Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
bevor wir in den schatten verschwanden
gab es dieses licht
(spuren des unaussprechlichen)
unaufhaltsam trieben wir darauf zu
(ein sog ein wirbel ein atemzug)
dein gesicht vor mir
und hinter mir die zukunft
ohne ein bild aber voll von schatten der erinnerung
das reh im spiegel
und das kind das wir nicht austragen wollten
(wärst du ein känguru
wäre ich fähig dem spiegel sein "ge" zu rauben)
und jetzt sieh uns an
zwei zu einem klumpen verschwommene schatten
im schnee
gab es dieses licht
(spuren des unaussprechlichen)
unaufhaltsam trieben wir darauf zu
(ein sog ein wirbel ein atemzug)
dein gesicht vor mir
und hinter mir die zukunft
ohne ein bild aber voll von schatten der erinnerung
das reh im spiegel
und das kind das wir nicht austragen wollten
(wärst du ein känguru
wäre ich fähig dem spiegel sein "ge" zu rauben)
und jetzt sieh uns an
zwei zu einem klumpen verschwommene schatten
im schnee
kaengu ma duru ~ melonight
hüpf spring marbelatsch entlang
ein gebrochenes marmeladenglasherz
hat einer klopfen hören
mein kaengu ma duru ist trotzalledem hineingekrochen
von drinnen durchs draußen und hinein
in sich durch mich und ich dadurch in mich
das wurden zwei schöne biographien
schön süß und aufrichtig klebrig zum auf scherben schlittschuh hindurchfahren
und glitzerliebhalten.
hüpf spring marbelatsch entlang
ein gebrochenes marmeladenglasherz
hat einer klopfen hören
mein kaengu ma duru ist trotzalledem hineingekrochen
von drinnen durchs draußen und hinein
in sich durch mich und ich dadurch in mich
das wurden zwei schöne biographien
schön süß und aufrichtig klebrig zum auf scherben schlittschuh hindurchfahren
und glitzerliebhalten.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
"ein gutes tanzbares jahr"
wir nehmen das neue jahr
huckepack
es wird uns schon folgen
wenn wir allen und jedem
vorbeiwinken
wir sind inseln bewohnt von leuchtürmen
wir betrinken uns am bleigrauen himmel
mein kater wird in dir ertrinken
wenn du mir von den fliegenden fischen
flüsterst
wir kneten einen atzmann aus wachs
lassen ihn fliegen
"ich" sagst du "ich erkläre alle zweifel zu kanonenfutter und
bombadiere damit böse träume!"
wie sollte ich dir nicht folgen?
wir nehmen das neue jahr
huckepack
es wird uns schon folgen
wenn wir allen und jedem
vorbeiwinken
wir sind inseln bewohnt von leuchtürmen
wir betrinken uns am bleigrauen himmel
mein kater wird in dir ertrinken
wenn du mir von den fliegenden fischen
flüsterst
wir kneten einen atzmann aus wachs
lassen ihn fliegen
"ich" sagst du "ich erkläre alle zweifel zu kanonenfutter und
bombadiere damit böse träume!"
wie sollte ich dir nicht folgen?
mirmilidi knirschen
überm vokalspiel sinnieren
siehst du das i - da fiel
ein zauber darüber und dir
flogen punkte zu (schwarz
und schlüssig) wie furchtfliegen
zitterten um das eine wort
sag wenigstens: himbeergelee
und vertreibe die zweifel (einen augenblicklang)
mit dem norddeutschen klang der kernlosigkeit
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
adagio teneramente
hör nur - wie sie von den türmen singen
im sommer suchen wir die schatten (lieben
uns darin) ist das nicht vernünftig
ins wortgewärmte wasser springen
flaschen für die kalten füße füllen
die dirigentin sagt: sie stehe
unentschlossen wie ein berg
und wäge die seiten die zeiten
(sicherheiten) es läge nur
in ihrer hand - das regelwerk
des lehenswesens (hinter ihrem rücken
ein fingerklimpern) der beginn der lieder
als wüsste sie es nicht: rote adern
ziehen sich durch den granit und
unsere spuren finden sich - längst
an allen ihren hängen
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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