Wort der Woche ~ TROTZ ~

Trixie

Beitragvon Trixie » 17.09.2012, 00:27

WORT DER WOCHE
- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -




~ T R O T Z ~

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 18.09.2012, 20:18



trotzlinde war gefangen
in seinen augen
ein sternmull



Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Jelena

Beitragvon Jelena » 18.09.2012, 21:08

trotz

der schmerz wird er
enden beim nächsten wird er
geblieben ein mal
trotzdem immer ein ein ein

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Eule
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Beitragvon Eule » 20.09.2012, 09:17

Drachenjahr


mitgenommen -
ausgeschieden

derbe wuchs
meine lederhaut

als schwimmflossen
zwischen den zehen

zog segel auf im
ersten wechsel
der jahreszeiten
Ein Klang zum Sprachspiel.

Gerda

Beitragvon Gerda » 24.09.2012, 12:21

(aus den Elfen, abgewandelt)

September,
Monat neun.
Bald schon zweistellig.
Morgennebel. Später,
obgleich Herbst:
Spätsommerwärme


©GJ20120909

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 25.09.2012, 22:08

(Habt ihr gehört, ich habe nicht Ja gesagt)


Ist der Trotz


... der Seichtheit einer harmlosen Freundlichkeit ...
.. dem Schlag auf den Rücken der Katze ...
... einem Panini im Mund ...
... dem schlappen Konjunktivmundwerk ...
... den laschen Spiegelübungen ...
... den Autofahrstilnichtwidersprechungen ...
... den Autofahrstilwidersprechungen ...
... den Gedanken an Rationen (ungewollte Rückkehr zu Prinzipien) ...
... der Kinderhärte ...
... der Vertrockung der bösartigen Tränen ...
... dem Aushalten der Nichtberührung ...
... dem Nichtmehrschmecken ...
... dem Nichtmehrbrennen ...

vorzuziehen?

Der Trotz ist der Wille zur Zerstörung, um nicht auf eine bestimmte Weise unterzugehen. Er ist Lebendigkeit im Toten.

Ich bin damit geneigt, der Jugend vollständig und in jedem Punkt Recht zu geben. Aber nur geneigt, eben ein Stück, gerade so viel, wie ich zugleich vergesse.

(Habt ihr gehört, ich habe nicht Ja gesagt)

K. ist in meinem Herzen.
Nur eben: Wo ist mein ...
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gerda

Beitragvon Gerda » 26.09.2012, 00:02

Ich kann mich nicht mehr erinnern, die wievielte Trotzphase es bei ihm war. Rückblickend hatte die eine, die nächste abgelöst und von meiner Geduld gezehrt, die Liebe auf einen harten Prüfstand gestellt.

Ich werde nie den Moment vergessen, als ich bei Most (Confiserie) bei Weihnachtseinkäufen etwas länger warten musste, um bedient zu werden. Mein Jüngster beschäftigte sich zunächst mit andächtigem Schauen. Dann wurde es dem Vierjährigen offenbar zu bunt und er hob mir, mir nichts dir nichts den Rock hoch, um alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er grinste übrigens wissend dabei.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.09.2012, 19:15


Führt vergebliche Selbstbehauptung zur offenen Rebellion, ohne Nachgeben des Widerständlers, deren Ursache der Trotz, lässt das Verstummen nicht lange auf sich warten und die Rebellion ändert ihre Richtung.

jondoy
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Beitragvon jondoy » 26.09.2012, 23:03

Trotz war mein Überlebenselixier
Trotz war mein Untergang
Ein Trotzveteran

bin ein Trotz-Gestrandeter
angespült
gezeichnet vom Tang
der mir im Herzen hängt

auf der Insel der
erwachsenen Kinder.

heute will ich manchmal
- aus Trotz -
etwas Weiches sagen

eine spezifische Art von Sprechen lernen


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