vom streichen der segel

Niko

Beitragvon Niko » 11.07.2011, 11:46



vom streichen der segel



es gab zeiten
wo ich zwischen den jahren
die flausen im kopf
zur ader ließ
wo ich mich
zu haus und hof heimleuchtete
und mir die gretchenfrage
immer wieder stellte:
wie weit muss ein apfel
vom stamm fallen
um nicht jemandem
in die hände zu spielen

jedes wort
mehrfach gewendet
sitz ich in der tinte
hieb - und stichfest
geht mir unter die haut
was leiser ist
als das husten der flöhe
Zuletzt geändert von Niko am 11.07.2011, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.

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noel
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Beitragvon noel » 11.07.2011, 18:03

das gefällt mir ausnehmEnd gut
wie du die sprichwörter neu konnotierst
& sie so feinsinnig zusammen komponierst....


chapeau
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 11.07.2011, 20:05

Hallo Niko,

das gefällt mir auch sehr. Ich dachte erst, dass es das Spiel mit den Redewendungen überreizt, weil sie sich so aneinanderreihen, aber es entsteht doch etwas ganz Eigenes durch das Zusammenspiel und die neue Richtung, in die du sie dann wendest.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Niko

Beitragvon Niko » 11.07.2011, 20:28

hallo ihr beiden,

...-danke für euer kommentieren. ich war offen gesagt selbst nicht ganz sicher, ob es nicht zu schnell an die grenze des konstruierten stößt. das geschieht ja relativ schnell, wenn man in einem doch relativ kurzen gedicht massiv mit redewendungen arbeitet. schön für mich, das feedback zu bekommen, dass dem nicht so ist.

vielen dank und...

lieben gruß: niko

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 11.07.2011, 22:25

Hallo Niko,

es gefiel mir auch ... mit einer kleinen stichelei in mir, die dann immer stärker wurde, Ich habe selten das Gefühl. dass etwas Bestimmtes einem Text fehlte oder not tun würde, hier scheint mir eine Prise scharfen Pfeffers in der ersten Strophe angezeigt. Die zweite ist genau richtig ...

lG
Renée

Niko

Beitragvon Niko » 25.07.2011, 11:10

hallo renée,

freut mich, dass dir mein gedicht gefällt.
für mich ist die erste strofe ja auch eine hinführung zur zweiten. ich finde nicht, dass da mehr pfeffer rein müsste...

liebe grüße: niko

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Eule
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Beitragvon Eule » 25.07.2011, 14:06

Hallo Niko, für mein Empfinden wieder ein gelungener Text von Dir, der sehr schön bekannte Sprichwörter hinterfragt. Wäre auch für das Monatsthema des "Metaphern putzen" geeignet ... Das lI hat sich offensichtlich zurückgezogen und ist nun vereinsamt und überempfindlich. Diese Situation hast Du hier eindrucksvoll beschrieben ! Viele Grüße !
Ein Klang zum Sprachspiel.

Niko

Beitragvon Niko » 02.08.2011, 23:23

steht saber doch beim metapherputzen, eule!

danke für deinen aufbauenden kommentar!

liebe grüße!

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Eule
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Beitragvon Eule » 03.08.2011, 00:09

äh ja, hab ich wohl beim überfliegen nicht gemerkt ! ;-)
Ein Klang zum Sprachspiel.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 04.08.2011, 13:32

beim nochmaligen Lesen: gefällt mir sehr ...


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