsebenen miteinander verbindest, spricht mich sehr an. Ebenso der Nachhall, den du erzeugst.
Sehr fein und ein vortrefflich gewählter Titel.
Saludos
Mucki
Lieber Max,
Zwischen Ebbe und Flut, zwischen Tag und Nacht, in der Wiederkehr siedelt sich dein Gedicht an. Die Wellenbewegung ist in der ersten Strophe im Schriftbild sichtbar.
Am "sprechendsten" finde ich : "Der Sand seufzt".
Mit der Formulierung "mein Schritt spurt" kann ich trotz der offensichtlichen Bedeutung weniger anfangen, das Verb "spuren" "gehorchen" klingt in mir zu stark mit. Es passt aber trotzdem an dieser Stelle, und vielleicht ist diese kleine Störstelle auch gerade deshalb spannend & interessant: Sand im Getriebe.
liebe Grüße
Renée
Zwischen Ebbe und Flut, zwischen Tag und Nacht, in der Wiederkehr siedelt sich dein Gedicht an. Die Wellenbewegung ist in der ersten Strophe im Schriftbild sichtbar.
Am "sprechendsten" finde ich : "Der Sand seufzt".
Mit der Formulierung "mein Schritt spurt" kann ich trotz der offensichtlichen Bedeutung weniger anfangen, das Verb "spuren" "gehorchen" klingt in mir zu stark mit. Es passt aber trotzdem an dieser Stelle, und vielleicht ist diese kleine Störstelle auch gerade deshalb spannend & interessant: Sand im Getriebe.
liebe Grüße
Renée
Liebe Renée,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Über die von Dir angesprochene Doppelbedeutung von "spuren" habe ich mir auch meine Gedanken gemacht, mich dann aber für die jetzige Fassung entschieden - im wesentlich aus Gründen der Kompaktheit und wegen der Alliteration.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Max
herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Über die von Dir angesprochene Doppelbedeutung von "spuren" habe ich mir auch meine Gedanken gemacht, mich dann aber für die jetzige Fassung entschieden - im wesentlich aus Gründen der Kompaktheit und wegen der Alliteration.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Max
Hallo Max!
Schöner Text. Vielleicht eine Winzigkeit zu lang?! Für mich jedenfalls wirkt der einheitliche Ton, den du über zwölf Zeilen durhhältst, ein ganz klein wenig "aufmerksamkeitsfressend"... Aber nein, ich tippe eher, da bilde ich mir was ein
Ferdigruß!
PS: Der Schluss hat eine wohlgefallende & sehr passende Wortbewegung (nicht böse sein, dass ich das noch drunterschreibe, ich denke da gerade wieder viel drüber nach ):
Der Sand seufzt
Mein Schritt spurt schwer
Bis zur Flut
v — —
v — — —
— v —
Bachius, erster Epitrit und Amphymacer - wenn etwas so tolle Namen hat, weiß man gleich, dass es auch wunderbar klingt -F.
Schöner Text. Vielleicht eine Winzigkeit zu lang?! Für mich jedenfalls wirkt der einheitliche Ton, den du über zwölf Zeilen durhhältst, ein ganz klein wenig "aufmerksamkeitsfressend"... Aber nein, ich tippe eher, da bilde ich mir was ein
Ferdigruß!
PS: Der Schluss hat eine wohlgefallende & sehr passende Wortbewegung (nicht böse sein, dass ich das noch drunterschreibe, ich denke da gerade wieder viel drüber nach ):
Der Sand seufzt
Mein Schritt spurt schwer
Bis zur Flut
v — —
v — — —
— v —
Bachius, erster Epitrit und Amphymacer - wenn etwas so tolle Namen hat, weiß man gleich, dass es auch wunderbar klingt -F.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Max,
es gelingt dir hier sehr schön, die inhaltliche Ebene auch über die Form zu spiegeln.
Da sind die Wellen der ersten Strophe, man steht dort am Strand, die Wellen reichen fast an die Füße heran, erst später bemerkt man die Schuhe. .-)
Dann in der letzten Strophe die einzeln gesetzten Zeilen, die nicht ineinander übergehen. Es entstehen Pausen, jeder großgeschriebene Zeilenanfang leitet den nächsten schweren Schritt ein.
Die Doppelbedeutung von „spuren“ gefällt mir.
Sprachlich empfinde ich es als unaufdringlich, echt und angenehm unpathetisch, trotz „seufzen“. .-)
Das Ende bleibt offen, als wäre da noch eine ungesagte Zeile versteckt, oder eben das Wort.
Die verschiedenen Lese- und Sichtweisen und die ambivalenten Gefühle, die sie erzeugen, reiben sich aneinander und lassen einen so schnell nicht mehr los.
Trotzdem zwei kleine Fragen.
Schreibt man nicht „in“ den Sand?
Das „ungesagt“ irritiert mich, weil es plötzlich eine akustische Komponente in diese Stille hineinträgt. Schrieb das LIch früher auf/in Sand und sagte zugleich das Wort? (Natürlich versteht man es, aber trotzdem...) Ich würde mir da etwas optisches wünschen, „ungelesen“ (wäre natürlich eine inhaltliche Veränderung) oder „unsichtbar“ oder etwas in diese Richtung, würde für mich das Sandbild denke ich besser weiterführen.
liebe Grüße
Flora
es gelingt dir hier sehr schön, die inhaltliche Ebene auch über die Form zu spiegeln.
Da sind die Wellen der ersten Strophe, man steht dort am Strand, die Wellen reichen fast an die Füße heran, erst später bemerkt man die Schuhe. .-)
Dann in der letzten Strophe die einzeln gesetzten Zeilen, die nicht ineinander übergehen. Es entstehen Pausen, jeder großgeschriebene Zeilenanfang leitet den nächsten schweren Schritt ein.
Die Doppelbedeutung von „spuren“ gefällt mir.
Sprachlich empfinde ich es als unaufdringlich, echt und angenehm unpathetisch, trotz „seufzen“. .-)
Das Ende bleibt offen, als wäre da noch eine ungesagte Zeile versteckt, oder eben das Wort.
Die verschiedenen Lese- und Sichtweisen und die ambivalenten Gefühle, die sie erzeugen, reiben sich aneinander und lassen einen so schnell nicht mehr los.
Trotzdem zwei kleine Fragen.
Schreibt man nicht „in“ den Sand?
Das „ungesagt“ irritiert mich, weil es plötzlich eine akustische Komponente in diese Stille hineinträgt. Schrieb das LIch früher auf/in Sand und sagte zugleich das Wort? (Natürlich versteht man es, aber trotzdem...) Ich würde mir da etwas optisches wünschen, „ungelesen“ (wäre natürlich eine inhaltliche Veränderung) oder „unsichtbar“ oder etwas in diese Richtung, würde für mich das Sandbild denke ich besser weiterführen.
liebe Grüße
Flora
Lieber Ferdi,
ich bin überhaupt nicht böse- Dein Blick hat manchmal eine sehr schöne komplemntäre Komponente zu meiner Sicht!
Liebe Flora,
ja, auch wenn mir die Nähe zu "auf Sand bauen" gefallen hat - so schreibt man wohl "in" Sand. Das werde ich flink mal korrigieren. Dass Kommentare zu "ungesagt" kommen, habe ich erwartet, aber "ungeschrieben" ist nicht nur schlapp, es doppelt auch das "schreiben" ...
Liebe Grüße und herzlichen Dank für Eure Komms
Max
ich bin überhaupt nicht böse- Dein Blick hat manchmal eine sehr schöne komplemntäre Komponente zu meiner Sicht!
Liebe Flora,
ja, auch wenn mir die Nähe zu "auf Sand bauen" gefallen hat - so schreibt man wohl "in" Sand. Das werde ich flink mal korrigieren. Dass Kommentare zu "ungesagt" kommen, habe ich erwartet, aber "ungeschrieben" ist nicht nur schlapp, es doppelt auch das "schreiben" ...
Liebe Grüße und herzlichen Dank für Eure Komms
Max
Ebbe und Flut, nehmen und geben, Kargheit und Überfluss - aber auch austrocknen und überschwemmen, auf sich selbst zurückgeworfen sein und in der Masse untergehen.
Es lässt sich viel und noch viel mehr mit diesen beiden Begriffen verbinden. Entscheidend für diesen Text scheint mir eher alles Negative zu sein (wenn man etwa das auf sich selbst zurückgeworfen werden als solches empfinden mag). Vor allem in Verbindung mit dem toten Kranich kann ich nicht umhin, dieses Gedicht als ein wehmütiges/schmerzvolles zu lesen, zumindest wird es von diesem Ton getragen.
Der Kranich - Symbol der Erneuerung, der unermüdlichen Flugfähigkeit, der Inbegriff der Lebensfreude und der Liebe - ist tot.
Damit einher geht der Sprachverlust. Es hat keinen Sinn mehr selbst in Sand zu schreiben, es hat keinen Sinn mehr, zu sprechen - es scheint alles gesagt und damit klar zu sein. Der Kranich ist tot.
Was bleibt, ist "die Schuhe zu schnüren", also aufzubrechen, sich auf den Weg zu machen und damit der Entschluss auch ja nicht ins Wanken gerät,wird zur Sicherheit gleich dopplet verschnürt. Das ist unmissverständlich, das ist endgültig.
Nur das Erinnern - das bleibt, im Seufzen des Sandes, im schweren Schritt der Flut entgegen, die alles überspülen wird.
Für mich ein sehr trauriges Gedicht, lieber Max, und ein wunderschönes dazu.
LG,
scarlett
Es lässt sich viel und noch viel mehr mit diesen beiden Begriffen verbinden. Entscheidend für diesen Text scheint mir eher alles Negative zu sein (wenn man etwa das auf sich selbst zurückgeworfen werden als solches empfinden mag). Vor allem in Verbindung mit dem toten Kranich kann ich nicht umhin, dieses Gedicht als ein wehmütiges/schmerzvolles zu lesen, zumindest wird es von diesem Ton getragen.
Der Kranich - Symbol der Erneuerung, der unermüdlichen Flugfähigkeit, der Inbegriff der Lebensfreude und der Liebe - ist tot.
Damit einher geht der Sprachverlust. Es hat keinen Sinn mehr selbst in Sand zu schreiben, es hat keinen Sinn mehr, zu sprechen - es scheint alles gesagt und damit klar zu sein. Der Kranich ist tot.
Was bleibt, ist "die Schuhe zu schnüren", also aufzubrechen, sich auf den Weg zu machen und damit der Entschluss auch ja nicht ins Wanken gerät,wird zur Sicherheit gleich dopplet verschnürt. Das ist unmissverständlich, das ist endgültig.
Nur das Erinnern - das bleibt, im Seufzen des Sandes, im schweren Schritt der Flut entgegen, die alles überspülen wird.
Für mich ein sehr trauriges Gedicht, lieber Max, und ein wunderschönes dazu.
LG,
scarlett
Lieber Max,
ich lese den Text im weitesten Sinne als Liebesgedicht.
Für mich ist nicht nur formal, sondern auch inhaltlich die zweite Strophe die Zentrale des Textes. „Mein Wort bleibt ungesagt“: ungesagt, weil ein Du fehlt, das es hören würde.
Es mag zu banal aufgefasst sein, aber ich denke beim „in den Sand schreiben“ an die Herzen am Strand, die beiden Namen, die da drin stehen.
Jetzt im Nachhinein erweist sich der darin schwingende Wunsch nach Dauer als weggespülte Illusion: Vorbei die Zeit...
Die Strophe scheint mir auch die Zeit zweizuteilen. Bisher: der tote Kranich am Strand: Wieder und wieder spült das Meer in dem lyrIch vor die Füße. Der tote Kranich als Bild für die Trauer um etwas Schönes, das war. Kranich lässt sich da sehr weit ausdeuten, denke ich. Der wiederkehrende Traum – ich vermute, dass es kein schöner, sondern ein schwerer, bedrückender Traum ist und das lyrIch ausgeliefert in der Nacht (am Tag lässt sich das beiseite schieben, in der Nacht nicht mehr).
Strophe drei: Jetzt aber: die Schuhe dopplelt geschnürt: Sie müssen gut halten auf dem Weg, auf den das lyrIch sich macht. Der leere Sand seufzt: dem Geschriebenen hinterher? Als Antwort auf das ungesagt gebliebene Wort? Stellvertretend für das lyrIch?
Das macht sich auf, der Schritt schwer: Es ist kein leichter Weg, aber er muss gegangen werden, denn er führt zurück zur Flut. Ins Leben.
Lieber Max,
das ist ein Gedicht nach meinem Geschmack, es öffnet einem die eigenen Assoziationswelten, eindringlich, aber nicht aufdringlich und am Ende fragt man sich fast, wo man denn selber steht.
Sehr gern gelesen habe ich das!
Liebe Grüße
leonie
ich lese den Text im weitesten Sinne als Liebesgedicht.
Für mich ist nicht nur formal, sondern auch inhaltlich die zweite Strophe die Zentrale des Textes. „Mein Wort bleibt ungesagt“: ungesagt, weil ein Du fehlt, das es hören würde.
Es mag zu banal aufgefasst sein, aber ich denke beim „in den Sand schreiben“ an die Herzen am Strand, die beiden Namen, die da drin stehen.
Jetzt im Nachhinein erweist sich der darin schwingende Wunsch nach Dauer als weggespülte Illusion: Vorbei die Zeit...
Die Strophe scheint mir auch die Zeit zweizuteilen. Bisher: der tote Kranich am Strand: Wieder und wieder spült das Meer in dem lyrIch vor die Füße. Der tote Kranich als Bild für die Trauer um etwas Schönes, das war. Kranich lässt sich da sehr weit ausdeuten, denke ich. Der wiederkehrende Traum – ich vermute, dass es kein schöner, sondern ein schwerer, bedrückender Traum ist und das lyrIch ausgeliefert in der Nacht (am Tag lässt sich das beiseite schieben, in der Nacht nicht mehr).
Strophe drei: Jetzt aber: die Schuhe dopplelt geschnürt: Sie müssen gut halten auf dem Weg, auf den das lyrIch sich macht. Der leere Sand seufzt: dem Geschriebenen hinterher? Als Antwort auf das ungesagt gebliebene Wort? Stellvertretend für das lyrIch?
Das macht sich auf, der Schritt schwer: Es ist kein leichter Weg, aber er muss gegangen werden, denn er führt zurück zur Flut. Ins Leben.
Lieber Max,
das ist ein Gedicht nach meinem Geschmack, es öffnet einem die eigenen Assoziationswelten, eindringlich, aber nicht aufdringlich und am Ende fragt man sich fast, wo man denn selber steht.
Sehr gern gelesen habe ich das!
Liebe Grüße
leonie
Lieber Max,
dieses Gedicht von dir macht von der Stimmung auf mich einen fast ebenso starken Eindruck wie dein vorheriges - fast schreibe ich, weil ich glaube, dass trotz der schon jetzt vorhandenen Schönheit, noch etwas an dem Text geschliffen werden könnte:
Den Anfang zum Beispiel lese ich so:
Ebbe
Ich sehe den toten Kranich am Strand oder Der tote Kranich am Strand
Das Meer hat ihn angespült
fortgetragen
und wieder angespült
wie die Nacht meinen wiederkehrenden Traum
Ich finde, das wiederholte ist sonst zu oft wiederholt .-)
Bei der zweiten Strophe verliere ich etwas den Bezug zum Motiv der Ebbe, denn gerade bei Ebbe kann man ja gut in den Sand schreiben und die Flut ist es, die fortträgt...ich verstehe zwar die Verknüpfung durch das Verschwinden von mehreren Ebben und Fluten, aber die Verknüpfung finde ich noch etwas schwach.
Bei der letzten Strophe kann ich ferdis Gefühl etwas (aber nur etwas) nachvollziehen. Es ist hier wohl auch die Frage, ob das sprachlich/von dem, was ausgedrückt werden soll, nicht sogar beabsichtigt ist (der Pathos) und ob es eben dann nicht nur eine Geschmacksfrage ist, ob man das mag oder anderes lieber. Ich persönlich würde es wahrscheinlich anders schreiben zum Ende hin, ich finde aber auch, dass es in bezug auf den Gesamtton des textes stimmig ist - für mich spricht dort eben einfach ein Mensch, der anders mit Schmerz/Verlorenheit umgeht als ich, aber nicht so anders, dass ich es nicht erahnen kann. Und dieses Anders zu erleben, ist so auch wieder der Reiz des textes für mich. Ich weiß also nicht, ob es richtig wäre, das Ende etwas "leichter" zu gestalten.
Deine Meertexte sind wirklich immer etwas besonderes, so auch dieser hier, betone ich nochmal, sollte das nicht angekommen sein. Ich würde sie gerne einmal zusammengestellt lesen.
liebe Grüße,
Lisa
dieses Gedicht von dir macht von der Stimmung auf mich einen fast ebenso starken Eindruck wie dein vorheriges - fast schreibe ich, weil ich glaube, dass trotz der schon jetzt vorhandenen Schönheit, noch etwas an dem Text geschliffen werden könnte:
Den Anfang zum Beispiel lese ich so:
Ebbe
Ich sehe den toten Kranich am Strand oder Der tote Kranich am Strand
Das Meer hat ihn angespült
fortgetragen
und wieder angespült
wie die Nacht meinen wiederkehrenden Traum
Ich finde, das wiederholte ist sonst zu oft wiederholt .-)
Bei der zweiten Strophe verliere ich etwas den Bezug zum Motiv der Ebbe, denn gerade bei Ebbe kann man ja gut in den Sand schreiben und die Flut ist es, die fortträgt...ich verstehe zwar die Verknüpfung durch das Verschwinden von mehreren Ebben und Fluten, aber die Verknüpfung finde ich noch etwas schwach.
Bei der letzten Strophe kann ich ferdis Gefühl etwas (aber nur etwas) nachvollziehen. Es ist hier wohl auch die Frage, ob das sprachlich/von dem, was ausgedrückt werden soll, nicht sogar beabsichtigt ist (der Pathos) und ob es eben dann nicht nur eine Geschmacksfrage ist, ob man das mag oder anderes lieber. Ich persönlich würde es wahrscheinlich anders schreiben zum Ende hin, ich finde aber auch, dass es in bezug auf den Gesamtton des textes stimmig ist - für mich spricht dort eben einfach ein Mensch, der anders mit Schmerz/Verlorenheit umgeht als ich, aber nicht so anders, dass ich es nicht erahnen kann. Und dieses Anders zu erleben, ist so auch wieder der Reiz des textes für mich. Ich weiß also nicht, ob es richtig wäre, das Ende etwas "leichter" zu gestalten.
Deine Meertexte sind wirklich immer etwas besonderes, so auch dieser hier, betone ich nochmal, sollte das nicht angekommen sein. Ich würde sie gerne einmal zusammengestellt lesen.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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