Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
Zwei Häuser auf Monolithen
dazwischen eine Handbreit Mond
(große Fensterläden, weiter Dachüberstand, Ranken, südländische Nerven)
Ein Reiben der Luft
an den Stimmlippen
Ein Schlagen mit den Flügeln
(bräuchten nur abspringen)
So oft wollte er
die trockenen Rosenstöcke verbrennen
Immer wieder teiben sie Blüten
tragen wilde Zitronen
dazwischen eine Handbreit Mond
(große Fensterläden, weiter Dachüberstand, Ranken, südländische Nerven)
Ein Reiben der Luft
an den Stimmlippen
Ein Schlagen mit den Flügeln
(bräuchten nur abspringen)
So oft wollte er
die trockenen Rosenstöcke verbrennen
Immer wieder teiben sie Blüten
tragen wilde Zitronen
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
alles vergängliche ist nur ein gleichnis*
wie jung du bist und mich vergessen lässt
mein welken für ein stündchen
das spürbar schon nach winter duftet
darauf versessen bin ich nicht …
mehr allzu sehr
der schmerz im knie
schwächt ab bei unserm tun
(war er je da)
anschließend trinken wir kaffee und reden
von deinen sorgen die nicht meine sind
bin fern dir schweife ab ertaste
mit dem zeigefinger die fuge
zwischen joch- und stirnbein
ahne zerfall und endlichkeit
umspannt auch meine haut
die sehnen
den schädel noch
und hält
dunkeln mir löcher im knochenweiß
golden verweht draußen ein tag
es wird kühler
©GJ20071022
* Faust II J. W. v. Goethe
wie jung du bist und mich vergessen lässt
mein welken für ein stündchen
das spürbar schon nach winter duftet
darauf versessen bin ich nicht …
mehr allzu sehr
der schmerz im knie
schwächt ab bei unserm tun
(war er je da)
anschließend trinken wir kaffee und reden
von deinen sorgen die nicht meine sind
bin fern dir schweife ab ertaste
mit dem zeigefinger die fuge
zwischen joch- und stirnbein
ahne zerfall und endlichkeit
umspannt auch meine haut
die sehnen
den schädel noch
und hält
dunkeln mir löcher im knochenweiß
golden verweht draußen ein tag
es wird kühler
©GJ20071022
* Faust II J. W. v. Goethe
Fahrende, ach,
Gefährlich leuchtet
die Stadt blitzend und
Grau gemauert trägt sie sich
springt dich an mit ihren Augen
verschleppt Dich ins Dunkle
zeigt Dir ihre Träume
vervielfältigt Dich probehalber
reißt Dich in Stücke und nimmt
Euch mit Fahrende
Nehmt Euch in Acht !
Gefährlich leuchtet
die Stadt blitzend und
Grau gemauert trägt sie sich
springt dich an mit ihren Augen
verschleppt Dich ins Dunkle
zeigt Dir ihre Träume
vervielfältigt Dich probehalber
reißt Dich in Stücke und nimmt
Euch mit Fahrende
Nehmt Euch in Acht !
Ein Klang zum Sprachspiel.
unter meinem auge
zeigen sich noch die sieben winterjahre
und nähren sich
von den sommerresten
kein zeitass im ärmel
und commedia dell´arte
auf den lippen
die niemand erkennt
mein herz schlüpft in pantoffel
und schlappt
durch das doppelwandige haus
zeigen sich noch die sieben winterjahre
und nähren sich
von den sommerresten
kein zeitass im ärmel
und commedia dell´arte
auf den lippen
die niemand erkennt
mein herz schlüpft in pantoffel
und schlappt
durch das doppelwandige haus
Zuletzt geändert von Niko am 14.04.2011, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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