Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
das mit den türchen
will eben nicht gelernt sein
man müsste mit ihnen klappern, flattern
und auch knallen können
wie man atmet.
aber man
atmet ja auch nicht mehr so
wie's hilfreich wär.
wahrscheinlich ist es sogar
umgekehrt.
will eben nicht gelernt sein
man müsste mit ihnen klappern, flattern
und auch knallen können
wie man atmet.
aber man
atmet ja auch nicht mehr so
wie's hilfreich wär.
wahrscheinlich ist es sogar
umgekehrt.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
türchen gähnen mit spitzen zähnen, weil dahinter
dunkles wartet, es schmilzt auf der zunge, bitter vertraut
leg dein schmächtig herz hinein, machs wieder zu
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Die Niederverlage
Eine Gedankennachstellung (im Liegen)(deshalb Verlage)
Wir besinnen uns (wie Bienen)
Ideen gehen einaus (trotzdem liegen wir weiterlanghin)
Aber du lächelst nur
spuckst einen Regenbogen
Eine Gedankennachstellung (im Liegen)(deshalb Verlage)
Wir besinnen uns (wie Bienen)
Ideen gehen einaus (trotzdem liegen wir weiterlanghin)
Aber du lächelst nur
spuckst einen Regenbogen
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
und am ende kein märchen - der topf (gefüllt)
auf luftquadraten liegen
das bunt hinterm glas denken
sie fliegt hinaus (kapuzenbiene)
und summt (textvergessen) hinüber
keiner da
der sie hört
zum glück
den honiglöffel in der hand
warm - wärmer - lippen
so wächst es an
bis sie den kopf
wendet –
es quasselt ans dachfenster
in das der regenbogen
nicht passt
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Der Bogen ist längst angewachsen im Kopf (wurzula "das Gewundene")
verzweigt sich durch mein Denkgestrüpp (Wurzeln tragen keine Blätter)
als könne man auch rückwärts durch Wünsche spazieren (oder Käuzchen- und quer)
Dabei wollte ich lieber einen geraden Garten
mit selbstbestimmten Pflanzen (frisch geharkt)
(köstlich diese Brombeeren)
verzweigt sich durch mein Denkgestrüpp (Wurzeln tragen keine Blätter)
als könne man auch rückwärts durch Wünsche spazieren (oder Käuzchen- und quer)
Dabei wollte ich lieber einen geraden Garten
mit selbstbestimmten Pflanzen (frisch geharkt)
(köstlich diese Brombeeren)
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
unter Nordlichtern / die biegt der Wind
schwarzlila rinnt der Saft
der unsere Zungen färbt und
alle Rillen in den Fingern
unsere Hände sind so alt
wie die Geschichten
sagst du und lachst
über meine gerümpfte Nase
und je näher ich komme
umso schöner
ärgerst du dich
ich zeige dir die winzige Narbe
vom Milchzahnhund und die
als ich hängenblieb
am rostigen Zaun
dann folgst du meinen Aderläufen
bis nach Island und wir strecken
unsere glühenden Gesichter
in die lange Nacht, den Winter, der
so mild begann, dass uns das
unaufhörliche Grünen
unheimlich wurde
nun löscht Schnee unsere Zungen
und ich streue Worte
in die rote Spur der Brombeerdornen
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Ab nach Island (vorher den Trester leeren)
die Grubenlampe nicht vergessen (laut geliebter Reiseführerin)
immer nachts landen
mit unsichtbaren Menschen lachen
von einer Poolwanne träumen wie sie übers Haus schwebt ("wir haben auch schon Hubschrauber eingesetzt")
selbst diese Schatten diese namenlosen heißen Quellen
"du kannst ertrinken oder oben schwimmen"
Scheiße da war niemand
die Grubenlampe nicht vergessen (laut geliebter Reiseführerin)
immer nachts landen
mit unsichtbaren Menschen lachen
von einer Poolwanne träumen wie sie übers Haus schwebt ("wir haben auch schon Hubschrauber eingesetzt")
selbst diese Schatten diese namenlosen heißen Quellen
"du kannst ertrinken oder oben schwimmen"
Scheiße da war niemand
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
ich frage mich
wo bleibt das kanninchen solange
es kann nicht hubschrauber fliegen
ihm wird speiübel
es läuft wahrscheinlich grün an
die Geysire liegen ihm auch nicht
und erst der traurig raue matsch
auf wegen und in gassen
wir sollten es zu hause lassen
opa freut sich auf gesellschaft
wo bleibt das kanninchen solange
es kann nicht hubschrauber fliegen
ihm wird speiübel
es läuft wahrscheinlich grün an
die Geysire liegen ihm auch nicht
und erst der traurig raue matsch
auf wegen und in gassen
wir sollten es zu hause lassen
opa freut sich auf gesellschaft
Zuletzt geändert von Gerda am 27.12.2011, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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