Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
bitternis
und sich daran die zähne ausbeißen
blau-
saures
nicht nur zu halloween
mayday mayday
und dann der overkill
breitet sich aus von den ganglien
wie eine feuerbrunst
implodiert in der amygdala
da gibts keine blaupausen
keine korrektur
da steuert nichts mehr
da flattert der seelenvogel
fliegt gegen all seine käfigstangen
oder erstarrt- !der papagei ist tot!
verliert seine federn
und dann wird wieder ein kern gesät
ein baum gepflanzt
gehätschelt bis er frucht trägt
um wieder
wieder marzipan in glücksschweinchen
zu verwandeln
und sich daran die zähne ausbeißen
blau-
saures
nicht nur zu halloween
mayday mayday
und dann der overkill
breitet sich aus von den ganglien
wie eine feuerbrunst
implodiert in der amygdala
da gibts keine blaupausen
keine korrektur
da steuert nichts mehr
da flattert der seelenvogel
fliegt gegen all seine käfigstangen
oder erstarrt- !der papagei ist tot!
verliert seine federn
und dann wird wieder ein kern gesät
ein baum gepflanzt
gehätschelt bis er frucht trägt
um wieder
wieder marzipan in glücksschweinchen
zu verwandeln
Zuletzt geändert von nera am 05.11.2012, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
am rand überschreibst du ein mandelbäumchen
auf meinen namen
lässt du es schneien
ich lese dir daraus vor: ein leck in der mauer so weit
da zittert der schnee vom atmen wer sollte das
je wieder schließen wollen ∙ du siehst wo wir sind
und was wir darunter tragen: was kommen mag
ist ein handgeschöpfter tag wir spüren uns
in jeder faser wie das erste blühen eines beetes
den schweigenden blick des papageis
wie nur weißt du mich im bodenlosen
sankst schon vor den worten
in das pochen an meinem hals und (und!)
wie zärtlich wir über die gleichen dinge
erschrecken (zurückweichen bis an den rand) (nur um uns
dort wieder zu begegnen bei den zweigen im kopf
krallt noch der schrei des papageis) ich taste
nach der erde in den sätzen
für unsere füße sage ich und du zeigst mir
mörtel und steine in deinen ausgebeulten taschen
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
was ist ein versprechen
bevor es gebrochen wird
bezwungen von dem
was sich den träumen entgegenstellt
eine gegenüberstellung
von dir und dem der du sein willst
tausend füsse
aber kein weg
der heraus führt
bevor es gebrochen wird
bezwungen von dem
was sich den träumen entgegenstellt
eine gegenüberstellung
von dir und dem der du sein willst
tausend füsse
aber kein weg
der heraus führt
.
ach wie
wenn sie hässlich wäre
eine stimme wie eine versoffene kartoffel
ein fluch entwischt mir: pott und bohnenstroh!
wie kurz wäre das seufzen ein weißes tuch
wie shalev schrieb
eine einzige kleinigkeit reicht für die liebe
und sie trüge ihn trotz allem
diesen anmutigen fleck
und wie es mich rührt und wühlt - dass
er dir niemals verblassen würde - du
kein tuch darüber breitest
deine treue ist ein eukalyptusbaum
dort nisten die krähen keine versprechen
ach wie gerne wäre ich eine heilige
aber in der samenkapsel umkreise ich
mich selbst wie eine natter
und das vielleicht
siehst du auch mich an und weißt
das ist die frau die ich mit den augen
von der erde aufheben kann
.
ach wie
wenn sie hässlich wäre
eine stimme wie eine versoffene kartoffel
ein fluch entwischt mir: pott und bohnenstroh!
wie kurz wäre das seufzen ein weißes tuch
wie shalev schrieb
eine einzige kleinigkeit reicht für die liebe
und sie trüge ihn trotz allem
diesen anmutigen fleck
und wie es mich rührt und wühlt - dass
er dir niemals verblassen würde - du
kein tuch darüber breitest
deine treue ist ein eukalyptusbaum
dort nisten die krähen keine versprechen
ach wie gerne wäre ich eine heilige
aber in der samenkapsel umkreise ich
mich selbst wie eine natter
und das vielleicht
siehst du auch mich an und weißt
das ist die frau die ich mit den augen
von der erde aufheben kann
.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Ein überfülltes Gefühl
der Umzugskarton (Aldi Nord)
beschriftet mit "Erinnerungen"
ich will sie nicht
der Rest
lose Fotos
eine Specksteinfigur
der Kartoffeldruck ihrer Stimme (vergilbt)
ein Tagebuch das es nicht gibt
eine Blütenpresse (habe die da nicht reingelegt)
ich schraube sie auf
puste in den Sommerschnee
sehe ein anderes Gesicht
deines
so viel leichter
der Umzugskarton (Aldi Nord)
beschriftet mit "Erinnerungen"
ich will sie nicht
der Rest
lose Fotos
eine Specksteinfigur
der Kartoffeldruck ihrer Stimme (vergilbt)
ein Tagebuch das es nicht gibt
eine Blütenpresse (habe die da nicht reingelegt)
ich schraube sie auf
puste in den Sommerschnee
sehe ein anderes Gesicht
deines
so viel leichter
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
ein fertiges gefühl
ich reise ohne dich und
schon während dem flug
vermissen meine schultern deine hände
niemand wird da sein
dem ich nichts erklären muss
ich reise
ohne dich - ein fertiges gefühl-
"ein einzige kleinigkeit"
einer holt mich zum merengue
einer geigt mir sterne vom himmel
einer will ertrinken- im grau meiner augen
ich reise
in den gewittern dem bleigrauen himmel
das meer singt durch meine träume
ich reise mit dem mond wenn er sich hinter der insel versteckt
früh morgens um fünf
bevor er ertrinkt
ich ertrinke
in mitleid mit uns und rauche ( ein brandopfer?)
bis wir uns wiedertreffen
ein fertiges gefühl? der geschmack der sonne in den feigen oliven
deine mail vom schnee
dir sei weihnachtlich
einer geigt mir orangen ins ohr
meine schultern vermissen deine hände
wir würden doch die gewitter feiern?
bei ebbe seltsame tiere suchen
die farben...?
einer will ertrinken- ich tanze merengue
ich reise zu dir
nach hause
zu den mageren birken
wir tanzen
zwischen astbruch und nebel
erinnerst du dich?
wir verlaufen uns immer finden den weg
fürchten uns nicht
ich reise ohne dich und
schon während dem flug
vermissen meine schultern deine hände
niemand wird da sein
dem ich nichts erklären muss
ich reise
ohne dich - ein fertiges gefühl-
"ein einzige kleinigkeit"
einer holt mich zum merengue
einer geigt mir sterne vom himmel
einer will ertrinken- im grau meiner augen
ich reise
in den gewittern dem bleigrauen himmel
das meer singt durch meine träume
ich reise mit dem mond wenn er sich hinter der insel versteckt
früh morgens um fünf
bevor er ertrinkt
ich ertrinke
in mitleid mit uns und rauche ( ein brandopfer?)
bis wir uns wiedertreffen
ein fertiges gefühl? der geschmack der sonne in den feigen oliven
deine mail vom schnee
dir sei weihnachtlich
einer geigt mir orangen ins ohr
meine schultern vermissen deine hände
wir würden doch die gewitter feiern?
bei ebbe seltsame tiere suchen
die farben...?
einer will ertrinken- ich tanze merengue
ich reise zu dir
nach hause
zu den mageren birken
wir tanzen
zwischen astbruch und nebel
erinnerst du dich?
wir verlaufen uns immer finden den weg
fürchten uns nicht
Zuletzt geändert von nera am 09.02.2013, 18:33, insgesamt 3-mal geändert.
Der November stemmt sich von innen gegen die Brust
durch und durch verschluckt dein Blick seine Zähne
Als wir die weißen Fingerspitzen aneinander hielten
sie zum Dach wurden, der Schnee der Schnee
Dann das Ritsch Ratsch schneller Bilder
spanische Tänze auf dem dünnen Eis
Auf einem Bein bis an den Rand
Wir sind nur Tanzfiguren flüsterst du
Aber die Atemwolken die Atemwolken
sie umschlingen uns doch Wort für Wort
durch und durch verschluckt dein Blick seine Zähne
Als wir die weißen Fingerspitzen aneinander hielten
sie zum Dach wurden, der Schnee der Schnee
Dann das Ritsch Ratsch schneller Bilder
spanische Tänze auf dem dünnen Eis
Auf einem Bein bis an den Rand
Wir sind nur Tanzfiguren flüsterst du
Aber die Atemwolken die Atemwolken
sie umschlingen uns doch Wort für Wort
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
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