Für mein (ungeborenes) Baby und meine Frau

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
LudwigP.

Beitragvon LudwigP. » 29.11.2010, 14:44

Für mein (ungeborenes) Baby und meine Frau

Freude ist Gottes zarte Gabe,
ohne sie ist die Welt traurig und grau.
Bin ich sehr glücklich, dass ich sie habe,
der Himmel scheint mir auf einmal so schön blau.

Eine kleine Blume, so zart und fein,
viel Geduld und Liebe bekommt von uns der kleine Traum.
Es wird unser kleines Kindlein sein,
die lange Zeit des Wartens ertrag ich kaum.


(c) Ludwig P.

Benutzeravatar
Pjotr
Beiträge: 6771
Registriert: 21.05.2006

Beitragvon Pjotr » 30.11.2010, 21:16

LudwigP. hat geschrieben:Und daher möchte ich erreichen bzw. hoffe ich, dass meine Texte mithelfen, den Menschen auch ein wenig den christlichen Glauben näher zu bringen. Nichts zuletzt daher, weil wir sonst irgendwann vom Islam überrollt werden

Also, ich bin weder Christ noch Moslem. Ich möchte weder vom einen noch vom anderen überrollt werden.

Wo muss ich jetzt hin?


P.

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5668
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 30.11.2010, 21:36

Und daher möchte ich erreichen bzw. hoffe ich, dass meine Texte mithelfen, den Menschen auch ein wenig den christlichen Glauben näher zu bringen.


Huch, das klingt aber sehr missionierend. So hatte ich Dein Gedicht gar nicht gesehen!

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 30.11.2010, 22:04

Ich bin evangelisch. Aber ich habe trotzdem nicht vor, irgendwen zu überrollen.
Solche Äußerungen über den Islam wie von Dir, Ludwig, finde ich unerträglich.

Ich finde es außerdem befremdlich, dass Du bei Louisa Beitrag den Ausdruck "Balg" für Kind kritisierst, aber im nächsten Atemzug von einer Frau als "Schlampe" sprichst. Für mich ist da was schief.

leonie

LudwigP.

Beitragvon LudwigP. » 30.11.2010, 23:34

Amanita hat geschrieben:Huch, das klingt aber sehr missionierend. So hatte ich Dein Gedicht gar nicht gesehen!



Ich möchte sicher keine Mission betreiben, trotzdem sollten wir nicht vergessen, dass wir im (das wird noch wohl jeder aus dem Geschichtsunterricht wissen) christlichen Abendland leben.
Zuletzt geändert von LudwigP. am 30.11.2010, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.

LudwigP.

Beitragvon LudwigP. » 30.11.2010, 23:41

Achtung (administrativer Hinweis): Die Äußerungen in diesem Beitrag von LudwigP. sieht die Administration des Forums als problematisch an und distanziert sich von ihnen. Solche geäußerten Pauschalurteile über Menschen, sei es religiöser oder sozialer oder sonstiger Art, sind in diesem Forum nicht erwünscht (vgl. auch Regelwerk Punkt 5). Mehr dazu hier: viewtopic.php?p=159000#p159000



leonie hat geschrieben:Ich bin evangelisch. Aber ich habe trotzdem nicht vor, irgendwen zu überrollen.
Solche Äußerungen über den Islam wie von Dir, Ludwig, finde ich unerträglich.


Es tut mir leid, aber ich bin ein Fan von Sarrazin - zumindest einer hat es gewagt, die Wahrheit zu sagen. Für mich passt der Islam nicht zu der westlichen europäischen Kultur.

Ich finde es außerdem befremdlich, dass Du bei Louisa Beitrag den Ausdruck "Balg" für Kind kritisierst, aber im nächsten Atemzug von einer Frau als "Schlampe" sprichst. Für mich ist da was schief.


Also wer ein Kind als Balg bezeichnet, der ist für mich entweder ein Idiot oder eine moralisch verkommene Person oder halt eine Schlampe, die beim Sex auf Verhütung vergessen hat. Jedenfalls sollte so eine Person kein Kind haben dürfen. Also mich wundert es nicht mehr, dass wir in einer Gesellschaft leben, in welcher der Ruf nach Legalisierung der Abtreibungen also von Morden an Kindern immer lauter wird.


Aber da sind wir bei einem anderen Thema. Für mich gibt es nichts mehr zu sagen.

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5668
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 01.12.2010, 08:22

Ludwig, vor diesem Hintergrund erscheint mir Dein Gedicht, wenn ich ehrlich bin, noch kitschiger.

Wenn ich lese, dass jemand - in diesem Fall Sarrazin - angeblich "die Wahrheit" ausspricht, reagiere ich ganz allergisch. Denn ich bin der Überzeugung, dass jeder Einzelne von UNS verpflichtet ist, sich tagtäglich um die Wahrheit zu kümmern, ihr nachzugehen und sie SELBST auszusprechen. Und zwar viel unspektakulärer, dafür umso beharrlicher, als in Gestalt eines populistischen Machwerks. Jeder hat die Mittel dazu, und wir, die wir mit Sprache arbeiten, sowieso. Da brauchen wir nicht - brrr - zu "warten", bis jemand kommt - brrr - und mal so richtig in die Kacke haut (sorry).

Ein Kind ist kein Balg, eine Frau ist keine Schlampe, über die Definition von Abtreibung werden wir nie einen Konsens finden können, und wenn ich lese, dass jemand "kein Kind haben dürfte", wird mir kotzschlecht. Eine solche Eindimensionalität möchte ich hier nicht lesen müssen.

Und ja, "wir" vergessen nicht, im christlichen Abendland zu leben, Ludwig! Bei mir biste da an der ganz falschen Stelle angelangt. Ich arbeite seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Kirche mit - guckste, wa? Und innerhalb der Kunstgeschichte - das hab ich studiert - kommt man ebenfalls nicht dran vorbei am christlichen Abendland. Und damit ist es aber auch gut. Ich bin täglich froh über eine liberales Klima (sofern es nicht von Sarrazin-Fans unterhöhlt wird), für die Freiheit der Religionen; das ist ein hohes Gut, lieber Ludwig, das man nicht nur unbedingt bewahren sollte, sondern immer weiter fördern muss. Ich lasse mir dieses Anliegen jedenfalls durch nichts und niemanden kaputtmachen und werde es weiterhin verteidigen.

Nicole

Beitragvon Nicole » 01.12.2010, 08:28

Uah, was ist das hier denn für eine Diskussion?!?
Und ich hatte mir wirklich vorgenommen, mich aus solchen Diskussionen zukünftig raus zu halten. Dabei hatte ich wohl meine doch schnell platzende Hutschnur völlig vergessen...

Hallo LudwigP.,
ich freue mich, das ein Mensch sich so auf sein Kind freut, das er diese Freude in Verse verwandelt. Unabhängig davon, das mir die Form der Verse und die Art, wie sie geschrieben sind, nicht gefällt. Aber ich finde es "niedlich" wenn ich sehe, das jemand seine Freude so nach außen trägt. Freut mich für Dich.

Ich bekomme immer Angst, wenn ich sehe, das ein Kind in eine indoktrinierte, engstirnige und kaum über den Tellerrand schauende Umgebung geboren wird. Die Mischung von Sarrazin Denkschema mit pseude christliches Missionarsgehabe und Bewertungen wie "die, die ihr Kind als Balg bezeichnet, darf keines haben" finde ich höchst bedenklich.
Ich wünsche uns allen, die wir Kinder haben, haben werden oder haben möchten, die Fähigkeit, weltoffene, rücksichtsvolle, liebevolle Menschen mit starkem Selbstbewußtsein zu erziehen, die in der Lage sind, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Nicole

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 01.12.2010, 08:53

Ich will mich hier nur äußern, weil ich finde, dass die Kriterien im Forum wirklich nicht klar sind, vielleicht auch nicht zu sein brauchen. Doch: ein bisschen Eigen-Kritik würde vielen gut tun. Selbsternannt sind wir allesamt. Ob Autoren, Kommentatoren oder Kunst-Richter.

Natürlich haben LudwigP's Zeilen etwas Bewegendes. Trotzdem verstehe ich, dass Kritik geübt wird. Jeder auf seine Art.

Off Topic
mich wundert nur, wie in manchen Fällen wahre Diskussionslawinen entstehen dürfen, die dann gewaltige Definitonswellen von Textqualität und Grenzüberschreitungen bewirken, und in anderen auf "schlichte Einfalt" gepocht wird


liebe Grüße
Renée

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5668
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 01.12.2010, 08:57

Eben, eben, Renée ... genau DAS wundert(e) mich auch. Nicht ahnend, dass der Autor sich zusätzlich noch, sozusagen, um Kopf und Kragen redet.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 01.12.2010, 09:06

Hatte die Christen-Islam Problematik gar nicht gesehen ... das soll aber nichts an meiner Grundhaltung ändern: freie Meinungsäußerung, freies Schaffen, in engem Zusammenhang zu offener Kritik und Eigenkritik ...

Toleranz? den Andersartigen, Andersdenkenden akzeptieren und zu verstehen suchen, den der uns befremdet mit hinein nehmen ... zu einer Tasse Tee.

Klara
Beiträge: 4510
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 01.12.2010, 09:08

Das ist ja interessant:

Ein mäßig geschriebenes, vermutlich in der Empfindung dennoch einst "reines", nunja, Gedicht, soll dem Kampf um den christlichen Glauben behilflich sein. Und nicht FÜR etwas - sondern GEGEN den bösen fremden Glauben.
Denn wer glaubt, glaubt ja. Mit Argumentation hat es nichts zu tun.

Interessant auch: die völlige Abwesenheit von Humor in diesem Faden, der - uaah! - tödliche Bierernst (einige wenige Freigeister wie Louisa oder Pjotr mal ausgenommen), und der totale Mangel an Selbstreflexion seitens des, nunja, Dichters.

Interessant auch: Die Beißhemmung gegen den Text, nachdem die ersten Kommentare durchaus zutreffend kritisiert hatten, als wäre die Freude auf ein werdendes Leben identisch mit dem Text darüber. Bloß nicht den werdenden Papa in seinen Gefühlen verletzen? Aber es geht doch nicht um seine Gefühle, sondern um einen Text über seine Gefühle!

Interessant überdies: die Intention, die erst später genannt wird, im Text nur angedeutet: So wird das ungeborene Kindlein schon jetzt missbraucht für den Kampf gegen DEN feindlichen Moslem, der uns alle ÜBERROLLEN will. Das arme Ding. Und die werdende Mutter sieht sich in einer Widmung ziemlich fehl am Platz, denn für sie wäre ja gar nicht der Text, sondern GEGEN ("den" Islam)

Eigentlich: ist es ein Weihnachtsgedicht! Der Autor wollte uns foppen! Seine Frau ist die Jungfrau Maria, und das Kind der Christus!

Mir wird gruselig. Wenn man alle Weihnachtslieder und Gedichte, die das liebe Jesulein besingen und preisen, nach dieser Manier lesen muss, bleibt bald kein Auge mehr trocken. Von Barmherzigkeit oder anderen christlichen Werten bliebe dann aber auch wenig bis nichts.

Schade eigentlich.

Vielleicht mag hier einfach jemand allgemeinen Frust am Stammtisch ablassen? Auf Kosten seines künftigen Kindes? Das wäre bitter.

EDIT Schreibt man im Text "Allah" statt "Gott", wirkt es viel authentischer. So blumig-orientalisch halt - *ACHTUNG. IRONIE. NICHT AUF DIE ART ERNST GEMEINT, MIT DER MAN GEMEINHIN GEMEINERWEISE ERNST NIMMT*

Nicole

Beitragvon Nicole » 01.12.2010, 09:21

Hi Klara,
vielleicht auch hallo Renate, (Dein Post geht in eine ähnliche Richtung)

hier mein Geständnis. Ich hätte dieses Gedicht eigentlich gar nicht kommentiert. Ich finde es derart wenig gelungen (FÜR mein Verständnis von Lyrik, die ich mag), das ich es vorgezogen hätte, nichts zu schreiben. (man muß ja auch nicht jedes Gedicht zwingend kommentieren und in diesen hier sehe ich einfach nichts, was mich reizen würde...)
Lediglich die folgenden, nennen wir sie fremdenfeinlichen, missionarischen und kleingeistigen Anmerkungen haben mich dazu bewogen, hierzu überhaupt etwas zu sagen. (Eigentlich rein OT, hätte ich dazu schreiben sollen, vielleicht)
Und dabei, liebe Klara, vergeht mir tatsächlich der Humor. Da verstehe ich keinerlei Spaß. Weil mir soetwas Angst macht.

Nicole

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5668
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 01.12.2010, 09:33

Hm, ja, mein erstes Posting HÄTTE ich schon anders - humorvoller - schreiben können; ich wollte es aber nicht. Hätte ich gewusst, was folgt, dann wäre meine Wortwahl wohl anders ausgefallen!

keinsilbig

Beitragvon keinsilbig » 01.12.2010, 09:46

ein lehrstück, dieser faden hier.


zum einen darüber, wie sich die wahrnehmung eines textes verändert, wenn man plötzlich etwas über den autor erfährt bzw. "weiß". (ein thema, das einen eigenen thread wert wäre).

zum anderen darüber, wie sich wahrgenommene "arroganz" einmal für jene anfühlt, die sie ansonsten aus der eigenen liga auf die andere liga abstrahlen (egal, ob nun so gewollt oder nicht).

da wagt es doch tatsächlich jemand, resistent zu sein gegen diese anforderung "komm in unsere liga (denn wir sind hier die mehrheit) und schreib dann gefälligst auch für diese/für uns". hat das nur in eine richtung eine berechtigung (bzw. überhaupt eine?), frage ich mich da. oder liegt nicht genau da der knackpunkt, der die diskussion um die "kunstrichter" erst - und das zu recht - entfacht hat?

nämlich das verabsäumen, dass man als kunstkritiker zuallererst eine zuordnung in die - nennen wir es einmal "liga" - trifft. wertfrei. und dann in dem rahmen, wo man das werk verortet, eine dementsprechend angemessene kritik schreibt. da ist dann ein "ich finde es schön" kein angriff oder keine in-frage-stellung von ansprüchen oder werten von werken anderer "ligen".

das aber wird hier völlig von den meisten ignoriert - vielleicht auch unbewusst oder aus unwissenheit, was gute textkritik eben auch erfordert. nämlich den eigenen standpunkt des eigenen anspruches außen vor zu lassen. objektivität an der richtigen stelle.

liga meint: für welches publikum mit welchem anspruch und mit welcher intention gemacht.

dass hier - aufgrund der nicht-unterscheidung von ligen - alle wortwahl im versuch der neutralität versagt, weil "schlicht" beispielsweise dann nicht als "reduziert auf wesentliches" oder "befreit von einem Zuviel" meint, sondern eben negativ konnotiert daherkommt, wenn hier eine gefühlte "oberliga" sich auf ein als solches wertend behandeltes "unterliga"-werk stürzt und sich ihm "widmet", zeigt sich nur zu deutlich und treibt den autor in eine verteidigungshaltung, der er sich nicht zwingend überall ausgesetzt sehen müsste. das gefälle hat nicht der autor hergestellt, das tun die kritiker in ihrer unsachlichkeit. und diese kritik müssen sie sich hier von mir gefallen lassen.

er sagt nicht zu unrecht: ich schreibe für ein anderes publikum. das ist dann auch nicht eine zurückweisung der kritikpunkte hier. es ist schlicht und einfach eine verortung des eigenen schaffens an die richtige stelle. wird aber hier als arroganz empfunden, weil als eine art zurückweisung von ach-so-gut-gemeintem. auch da bedürfte es einmal einer hinterfragung, mit welchem ziel man hier eigentlich texte kritisiert.

es ist wichtig und legitim zu sagen: ich persönlich für meine ansprüche lese lieber elitärere lyrik, die xyz bietet und erfüllt. doch dann das werk, das man ohnehin schon für sich als dort nicht zugehörig erkannt hat, dorthin biegen zu wollen, DAS ist, was nicht nur ich als tatsächlich von oben herab und daher unsachlich empfinde, sondern - wie ich es lese - auch das, was quoth kritisiert hat. zu recht. es geht nämlich am werk vorbei.


gruß,

keinsilbig


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste