Das fliehende Reh (Foto 3)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 10.12.2010, 21:03





Bild



Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.12.2010, 11:24

Guten Morgen Frau Dali,

wow ... einmal das Bild überwellt und alles wird weich, zerfließt sich und ruft auch zum Aufbruch, ein Streit entfacht, bleiben (Wurzeln an den Pfählen) oder losfliegen (zum Absprung bereit, sich dem Wind überlassen) Dynamik und Statik in Konkurrenz, in Ambivalenz , eine Spannung , eine Kraft, eine Sehnsucht (und der Schatten wir länger (ewig wird der Wind nicht reichen))

Nur der Rehpinscher stört mich, will zu viel, überbestimmt das Bild, hat das Bild nicht nötig...

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 11.12.2010, 12:33

Huhu Nifl,

ui, danke für den schönen Kommentar!
Nur der Rehpinscher stört mich, will zu viel, überbestimmt das Bild, hat das Bild nicht nötig...
*lach* Du bist gemein, das ist doch kein Wadenbeißer! Welches meinst du denn, den Text, oder das Reh selbst?

Liebe Grüße
Flora
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.12.2010, 12:44

Hallo Flora,

ich musste auch sofort an Dali denken, durch diesen Zerfließeffekt.
Statik sehe ich nicht, sondern wie alles weich und fließend wird, was vorher statisch war. Als ob das Bild flüssig gewesen wäre und du hineingetunkst und an den Enden gezupft hättest. Es ist richtig surreal geworden. Toll gemacht!

Saludos
Mucki

Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.12.2010, 14:29

Huhu Flora,

ich meine den auf dem Rücken, erinnert ein bisschen an eine Schnitzfigur zum vor die Weihnachtskrippe stellen. Kenne auch keine Rehe mit einem so schönen Schweif. Dieses Tierchen wertet für mich das Bild jedenfalls ab, weil es so einen billigen Aha-Effekt/-Spaß erzeugt (wie die Hexe, die auch als schöne Frau gesehen werden kann usw.) und nimmt der Spannung die Tiefe, ja klar, man könnte auch die Frau und das Tier konterkariert deuten (sie beschattet/schwarz ... es weiß und licht)
... hm.
Und der Text "fliehendes Reh" ist ein bisschen pleonastisch wie die grüne Wiese, obwohl im Winter? *hihi

LG
Nifl
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 11.12.2010, 22:02

Huhu Nifl,

... hm.
Und der Text "fliehendes Reh" ist ein bisschen pleonastisch wie die grüne Wiese, obwohl im Winter? *hihi
Ich fang mal beim "hm" an... So geht es mir nämlich gerade auch. Einerseits kann ich die Kritik sehr gut verstehen, andererseits entsteht für mich (vielleicht auch daraus?) eine Spannung. Schwierig, weil sich ja alles aus diesem Foto ergeben hat, ich nichts "hinzugefügt" habe außer der Schrift, und ich jetzt im Moment zumindest noch ohne das Reh, einfach das fehlende Reh sehen würde.
Für mich spricht es schon auch dieses klischeehafte "schwarz-weiß" Verhältnis an, die Frage, aus was sich diese Reh "erschafft", wer eigentlich das "Reh" ist, (vor oder aus) was es "flieht", was es verhindert oder auslöst, der "Schweif" vielleicht als verbindendes, "nährendes" Element, eine Nabelschnur, darin ein Halt (was positiv, wie negativ besetzt sein kann, je nachdem wie man es gerade anschaut), eine Gegenbewegung, eine Balance?...
Der Himmel hat bei mir in seinem Blaublau diesen Filmplakateffekt erzeugt, was dann auch ein Spiel und eine Auseinandersetzung mit dem Klischee/Kitsch für mich reizvoll macht, aber dann eben daraus auch etwas anderes entstehen (können) soll, sich etwas entwickeln soll, was diesen Klischeefunken weiterspinnt und ihn auf andere Weise aufgreifen kann. Und zum Pleonasmus des Textes... ja (filmtitelig) und nein (es gibt ja auch stehende Rehe :o) und ich habe mir schon etwas darüberhinaus gedacht, aber das muss ja deshalb noch lange nicht aufgehen)... also bin ich wieder beim "hm", weil es dann wohl an seiner Oberfläche kleben bleibt.
weil es so einen billigen Aha-Effekt/-Spaß erzeugt
*Autsch* Wenn das natürlich ein Abschluss ist, eine Klatschpointe und kein Ansatz für Weiteres bietet, die Tür zumacht anstatt weiter zu öffnen, dann ist das natürlich nicht, was ich damit intendiert hatte. Muss ich drüber nachdenken und mir anschauen, wie ich das lösen könnte. Dank dir!

Liebe Grüße
Flora
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Beitragvon Ylvi » 11.12.2010, 22:53

Ups Mucki, fast hätte ich dein Posting übersehen. Danke auch dir!

Liebe Grüße
Flora
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Trixie

Beitragvon Trixie » 29.12.2010, 12:29

Hi Flora,

ich habe probiert und probiert und frage ich gerade echt, wie du es hinbekommst, aus den Fotos so tolle Sachen zu machen! Ich krieg es nämlich überhaupt nich hin... Jeden Versuch, den ich starte, hau ich wieder in die Tonne..

Beeindruckend, finde ich, erstens deine Kreativität und dann die klare Umsetzung.

Bei diesem Bild speziell - ja, klar, der Dalí-Effekt, wundervoll. Ich bin ein ausgesprochener Dalí-Fan!!

Ich habe zu diesem Bild auch ein Tiereffektbild gemacht, aber ich traue mich nich, das in einen eigenen Faden reinzustellen. Es ist quasi eine Entsprechung zu deinem. Ich kann es ja mal hier in klein einstellen, wenn du nix dagegen hast.

Faszinierte Grüße
Trix

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Beitragvon Ylvi » 29.12.2010, 13:47

Hallo Trixie,

Jeden Versuch, den ich starte, hau ich wieder in die Tonne..
Du solltest mal meine Tonne sehen, die quillt auch schon über. ;-)
Ich habe zu diesem Bild auch ein Tiereffektbild gemacht, aber ich traue mich nich, das in einen eigenen Faden reinzustellen. Es ist quasi eine Entsprechung zu deinem. Ich kann es ja mal hier in klein einstellen, wenn du nix dagegen hast.
Dagegen habe ich natürlich nichts, aber es wäre doch schade, weil man dann ja gar nicht richtig kommentieren kann. Trau dich doch! Ich bin gespannt, was daraus geworden ist.

Und dank dir, freut mich!

Liebe Grüße
Flora
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Trixie

Beitragvon Trixie » 29.12.2010, 18:24

Hihi, das tut mal gut zu hören, dass deine Tonne überquillt ;-)

Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass dieses Monatsthema nur wirklich funktioniert, wenn man gut in Photoshop ist, quasi eine Art Thema des Monats: Photoshop für Profis :razz: wenn ich deine Sachen so sehe :neutral:

Hier meine Entsprechung: Der Elefant im Sand. Ist wirklich nich eines eigenen Fadens würdig....

Bild

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 29.12.2010, 20:13

Huhu Trixie,

oh, ist das eine süße Idee. Ich hoffe du bist nicht böse, ich musste ein bisschen mit dem Elefant spielen.
Schlürf :-)
sandelefant2.jpg


Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass dieses Monatsthema nur wirklich funktioniert, wenn man gut in Photoshop ist, quasi eine Art Thema des Monats: Photoshop für Profis
Ähem... dann dürfte ich aber auch nichts einstellen. .-) Für mich ist das einfach auch eine schöne Herausforderung und kitzelt ein bisschen eine andere Seite der Kreativität heraus.
Außerdem ist das Monatsthema ja auch offen für Texte zum oder im Bild, also nicht jeder muss mit den Fotos selbst arbeiten. Vielleicht möchte auch jemand einen Text zu einem der bearbeiteten Fotos schreiben, auch das wäre ja möglich...

Liebe Grüße
Flora
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Trixie

Beitragvon Trixie » 30.12.2010, 01:58

Hi Flora,
ich wusste, dass noch was fehlt, ha! Sehr gut.

Hm, ja, stimmt, vielleicht kitzel ich auch noch ein bisschen und dann wird das noch was, ha!

Liebe Grüße!
Trix auf Kreativmission

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 04.01.2011, 04:49

Durch das Bild "Elefant im Sand" bin ich heute zu der Erkenntnis gekommen, dass ich in den vergangenen Jahren zu streng war mit Henri Matisse, beziehungsweise ich zu blind war.

Erst jetzt, auf den dreihundertundzwölften Blick, entdecke ich die verborgene Ästhetik in diesem alten Gemälde:

http://previousexhibitions.fondationbey ... e/1935.htm

Es bewegt sich, lebt, und es hat Charakter.

Das Bild "Elefant im Sand" gefällt mir nicht ganz so gut wie das von Matisse, aber: Es lebt und hat einen interessanten Charakter. Wobei letztere Wertung außerbildlich beeinflusst sein mag, weil ich die Künstlerin ein bisschen kenne.


Pjotr


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