Beitragvon Franktireur » 06.02.2006, 01:41
fürs Lesen und Kommentieren.
Werther: Bei der Urschrift des Gedichts (die länger war), schrieb ich rein aus der Intuition. Bei der späteren Überarbeitung merkte ich selbst diesen Effekt mit der "harten" und "weichen" Ausdrucksweise und versuchte, den noch herauszuarbeiten - kurz: beides stimmt, was du angemerkt hast.
Ja, es ist ein Gefühlsgedicht. Der Titel ZaZen bezieht sich auf eine bestimmte Form der Meditation (Im Lotussitz - ich kann nur den halben mit meinen alten Knochen - auf einem Kissen sitzend ZEN üben, ich mache Soto (nur atmen), es gibt auch noch Rinzai (das sind die mit den Koans).
Die Urfassung schrieb ich unmittelbar nach einer solchen Sitzung auf. Vielleicht hilft es ein wenig zur Erklärung.
Klaus: Hinwendung triffts - ich war mal einer, der dachte und dachte und dachte und absolut nicht weiterkam mit sich. Durch persönliche Erfahrungen stieß ich auf Buddhas Schriften, kam darüber zu Deshimaru und Zen. Und das hat mir wirklich was gebracht.
Maija: Das mit Kopf abschlagen und Hirntod hat einen simplen Hintergrund. Der sogenannte offizielle medizinisch anerkannte Tod ist der Hirntod (bei Herztod gibts ja E-Schocks zur Wiederbelebung). Der Kopf, das Gehirn, der Intellekt, das Ego werden somit eindeutig als wichtiger definiert als die Pumpe (Herz) und Psyche - nach meinem Empfinden. Und damit bin ich nicht einverstanden. Darum: Hirntod ist ein Unsinn.
Und Kopf abschlagen zielt in die gleiche Richtung: fort mit dem Ego (diesem Konstrukt) und dem ewigen Denken, Denken, Denken.
Klar, das Gedicht ist sehr kurz, sehr sperrig, vielleicht spartanisch - es enthält im Grunde keine Reflektion, nur kurze Feststellungen und Momentaufnahmen. Für mich selbst eigentlich unüblich - wahrscheinlich gefällt es mir deshalb so (mein eigener dichterischer Anteil ist nicht so groß, ich verfaßte weniger, als daß es mich verfaßte).
Darum freuen mich eure Anmerkungen und Betrachtungen besonders.
Gruß