Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
So frühlingsblau
Es singt im Gras so frühlingsblau
ein Vogel früh im Morgentau.
Und mit gezieltem Schnabelhieb
fängt er sich einen Regenwurm.
Dann fliegt er zu dem nächsten Baum
und brüstet sich - man glaubt es kaum-
ob seiner Mordlustkünste.
Vor lauter Brüsten sah er nicht,
dass zu ihm hin die Katze schlich,
die mit gezieltem Sprung und Biss
nun ihrerseits den Vogel riss.
Sie machte nicht viel Federlesens
ob des Verzehrs des kleinen Wesens;
verließ den Tatort, schnurrte leise.
Hey.....piept da drüben nicht ´ne Meise?
.
Einfach ein anderer / Getröstet bis heute
Wenn mein Liebster, mich nicht mehr
– was dann bloß?
Ich hatte die Ameisen immer gern als Kind
und es hätte mich getröstet bis heute,
hätte ich damals gewusst, wie alt sie werden können
(heute, wo ichs gelesen habe, hilft es nimmer mehr,
welcher Großmensch wagt schon den Glauben aufzubringen,
eine Königin kreuzte zweimal seinen Weg)
Die Frage, wer eigentlich den Sargträger zu Grabe trägt,
ist kein hochzuhaltendes Geheimnis,
das man zur Rettung vors Herz klemmt
Es kommt einfach ein anderer
Wenn mein Liebster, mich nicht mehr
– was dann bloß?
Ich hatte die Ameisen immer gern als Kind
und es hätte mich getröstet bis heute,
hätte ich damals gewusst, wie alt sie werden können
(heute, wo ichs gelesen habe, hilft es nimmer mehr,
welcher Großmensch wagt schon den Glauben aufzubringen,
eine Königin kreuzte zweimal seinen Weg)
Die Frage, wer eigentlich den Sargträger zu Grabe trägt,
ist kein hochzuhaltendes Geheimnis,
das man zur Rettung vors Herz klemmt
Es kommt einfach ein anderer
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es kommt immer eine andere Hoffnung
mal eine Brücke
von Betonpfeilern getragen
ich denk sie mir stark
mal zerbrechliche Strohhalme
Flügel eines Schmetterlings
ich denk sie mir dünn
mal eine feste Umarmung
oder trügerischer Glaube
mal Beginn eines festen Willens
Es kommt immer eine andere Hoffnung
mal eine Brücke
von Betonpfeilern getragen
ich denk sie mir stark
mal zerbrechliche Strohhalme
Flügel eines Schmetterlings
ich denk sie mir dünn
mal eine feste Umarmung
oder trügerischer Glaube
mal Beginn eines festen Willens
Es kommt immer eine andere Hoffnung
Nachts, da gab's Gedöns
das in den Wunden blühende Licht
macht nämlich ganz schön Lärm
um nichts.
das in den Wunden blühende Licht
macht nämlich ganz schön Lärm
um nichts.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
ich oft ein schatten . die essenz des krähens
einen fetthahn wünsch ich mir, so fett,
dass er platt bis zur schattenlosigkeit am boden klebt
ich würde ihm sämtliche flüssigkeit aus dem kamm streicheln
sodann die essenz des krähens gewinnen
und sie mir an die stelle meines hinterkopfes träufeln,
die meinem mund genau gegenüberliegt
und nichts mehr sagen |. streichele die schatten
einen fetthahn wünsch ich mir, so fett,
dass er platt bis zur schattenlosigkeit am boden klebt
ich würde ihm sämtliche flüssigkeit aus dem kamm streicheln
sodann die essenz des krähens gewinnen
und sie mir an die stelle meines hinterkopfes träufeln,
die meinem mund genau gegenüberliegt
und nichts mehr sagen |. streichele die schatten
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Die Schatten streicheln
Die Schatten streicheln. Aus ihnen hervorgehen. Ihnen das Licht zurückgeben an dem sie sich verschluckt haben.
Das vermurkste Schweigen. Auch das kann es ja sein. Ein Wort zu viel, ein Imperativ zu wenig. Noch dazu an der falschen Stelle. Und schon ist der Traum zerplatzt, die Geschichte verpatzt, der Traum von der perfekten Geschichte ausgeträumt.
Also Erwachen. Im vermurksten Schweigen, im Schatten, hinter den Spiegeln. Außerhalb des Buchstabenwaldes. Frei, freiwillig. Eingestimmt auf die Vogelstimmen. Vielstimmig wie das Knistern der Äste, die sich vom Leben trennen und vom Laub, vergeblich in die Ferne greifen, ins nirgendwo. Hauptsache unerreichbar.
Und dann haben wir alles zerbrochen. Außer der Trauer.
Die Schatten streicheln. Aus ihnen hervorgehen. Ihnen das Licht zurückgeben an dem sie sich verschluckt haben.
Das vermurkste Schweigen. Auch das kann es ja sein. Ein Wort zu viel, ein Imperativ zu wenig. Noch dazu an der falschen Stelle. Und schon ist der Traum zerplatzt, die Geschichte verpatzt, der Traum von der perfekten Geschichte ausgeträumt.
Also Erwachen. Im vermurksten Schweigen, im Schatten, hinter den Spiegeln. Außerhalb des Buchstabenwaldes. Frei, freiwillig. Eingestimmt auf die Vogelstimmen. Vielstimmig wie das Knistern der Äste, die sich vom Leben trennen und vom Laub, vergeblich in die Ferne greifen, ins nirgendwo. Hauptsache unerreichbar.
Und dann haben wir alles zerbrochen. Außer der Trauer.
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