...
Hallo Leonie,
hm ja. Ich glaube auch, dass dies gut geschrieben ist. Aber andererseits fühlt es sich auch noch nicht richtig an, noch nicht wie gestaltete Sprache; jedenfalls nicht in dem Maß, dass diese Gestaltung helfen würde, den Leser zu erreichen. Das liegt auch, denke ich, an den Prosasätzen, die Prosa bleiben, auch wenn sie gebrochen sind. Ich habe vor kurzem beim Räuber mal einen "dass"-Satz hinterfagt - hier geht es mir genauso: Das "dass" in II braucht es eigentlich gar nicht in einer lyrischen Gestaltung, es steht da nur, weil die Umgangssprache (! Die "Hochsprache" ist mit dass-Sätzen sparsam) diese Verknüpfung so liebt, nicht, weil das Gedicht sie nötig hätte.
Engelsflügel,
die hoffen lassen:
einer bleibt.
Das wäre einem Gedicht gemäßer, scheint mir? Das Komma hinter "Engelsflügel" solltest du aber immer setzen, schließlich hältst du auch sonst die Prosa-Zeichensetzung durch.
Was mir, wäre es mein Text, einen Gedanken wert wäre: Die Impressionen nicht zu zählen, sondern "Apfelbaum", "Eiche" und "???" als Unterüberschriften zu nehmen. Das sähe im zweiten Fall dann so aus:
Eiche
Das Laub überwintert
Engelsflügel,
die hoffen lassen:
einer bleibt
Hier dann auch mal ohne Punkte zur Abwechslung. Im dritten Fall hätte es die Auswirkung, eine wirklichere Vorstellung wach zu rufen; es ist natürlich die Frage, ob das Gedicht das überhaupt will.
Die "Änderung" im Kopftext ist etwas mißverständlich - es wird nicht so ganz klar, dass das, was unten steht, das Ausgetauschte ist, und nicht etwa das, was rein soll
Den Apfelbaum sich schmücken zu lassen, ist schon in Ordnung, denke ich; ich könnte mir auch "Schmuck" verstellen.
I ist übrigens auch ein hübscher Hexameter -
Rote Flecken im kahlen Geäst; der Apfelbaum schmückt sich
Mit Dompfaffen.
Wäre aber auch inhaltlich eine sinnhafte Setzung
Ferdigruß!
hm ja. Ich glaube auch, dass dies gut geschrieben ist. Aber andererseits fühlt es sich auch noch nicht richtig an, noch nicht wie gestaltete Sprache; jedenfalls nicht in dem Maß, dass diese Gestaltung helfen würde, den Leser zu erreichen. Das liegt auch, denke ich, an den Prosasätzen, die Prosa bleiben, auch wenn sie gebrochen sind. Ich habe vor kurzem beim Räuber mal einen "dass"-Satz hinterfagt - hier geht es mir genauso: Das "dass" in II braucht es eigentlich gar nicht in einer lyrischen Gestaltung, es steht da nur, weil die Umgangssprache (! Die "Hochsprache" ist mit dass-Sätzen sparsam) diese Verknüpfung so liebt, nicht, weil das Gedicht sie nötig hätte.
Engelsflügel,
die hoffen lassen:
einer bleibt.
Das wäre einem Gedicht gemäßer, scheint mir? Das Komma hinter "Engelsflügel" solltest du aber immer setzen, schließlich hältst du auch sonst die Prosa-Zeichensetzung durch.
Was mir, wäre es mein Text, einen Gedanken wert wäre: Die Impressionen nicht zu zählen, sondern "Apfelbaum", "Eiche" und "???" als Unterüberschriften zu nehmen. Das sähe im zweiten Fall dann so aus:
Eiche
Das Laub überwintert
Engelsflügel,
die hoffen lassen:
einer bleibt
Hier dann auch mal ohne Punkte zur Abwechslung. Im dritten Fall hätte es die Auswirkung, eine wirklichere Vorstellung wach zu rufen; es ist natürlich die Frage, ob das Gedicht das überhaupt will.
Die "Änderung" im Kopftext ist etwas mißverständlich - es wird nicht so ganz klar, dass das, was unten steht, das Ausgetauschte ist, und nicht etwa das, was rein soll
Den Apfelbaum sich schmücken zu lassen, ist schon in Ordnung, denke ich; ich könnte mir auch "Schmuck" verstellen.
I ist übrigens auch ein hübscher Hexameter -
Rote Flecken im kahlen Geäst; der Apfelbaum schmückt sich
Mit Dompfaffen.
Wäre aber auch inhaltlich eine sinnhafte Setzung
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Liebe Annette,
danke nochmal für die Auseinandersetzung damit, obwohl Du manches anders empfindest!
Liebe Amanita,
Du findest es unter "Kinderspiel" bei satirisch/humorig...
Lieber ferdi,
ich empfinde Deine Überlegungen als sehr anregend, merke aber, dass ich mich mit vielem selber nicht so wohl fühlen würde. Du bist, was Sprachgestaltung betrifft, da viel unerschrockener und erfahrener und hast, glaube ich auch, andere Vorlieben als ich....
Das "dass" streiche ich aber auf jeden Fall.
Bei den Überschriften: ich hatte das auch überlegt (ich wollte mal eine "Baumreihe" machen), aber hier soll es eher diese lockere haben, Impressionen, wenn man sich umschaut oder spazieren geht.
Danke Dir!
Liebe Grüße
leonie
danke nochmal für die Auseinandersetzung damit, obwohl Du manches anders empfindest!
Liebe Amanita,
Du findest es unter "Kinderspiel" bei satirisch/humorig...
Lieber ferdi,
ich empfinde Deine Überlegungen als sehr anregend, merke aber, dass ich mich mit vielem selber nicht so wohl fühlen würde. Du bist, was Sprachgestaltung betrifft, da viel unerschrockener und erfahrener und hast, glaube ich auch, andere Vorlieben als ich....
Das "dass" streiche ich aber auf jeden Fall.
Bei den Überschriften: ich hatte das auch überlegt (ich wollte mal eine "Baumreihe" machen), aber hier soll es eher diese lockere haben, Impressionen, wenn man sich umschaut oder spazieren geht.
Danke Dir!
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
der letzte Vers für sich genommen gefällt mir sehr gut und gibt nach meinem Lyrik-Verständnis einen weiten Raum für Interpretationen, den ich ich bei den vorherigen Versen vermisse.
Dem Apfelbaum indes, ist es gleichgültig ob sich Dompfaffen, Sperlinge oder Krähen sich in ihm niederlassen. Ich spüre förmlich, dass die Autorin diese Zeilen dem Schöngeist gezollt hat hat, einen tieferen Sinn vermag ich nicht zu erkennen.
Sie sind ja auch hübsch anzusehen, kommen allerdings in diesem warmen "Winter" eher nicht in die Gärten, jedenfalls hier in dieser Gegend, in der ich lebe.
Das Laub überwintert nicht, dieses ebenso wie die Ansicht der Dompfaffen im Apfelbaum, ist wohl eine stark romantisierte Sicht ... Es ist halt bei Hainbuchen, Eichen usw. so, dass eine Teil des Laubes den Winter über hängen bleibt.
(Aber haben wir denn überhaupt Winter?)
Ich habe möglicherweise ein sehr subjektives Problem mit dem Text, der gewissermaßen einen kalten deutschen Winter romantisch beschreibt bis auf die letzte Strophe.
Er ist mir zu schön, ja in der Tat, ein Bruch der über den Tellerand weisen könnte, würde ihm gut tun.
Liebe Grüße
Gerda
der letzte Vers für sich genommen gefällt mir sehr gut und gibt nach meinem Lyrik-Verständnis einen weiten Raum für Interpretationen, den ich ich bei den vorherigen Versen vermisse.
Dem Apfelbaum indes, ist es gleichgültig ob sich Dompfaffen, Sperlinge oder Krähen sich in ihm niederlassen. Ich spüre förmlich, dass die Autorin diese Zeilen dem Schöngeist gezollt hat hat, einen tieferen Sinn vermag ich nicht zu erkennen.
Sie sind ja auch hübsch anzusehen, kommen allerdings in diesem warmen "Winter" eher nicht in die Gärten, jedenfalls hier in dieser Gegend, in der ich lebe.
Das Laub überwintert nicht, dieses ebenso wie die Ansicht der Dompfaffen im Apfelbaum, ist wohl eine stark romantisierte Sicht ... Es ist halt bei Hainbuchen, Eichen usw. so, dass eine Teil des Laubes den Winter über hängen bleibt.
(Aber haben wir denn überhaupt Winter?)
Ich habe möglicherweise ein sehr subjektives Problem mit dem Text, der gewissermaßen einen kalten deutschen Winter romantisch beschreibt bis auf die letzte Strophe.
Er ist mir zu schön, ja in der Tat, ein Bruch der über den Tellerand weisen könnte, würde ihm gut tun.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe scarlett,
das Gedicht ist mir eben in der lyrischen Bearbeitung zu eindimensional.
Das heißt nicht, dass ich die Vögel im Baum nicht auch nett fände ... ich habe vor Jahren im Schnee 3 Pärchen im Garten gehabt ...
Aber für mich geht es um mehr und so der Text nicht auf.
Was aber auch wieder relativ ist.
Es wäre doch langweilig, wenn alle dasselbe Gedicht gleich gut fänden.
Freu dich doch einfach daran, dass es dir gefälltt.
Liebe Grüße
Gerda
das Gedicht ist mir eben in der lyrischen Bearbeitung zu eindimensional.
Das heißt nicht, dass ich die Vögel im Baum nicht auch nett fände ... ich habe vor Jahren im Schnee 3 Pärchen im Garten gehabt ...
Aber für mich geht es um mehr und so der Text nicht auf.
Was aber auch wieder relativ ist.
Es wäre doch langweilig, wenn alle dasselbe Gedicht gleich gut fänden.
Freu dich doch einfach daran, dass es dir gefälltt.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
ich denke, Deine Kritik geht in eine ähnliche Richtung wie die von Amanita. Mir scheint, dass das ein wenig "Geschmackssache" ist.
Vielleicht ist der Bruch schon insofern da, als man ahnen kann, dass es sich eigentlich um einen grauen Tag handelt (wegen der Tropfen im Geäst), dem das lyrIch diese "Impressionen" abringt.
Ändern möchte ich nichts, ein andernmal wieder mehr "Bruch"...
Danke Dir, und scarlett, auch Dir für die Beschäftigung mit dem Text!
Liebe Grüße
leonie
ich denke, Deine Kritik geht in eine ähnliche Richtung wie die von Amanita. Mir scheint, dass das ein wenig "Geschmackssache" ist.
Vielleicht ist der Bruch schon insofern da, als man ahnen kann, dass es sich eigentlich um einen grauen Tag handelt (wegen der Tropfen im Geäst), dem das lyrIch diese "Impressionen" abringt.
Ändern möchte ich nichts, ein andernmal wieder mehr "Bruch"...
Danke Dir, und scarlett, auch Dir für die Beschäftigung mit dem Text!
Liebe Grüße
leonie
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste