Luzifer
Ein paar aufmerksame Augen ließen den Eindringling nicht los. Jede seiner Bewegungen wurden auf das sorgfältigste registriert, sein weiteres Verhalten akribisch vorausberechnet. Wie nicht anders zu erwarten, durchquerte der Große mit hastigen Schritten den Raum, seine Tritte hallten auf dem Steinboden wider. Nur noch wenige Meter, dann würde der Große sein Ziel erreicht haben, ihm, Luzifer die Beute vor der Nase fortschnappen.
Nein, das durfte nicht geschehen. Erstens überhaupt, zweitens würde sich ein solcher Fleck auf seiner Ehre kaum noch wegwaschen lassen.
Mit leisen Schritten war Luzifer dem Großen gefolgt, hatte sich natürliche Deckungen zunutze gemacht, zu einer kleinen List gegriffen. Heute waren alle Mittel erlaubt.
Der betörende Duft des anvisierten Beutestücks setzte ihm hart zu. Es kostete ihn nahezu unmenschliche Kräfte, nicht der Versuchung zu erliegen, sich nicht unüberlegt und vorschnell auf das Objekt seiner Begierde zu stürzen. Der Große war ihm überlegen, durfte ihn nicht zu früh entdecken. Für den Geduldigen würde heute die Stunde schlagen.
Der Große hatte den Raum durchquert. Mit sicherem Griff hangelte er nach dem Paket, öffnete den Verschluss, zog die dunkelbraune Köstlichkeit aus der Verpackung. Mit genießerischem Schnalzen brach der Eindringling ein Stück ab.
Ein gebieterisches Knurren ließ ihn zusammenschrecken, seine Hand blitzschnell zurückziehen. Halb erschrockene halb belustigte Augen suchten den Raum ab, blieben an Luzifers gesträubtem Fell hängen.
„Ja hallo, was bist denn du für einer? Gott, was für ein süßes Hundchen! Du gehörst wohl der kleinen Marie, nicht wahr?“
Geschickte Finger hoben den Zwergyorkshire in die Höhe, setzten ihn auf den Küchentisch, reichten ihm ein Stückchen Vollmilchschokolade. Noch eins, noch eins.
„Sag mal, kleines Kerlchen, kannst du auch Männchen machen?“
Männchen machen? Luzifer macht keine Männchen, Luzifer ist der Bewacher des Hauses und seiner Schätze, der Beschützer seines Frauchens. Ein Luzifer macht keine Kunststückchen. Es sei denn, Großer, du holst mir was vom Käsekuchen aus dem Kühlschrank.
Luzifer
Liebe Marlene,
deine Geschichten haben jedes Mal überraschende Überraschungen, ich habe die ganze Zeit gedacht der Große sei Gott und es ginge um Faust. Tja, irgendwie scheine ich konditioniert. Den Namen Luzifer für einen Yorki finde ich für die meisten Exemplare zumindest äußerst treffend
deine Geschichten haben jedes Mal überraschende Überraschungen, ich habe die ganze Zeit gedacht der Große sei Gott und es ginge um Faust. Tja, irgendwie scheine ich konditioniert. Den Namen Luzifer für einen Yorki finde ich für die meisten Exemplare zumindest äußerst treffend
Hallo,
ich habe hier ein paar Veränderungen vorgenommen. Bekannte haben mich da auf Unstimmigkeiten wegen der Leckerlies aufmerksam gemacht; besonders für jüngere Leser ist die Sache mit der Schokolade nicht nachvollziehbar. Ansonsten habe ich ein bisschen gestrafft.
Besser oder nur anders?
Es grüßt euch
Marlene
Luzifer
Ein Paar aufmerksame Augen registrierten auf das sorgfältigste jede Bewegung des Eindringlings, berechneten sein weiteres Verhalten akribisch im Voraus. Wie nicht anders zu erwarten, durchquerte der Große hastig den Raum, seine Schritte hallten auf dem Steinboden wider. Nur noch wenige Meter, dann würde er sein Ziel erreicht haben, ihm, Luzifer die Beute vor der Nase fortschnappen.
Nein, das durfte nicht geschehen. Ein solcher Fleck würde sich nicht mehr von seiner Ehre fortwaschen lassen.
Mit leisen Schritten folgte Luzifer dem Großen, machte sich natürliche Deckungen zunutze, griff zu einer kleinen List. Alle Mittel waren erlaubt.
Der betörende Duft des anvisierten Beutestücks setzte ihm hart zu. Es kostete ihn nahezu unmenschliche Kräfte, nicht der Versuchung zu erliegen, sich nicht unüberlegt und vorschnell auf das Objekt seiner Begierde zu stürzen. Der Große war ihm überlegen, durfte ihn nicht zu früh entdecken. Für den Geduldigen würde heute die Stunde schlagen.
Der Große hatte den Raum durchquert. Mit schnellem Griff hangelte er nach dem Teller, entfernte die Frischhaltefolie, zog die Köstlichkeit heran, schnitt sich mit genießerischem Schnalzen ein Stück ab.
Ein gebieterisches Knurren ließ ihn zusammenschrecken, seine Hand blitzschnell zurückziehen. Halb erschrockene halb belustigte Augen suchten den Raum ab, blieben an Luzifers gesträubtem Fell hängen.
„Ja hallo, was bist denn du für einer? Gott, was für ein süßes Hundchen! Du gehörst wohl der kleinen Marie, nicht wahr?“
Geschickte Finger hoben den Zwergyorkshire in die Höhe, setzten ihn auf den Küchentisch, reichten ihm ein Stückchen Hühnerfleisch. Noch eins, noch eins.
„Sag mal, kleines Kerlchen, kannst du auch Männchen machen?“
Männchen machen? Luzifers Fell sträubte sich vor Empörung. Ein Wachhund macht keine Männchen, ein Luzifer ist der Bewacher des Hauses und seiner Schätze, der Beschützer seines Frauchens. Ein Luzifer zeigt keine Kunststückchen, machte der Zwergyorkshire dem Besucher unmissverständlich knurrend klar; lief ein paar Schritte weiter, dorthin, wo die Reste der Tunfischpastete auf ihre Weiterverarbeitung warteten.
ich habe hier ein paar Veränderungen vorgenommen. Bekannte haben mich da auf Unstimmigkeiten wegen der Leckerlies aufmerksam gemacht; besonders für jüngere Leser ist die Sache mit der Schokolade nicht nachvollziehbar. Ansonsten habe ich ein bisschen gestrafft.
Besser oder nur anders?
Es grüßt euch
Marlene
Luzifer
Ein Paar aufmerksame Augen registrierten auf das sorgfältigste jede Bewegung des Eindringlings, berechneten sein weiteres Verhalten akribisch im Voraus. Wie nicht anders zu erwarten, durchquerte der Große hastig den Raum, seine Schritte hallten auf dem Steinboden wider. Nur noch wenige Meter, dann würde er sein Ziel erreicht haben, ihm, Luzifer die Beute vor der Nase fortschnappen.
Nein, das durfte nicht geschehen. Ein solcher Fleck würde sich nicht mehr von seiner Ehre fortwaschen lassen.
Mit leisen Schritten folgte Luzifer dem Großen, machte sich natürliche Deckungen zunutze, griff zu einer kleinen List. Alle Mittel waren erlaubt.
Der betörende Duft des anvisierten Beutestücks setzte ihm hart zu. Es kostete ihn nahezu unmenschliche Kräfte, nicht der Versuchung zu erliegen, sich nicht unüberlegt und vorschnell auf das Objekt seiner Begierde zu stürzen. Der Große war ihm überlegen, durfte ihn nicht zu früh entdecken. Für den Geduldigen würde heute die Stunde schlagen.
Der Große hatte den Raum durchquert. Mit schnellem Griff hangelte er nach dem Teller, entfernte die Frischhaltefolie, zog die Köstlichkeit heran, schnitt sich mit genießerischem Schnalzen ein Stück ab.
Ein gebieterisches Knurren ließ ihn zusammenschrecken, seine Hand blitzschnell zurückziehen. Halb erschrockene halb belustigte Augen suchten den Raum ab, blieben an Luzifers gesträubtem Fell hängen.
„Ja hallo, was bist denn du für einer? Gott, was für ein süßes Hundchen! Du gehörst wohl der kleinen Marie, nicht wahr?“
Geschickte Finger hoben den Zwergyorkshire in die Höhe, setzten ihn auf den Küchentisch, reichten ihm ein Stückchen Hühnerfleisch. Noch eins, noch eins.
„Sag mal, kleines Kerlchen, kannst du auch Männchen machen?“
Männchen machen? Luzifers Fell sträubte sich vor Empörung. Ein Wachhund macht keine Männchen, ein Luzifer ist der Bewacher des Hauses und seiner Schätze, der Beschützer seines Frauchens. Ein Luzifer zeigt keine Kunststückchen, machte der Zwergyorkshire dem Besucher unmissverständlich knurrend klar; lief ein paar Schritte weiter, dorthin, wo die Reste der Tunfischpastete auf ihre Weiterverarbeitung warteten.
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