erwartung/ inspiration

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Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 10.02.2013, 22:56

erwartung/ inspiration


möglicherweise
meldet er sich
morgen per mail

schickt ein wort
(sein wort?)
eine gestalt eine farbe

vielleicht ein gefühl
einen klang
der alles verbindet

mitten in mir
Zuletzt geändert von Anonymus am 11.02.2013, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 11.02.2013, 09:19

Hallo A.

hier stehen für mich Titel und Text in starkem Konstrast. Der Titel klingt kalt und hart, fordernd und abgehackt. Der Text, vor allem durch den Einstieg mit den "m" und dem "möglicherweise", weich und warm. Natürlich könnte man es so lesen, dass schon der Gedanke an den Anderen, bzw. seine Nachricht ausreicht, um in LIch eine Veränderung, auch der Sprache, zu bewirken, die Dinge miteinander zu verbinden. Aber für mich wirkt das noch ein wenig lose, zu wenig ausgearbeitet, oder bewusst so gesetzt. Daran würde ich nochmal feilen, weil ich den Ansatz interessant finde. Im Moment kann man es aber eben auch als recht einfallslosen Titel lesen, der den Text vorab erklären soll und ihn letztlich auf diese beiden Worte reduziert. Ansonsten ein schöner, kleiner, unverschlüsselter Text.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 11.02.2013, 09:39

Hallo Flora, hab Dank. Wäre es also besser, auf den Titel zu verzichten? Ich habe lange überlegt, habe mich dann aber für einen entschieden, der als eine Art Notiz rüberkommt und - vielleicht - die Bewegung des Textes ins Innere des Ich noch ein wenig steigert durch seine "Kälte".

A.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 11.02.2013, 10:02

Wäre es also besser, auf den Titel zu verzichten?
Nein, ohne diesen Kontrast, die Reibung, würde der Text für mich auf jeden Fall verlieren. Ich würde den Titel eher ausbauen. Entweder Worte und/oder Zeichen ergänzen in diese Richtung:

Erwartung / Haltung | Inspiration - Splitter

oder eine oder zwei Zeilen dazustellen, die diese Sprachverschiebung und Veränderung deutlicher herausarbeiten.

Für mich funktioniert der Notizgedanke nicht, aber das mag anderen Lesern anders gehen. :)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.02.2013, 19:54

wollte mich nur kurz deshalb meden:

medet


Das:

der alles verbindet

mitten in mir



gefällt mir gut.


Gruß
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.02.2013, 20:11

bin schon ganz duhn hier, falsch gelandet :)

aram
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Beitragvon aram » 11.02.2013, 21:46

edit - hat nifl schon angemerkt .-)

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 11.02.2013, 21:53

Entschuldigung, EIN Buchstabe darf doch mal ... (schlimmer ist es, wenn es um ganze Wörter oder gar Namen geht :)

aram
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Beitragvon aram » 11.02.2013, 22:12

aber klar, war als hilfestellung gedacht - es gibt immer schlimmeres .-))

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 11.02.2013, 22:22

Extra nochmal in die Anonymus-Haut geschlüpft, um danke zu sagen: Auch an Nifl für sein partielles Lob.

Also: Danke für das geschenkte "l".

aram
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Beitragvon aram » 11.02.2013, 22:55

der text beschreibt eine gefühlsabhängigkeit des lyr.ich davon, dass ein "er" möglicherweise etwas macht, oder auch nicht -

"inspiration" zusätzlich zu "erwartung" finde ich zu viel; das zweite wort schwächt das erste

"er" ist in diesem text nicht thema, sondern bezug - ließe ich deshalb implizit

"meldet per mail" klingt hart, sachlich, nahezu fordernd - meiner ansicht nach hier keine gute wortwahl.

die vielen anlautenden 'ms' in s1 (möglicherweise / meldet er sich / morgen per mail) wirken inflationär/ unfreiwillig etwas ulkig

auch "gefühl" würde ich nicht explizit nennen

"möglicherweise" und "vielleicht" finde ich 1x zu viel

[check - was bliebe dann:


erwartung

vielleicht
morgen eine mail

ein wort
eine gestalt eine farbe

ein klang
der alles verbindet

mitten in mir



("vielleicht auch nicht" imaginiere ich als leser eine weitere zeile; wohl, weil das beschriebene mich tendenziell schmerzt, nach erdung ruft.)

- das ist kein änderungsvorschlag, sondern nur ein test, ob die kritischen anmerkungen überhaupt umsetzbar sind]

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 11.02.2013, 23:09

Hallo nochmal, aram!

Zuerst war ich ziemlich begeistert von der Kurzform, aber in der Umkleidekabine (zum A.) kamen mir doch ein paar Zweifel:
In der Kurzform ist mir zuviel Aufzählung. Und der Weg in die Abstraktion zum Immer-weniger-Fassbaren ist auch nicht mehr nachvollziehbar (so scheint es mir jedenfalls). Na, vielleicht ergibt sich ja noch eine Mischform. Interessant jedenfalls die ganz verschiedenen Reaktionen.

Danke für Dein Engagenment!

aram
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Beitragvon aram » 11.02.2013, 23:55

hallo anonymus,

na ich habe doch extra geschrieben, dass das kein änderungsvorschlag ist -

- wäre ja noch schöner, wenn ich als rezipient die 'hausaufgaben' der autoren machte .-) und sich zu allem überfluss danach alle texte läsen wie meine eigenen .-)))

ich kann zwar sagen, dass der text mich schon anspricht, wenn ich ihn 'auf meine art' fasse; und dass er mich so nicht ansprechen kann, wenn er die mich abhaltenden aspekte aufweist, die ich rückgemeldet habe -

das heißt aber keineswegs, dass der text nicht auch auf ganz andere darstellungsart - !eben die des autors! - für mich völlig ansprechend wirken könnte. - das herauszufinden/ herauszuarbeiten, ist aber nicht meine aufgabe.-) (liegt natürlich auch gar nicht im rahmen meiner möglichkeiten)

ich kann bloß anmerken, wenn mich etwas vom gefühlten kern eines textes weghält, und das präziser herausarbeiten (das ist ziemliche detailarbeit; ich beschäftige mich da genauso mit einem text, als würde ich einen eigenen verfassen) - es ist dann natürlich völlig sache des autors, ob er/sie etwas davon teilt, oder nicht - und falls ja, auf welche weise er/sie das umsetzt -- ich teile letztlich nur mit, wie der text bei mir ankommt.

wenn ich dabei aber schon etliche (für mich) schwachpunkte in einem kurzen text bemängle - gucke/kontrolliere ich halt bisweilen auch, ob sich meine kritik überhaupt grundsätzlich umsetzen ließe - um nicht bloß 'auseinander zu nehmen'.

liebe grüße - aram

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 12.02.2013, 15:13

Ja, das habe ich durchaus gelesen und verstanden. Aber auch aus so einem "Check" könnte ja was Neues für mich entspringen - in Kooperation natürlich, nicht indem ich mich im Lehnstuhl aale und dich meine Hausaufgaben machen lasse :-)

Danke. Ja.


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