Monatsthema Juni 2006

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BlauerSalon
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Beitragvon BlauerSalon » 12.06.2006, 11:55

Liebe Schreiberlinge,

das erste Thema des Monats ist ausgerufen: Erotik und Leidenschaft. In diesem Thread können zu diesem Thema Texte beigetragen und Diskussionen entzündet werden.

In diesem Sinne: Lasst die Federn und heißen Gedanken fliegen :grin:


:wav:

Der Blaue Salon

steyk

Beitragvon steyk » 13.06.2006, 07:31

Das folgende Gedicht habe ich vor etlichen Wochen schon einmal eingestellt. Es fand jedoch kaum Beachtung. War die Zeit für erotische Texte noch nicht gekommen ? ;-) Anschließend ein neuer Text.


SCHWEBEND MEIN LEIB

Schwebend mein Leib
schwingende Worte
gehaucht und gesungen
betörendes Lied.

Bebend mein Leib
gelöst und gefangen
doch treibend hinauf
zu tobenden Sinnen.

Jauchzend mein Leib
in brennender Haut
zum Gipfel des Feuers -
Du !
Schönste der Qualen.


© steyk 01.2006


und der neue Text:


FLIEGEN

Veilchenduft –
du schwebst vorbei
hauchbekleidet
schimmert deine Haut
hindurch
Finger wandern
über Fesseln, Schenkel
und erforschen
sinnlich Höhen
tauchen sanft
in süße Wärme.

Ich will dein langes Haar
zerzausen,
an deinen Kirschenlippen
saugen
von deinen zarten Knospen
naschen
und von deinem Pfirsich
kosten.
Ich will dich atmen,
schmecken, fühlen
und in dir versinken.

Laß uns fliegen
hoch und höher
auf den heißesten Vulkan
und darin
zerschmelzen.


© steyk 06.2006
Zuletzt geändert von steyk am 17.06.2006, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.06.2006, 18:12

Hallo steyk,
ich kann leider noch mit keinem eigenen Text aufwarten...immoment will das texten diesbezüglich trotz deiner Erdbeeren und Pfirsiche nicht munden :grin: .

Was mir aber auffällt: Für einen Mann für mich auffallend leicht (vom Ton) geschrieben...überhaupt das Schweben...wie an einem Sommersee.

Bin gespannt wie man die anderen Texte dagegen kontrastieren kann!

Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

steyk

Beitragvon steyk » 15.06.2006, 19:17

Lisa hat geschrieben:Was mir aber auffällt: Für einen Mann für mich auffallend leicht (vom Ton) geschrieben...überhaupt das Schweben...wie an einem Sommersee.


Das sind die weiblichen Chromosomen in mir, die sich ab und zu in den Vordergrund drängen :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

LG
Stefan

scarlett

Beitragvon scarlett » 16.06.2006, 21:07

Hallo Stefan,

gerade erst zurück aus dem sonnigen, trägen Süden las ich deine beiden Gedichte - und schwebe weiter in deinen Bildern...
Für den MOment nur soviel: das erste gefällt mir besser, warum und wieso - dazu morgen mehr (hab sie mal ausgedruckt und werde dann am Text arbeiten :smile: )

Mit schönen, lauen Sommerabendgrüßen,

scarlett

scarlett

Beitragvon scarlett » 17.06.2006, 10:38

Guten Morgen,

ich glaube nun etwas mehr zu deinen beiden Texten sagen zu können als gestern.

Was mir beim ersten Gedicht so gut gefällt, das ist einerseits die Steigerung über die drei Strophen hinweg - vom schwebend über bebend zum jauchzend mein Leib, andererseits die Parallelitäten in der Konstruktion - gehaucht und gesungen bzw. gelöst und gefangen, wobei die dritte Strophe als "Höhepunkt" diese selbstverständlich nicht mehr braucht.
Wenn du in "betörend" noch das "h" rausnimmst, ist es perfekt.

Die Leichtigkeit, von der Lisa sprach, kommt m. M. nach im zweiten Text noch besser zum Tragen, die Verbindung der verschiedenen Sinneswahrnehmungen machen für mich dessen Reiz aus.
Und doch stören mich einige - vielleicht Kleinigkeiten: muß es unbedingt langes Haar sein? Ein Weglassen würde die Parallelität zerstören, vielleicht findest du deshalb ein anderes Adjektiv...
Die "Erdbeerlippen" erinnern zu stark an... na du weißt schon, woran :smile:
In der letzten Strophe lese ich konsequent
"höher und höher" statt deinem
"hoch und höher" - das ist mir nicht so eingängig...
Auch überlege ich ob das "hindurch" in der ersten Strophe sein muß- diese Strophe ist übrigens m. M. nach die "Perle" des gesamten Gedichts.

Ich hoffe, daß ich dir mit keiner meiner Anmerkungen zu nahe getreten bin.

Sonnige Samstagsgrüße von einer begeisterten

scarlett,

die sich noch nicht traut, einen Text hier zu posten :schaem:

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 17.06.2006, 12:04

Das Thema habe ich uns wohl eingebrockt. Die Schwierigkeit besteht darin, dass es nun einmal ziemlich schwierig ist, über bestimmte Dinge zu schreiben. Aber lasst uns an unseren hohen Ansprüchen scheitern:

Verwandelt

Wer hätte gedacht,
dass, wenn Dein
Leib zur Lust
sich neigt,
Dein strenger Blick
dem Schmollen
Deiner Lippen weicht.

Es grüßt

Paul Ost

steyk

Beitragvon steyk » 17.06.2006, 13:26

Liebe scarlett,

danke für die ausführliche Kommentierung. Den "h"-Fehler habe ich sofort eleminiert.
Zum zweiten Gedicht:

"hindurch" ist schwer zu ändern, denn die Haut scheint ja durch das hauchzarte Ding, das sie trägt, hindurch. Ich weiß nicht, wie ich es hätte anders beschreiben sollen.

Recht gebe ich dir beim "Erdbeerlippen". Es erinnert sehr stark an den berühmten Erdbeermund. Ich habe Kirschenlippen daraus gemacht.

Ich frage mich, was du gegen die langes Haare einzuwenden hast? Ich habe wirklich lange überlegt, wie ich diese Zeile schreiben soll. Kurzes Haar klingt nicht besonders, lockiges Haar ist schwer zu zerzausen - man sieht das Ergebnis kaum. Eine andere Umschreibung bringt den Text aus dem Rythmus.

hoch und höher sehe ich als Steigerung >>>>>

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Gruß
Stefan
Zuletzt geändert von steyk am 17.06.2006, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

steyk

Beitragvon steyk » 17.06.2006, 13:28

Hallo Paul,

finde dein kleines Gedicht sehr schön. Beschreibt es doch, was die Erotik in der Lage ist zu verändern...

Gruß
Stefan

steyk

Beitragvon steyk » 17.06.2006, 13:42

Da ich sowieso gerade in der Rubrik bin, noch'n Gedicht:

DAS NACHTMAHL

Oh, holdes Glück,
du Gottgeschenk,
du liebste aller Weiber,
ich will dich schmücken,
nackt und rein,
zum schönsten aller Leiber.

Es ist Zeit,
die Nacht bricht an,
sie ruft, daß ich beginne.
Laß dich nieder
und halt Ruh,
es ist zum höchsten Sinne.

Ich süße dich
mit Schokolade,
bestreiche dich mit Erdbeermus,
und obenauf,
die feinste Sahne,
krönt kunstvoll diesen Hochgenuß.

Ein lieblich Nachtmahl
ist gerichten,
verriegelt sind die Türen.
Mit meinen Lippen,
köstlich Weib,
will stürmisch Feuer ich dir schüren.


© steyk 01.2006
Zuletzt geändert von steyk am 17.06.2006, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.

scarlett

Beitragvon scarlett » 17.06.2006, 13:46

Hallo Stefan,

und wie wärs mit einem Farbadjektiv beim Haar?
Na ja, ist nur eine Idee-
Das "lange Haar" ist für mich leider so ein Stereotyp...
aber es gibt ja hoffentlich noch viele andere Leser, die das nicht so empfinden. :smile:
Kirschenlippen finde ich auch viel besser.

Gruß,

scarlett

steyk

Beitragvon steyk » 17.06.2006, 13:55

Hi scarlett,
an farbiges Haar hatte ich natürlich auch schon gedacht. Aber was sagen die, die diese Haarfarbe dann nicht haben? Warum blondes, oder warum ausgerechnet braunes Haar etc. ....?

;-) Stefan

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leonie
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Beitragvon leonie » 17.06.2006, 17:38

Na gut,

hier mein Beitrag zum Scheitern an den eigenen Ansprüchen. Habe Eure übrigens gern gelesen, finde es aber ziemlich verwirrend, wenn hier ausführlich kommentiert wird. (Könnte man das eigentlich erst ins Forum stellen und wenns fertig kommentiert ist, rüberschieben?)
Also:


Auf meiner Netzhaut
Verlangen.
Du streichst
Über meine Träume,
Liebst raues Leinen
Auf meine Wildseidenhaut
Und erahnst dich
In mir.
Zuletzt geändert von leonie am 18.06.2006, 17:08, insgesamt 2-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 17.06.2006, 18:47

Gefunden

Die Zeit der Stille
war vorbei
als ich erwachte
dein Gesicht sah
neben mir.

Ich bin in dir
du um mich
verschlungen wir
und die Tage
begannen.


(Ich frage mich, ob die Schreibwerkstatt der richtige Ort ist)


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