Rosa Lie
Du schiefäugig bezopfte Rosa Lie,
trägst ein Röckchen und Strumpfhosen (kariert).
(Als deine Mutter wegschaute, zogst du sie aus,
hüpftest auf dem Trampolin. Steif und Stumm.
Nur der leichte Stoff bauschte sich auf. Um dich, Rosa
ist deine Hassfarbe und dein Name, lau.) Du haust
in einer Wiesenmetropole. (Atmest ein. Nur ein!)
Schon fallen deine Mundwinkel ins: Jein.
Falte meine Zähne. Kommen doch keine Löwen raus.
Und die Herzhügel sind nicht zum Küssen aufgemalt.
Umärmele mich. Nicht! Ich rühre mich auf.
So fällt es mich an. Dein Gesicht.
Ja, wenn ich deine Hände sähe, wie sie das Rote
säen um meinen Mond. Mund. Wund
kratzt es mir den Hals, die empfindsame Stelle unterm Ohr.
Du wütest mich mit deinen zum Schweigen geöffneten Lippen,
deinen Augenbrauenbrücken. Ach Rosa
Lie – weißt du es nicht?
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Liebe Flora,
sag mal, wo nimmst du das her? Ich genieße, bewundere, verschlinge diesen Text, der - ab von der Sprachgewalt - in meinen Augen genial komponiert ist: Figurenzeichnung wie ein Schattenriss, aber ein trickreicher Schattenriss, der eigentlich etwas ganz anderes abzeichnet: ein Gefühl, einen Zustand, ein Erlebtes (dass letzteres als vergangen dargestellt wird arbeitet in meinen Augen parallel auf der Darstellungsebene: denn das Erlebte ist so grundschaffend, dass es immer noch bedeutet/bewegt/beherrscht). Ich empfinde es stets als befreiend und schön, wenn so etwas wie durch Dichterinnen wie dich Ausdruck findet!
liebe Grüße,
Lisa
sag mal, wo nimmst du das her? Ich genieße, bewundere, verschlinge diesen Text, der - ab von der Sprachgewalt - in meinen Augen genial komponiert ist: Figurenzeichnung wie ein Schattenriss, aber ein trickreicher Schattenriss, der eigentlich etwas ganz anderes abzeichnet: ein Gefühl, einen Zustand, ein Erlebtes (dass letzteres als vergangen dargestellt wird arbeitet in meinen Augen parallel auf der Darstellungsebene: denn das Erlebte ist so grundschaffend, dass es immer noch bedeutet/bewegt/beherrscht). Ich empfinde es stets als befreiend und schön, wenn so etwas wie durch Dichterinnen wie dich Ausdruck findet!
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Lisa,
hui, das freut mich so und ich werde ganz rot.
Liebe Grüße
Flora
hui, das freut mich so und ich werde ganz rot.
Die Worte sind mir aus dem Bild gekrochen. .-) Dank dir für deine Zeichnungen!sag mal, wo nimmst du das her?
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
lach, so war das nicht hingefragt .-)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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