dieser text ist wegen veröffentlichung im frühjahr 2013 vorübergehend hier nicht lesbar.
scarlett
splitterworte - scarletts blog
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hallo scarlett,
ich kann sehr gut nachfühlen, was du schreibst.
bei uns an der uni gab es studenten, díe um franz kafka herumtanzten, wie um ein goldenes kalb. einer, heute auch "ernsthafter literaturprofessor" in leipzig übrigens, behauptete bei jeder passenden und unpassenden gelegenheit, kafka sei sein katechismus.
mir war dieses elitäre gehabe meist fremd und ich habe tapfer versucht, anhängergekaspere und autor zu trennen. es ist mir nicht immer gelungen.
während des studiums stand kafka natürlich auf den pflichtlektürelisten ("die verwandlung", "das schloss", soweit ich mich erinnere), aber einen echten zugang, und zwar einen wirklich bereichernden, habe ich erst jahre später in prag gefunden. manchmal muss man sich einfach gedulden. älter und weiser werden. am rechten ort weilen.
vergangenes jahr (?) las ich "die herrlichkeit des lebens" von kumpfmüller und wieder fügte sich eines meiner kafka-puzzleteilchen.
abschließend noch ein wort zu deinem text. er steht im blog, von daher begreife ich ihn als eine kleine, persönliche notiz. als eine kurze selbstverständigung.
wenn der text von dir als prosatext veröffentlicht worden wäre, würde ich anmerken, dass sein potential (natürlich) in den letzten sätzen liegt, denn als leser möchte ich schon wissen, wie es zur kafkaesken erleuchtung kam und wer
jannis ist.
lg a
ich kann sehr gut nachfühlen, was du schreibst.
bei uns an der uni gab es studenten, díe um franz kafka herumtanzten, wie um ein goldenes kalb. einer, heute auch "ernsthafter literaturprofessor" in leipzig übrigens, behauptete bei jeder passenden und unpassenden gelegenheit, kafka sei sein katechismus.
mir war dieses elitäre gehabe meist fremd und ich habe tapfer versucht, anhängergekaspere und autor zu trennen. es ist mir nicht immer gelungen.
während des studiums stand kafka natürlich auf den pflichtlektürelisten ("die verwandlung", "das schloss", soweit ich mich erinnere), aber einen echten zugang, und zwar einen wirklich bereichernden, habe ich erst jahre später in prag gefunden. manchmal muss man sich einfach gedulden. älter und weiser werden. am rechten ort weilen.
vergangenes jahr (?) las ich "die herrlichkeit des lebens" von kumpfmüller und wieder fügte sich eines meiner kafka-puzzleteilchen.
abschließend noch ein wort zu deinem text. er steht im blog, von daher begreife ich ihn als eine kleine, persönliche notiz. als eine kurze selbstverständigung.
wenn der text von dir als prosatext veröffentlicht worden wäre, würde ich anmerken, dass sein potential (natürlich) in den letzten sätzen liegt, denn als leser möchte ich schon wissen, wie es zur kafkaesken erleuchtung kam und wer
jannis ist.
lg a
hmm, mir als leserin geht es etwas anders.
für mich geht es nicht darum zu wissen, wer jannis ist, sondern dass die kleine fabel (die es wahrlich in sich hat!) für die protag greifbar, verständlich geworden ist - und zwar, so lese ich es, durch eine eigene konkrete erfahrung.
was ich besonders an diesem text mag, liebe frau kafka , ist, wie du die titel eingebunden hast, sehr schön!
und ja, die essenz liegt natürlich in den letzten zeilen ...
... diese kleine fabel von franz ist ein sehr weiser text, und wahr, leider oft so wahr ...
liebe grüße!
für mich geht es nicht darum zu wissen, wer jannis ist, sondern dass die kleine fabel (die es wahrlich in sich hat!) für die protag greifbar, verständlich geworden ist - und zwar, so lese ich es, durch eine eigene konkrete erfahrung.
was ich besonders an diesem text mag, liebe frau kafka , ist, wie du die titel eingebunden hast, sehr schön!
und ja, die essenz liegt natürlich in den letzten zeilen ...
... diese kleine fabel von franz ist ein sehr weiser text, und wahr, leider oft so wahr ...
liebe grüße!
hallo a.,
ja dieses um kafka herumtanzen, wie um ein goldene kalb - das hast du wirklich trefflich formuliert und genau so hab ich das auch immer empfunden.
was nun meinen text betrifft, natürlich zielt er auf die letzten zeilen hin, klar, aber ist es wirklich so, dass der leser unbedingt wissen muss, wer jannis ist/war, ob männlein oder weiblein, und was genau geschehen ist? ich verstehe die "neugier" zwar, und ich hätte das schon dahingehend genauer schreiben können, aber braucht der text das wirklich?
tatsache ist, dass etwas geschehen ist, das die fabel für die erzählinstanz nachvollziehbar gemacht hat- ausgelöst durch eine persönliche begegnung- und diese offenheit, dieses gedanken-anstoßen, das wollte ich hier haben.
meine texte bieten leider zu oft etwas fertiges an, in dem sinne, dass man nach dem lesen denkt, schön und gut- und jetzt?
und genau das versuche ich in letzter zeit vermehrt zu verhindern, dh die texte offener zu halten.
vielleicht - zu offen hier?
wie immer - hab dank für deine rückmeldung.
lg
scarlett
ja dieses um kafka herumtanzen, wie um ein goldene kalb - das hast du wirklich trefflich formuliert und genau so hab ich das auch immer empfunden.
was nun meinen text betrifft, natürlich zielt er auf die letzten zeilen hin, klar, aber ist es wirklich so, dass der leser unbedingt wissen muss, wer jannis ist/war, ob männlein oder weiblein, und was genau geschehen ist? ich verstehe die "neugier" zwar, und ich hätte das schon dahingehend genauer schreiben können, aber braucht der text das wirklich?
tatsache ist, dass etwas geschehen ist, das die fabel für die erzählinstanz nachvollziehbar gemacht hat- ausgelöst durch eine persönliche begegnung- und diese offenheit, dieses gedanken-anstoßen, das wollte ich hier haben.
meine texte bieten leider zu oft etwas fertiges an, in dem sinne, dass man nach dem lesen denkt, schön und gut- und jetzt?
und genau das versuche ich in letzter zeit vermehrt zu verhindern, dh die texte offener zu halten.
vielleicht - zu offen hier?
wie immer - hab dank für deine rückmeldung.
lg
scarlett
liebe di,
dieses einbinden der titel - darüber hab ich mir echt den kopf zerbrochen.
grundsätzlich musste ich erstmal entscheiden, ob ich bekanntes oder eher unbekanntes von kafka nehmen sollte - für beides gab es pro und contra.
letztlich habe ich mich für die bekannten titel entschieden, um einen größtmöglichen wiedererkennungswert zu erreichen, weil auch wenn die meisten leute nichts von kafka gelesen haben, diese titel zumindest kennen sie.
und ja, so wie du das mit den schlusszeilen siehst, so hab ich mir das gedacht und gewünscht, dass es gelesen werde - und muss wohl damit leben, dass das offensichtlich nicht bei allen so funktioniert.
ich werde nochmal in mich gehen und schaun, ob ich da noch ein wenig expliziter werden will oder ob ich es so belasse.
herzlich dir,
deine mo
dieses einbinden der titel - darüber hab ich mir echt den kopf zerbrochen.
grundsätzlich musste ich erstmal entscheiden, ob ich bekanntes oder eher unbekanntes von kafka nehmen sollte - für beides gab es pro und contra.
letztlich habe ich mich für die bekannten titel entschieden, um einen größtmöglichen wiedererkennungswert zu erreichen, weil auch wenn die meisten leute nichts von kafka gelesen haben, diese titel zumindest kennen sie.
und ja, so wie du das mit den schlusszeilen siehst, so hab ich mir das gedacht und gewünscht, dass es gelesen werde - und muss wohl damit leben, dass das offensichtlich nicht bei allen so funktioniert.
ich werde nochmal in mich gehen und schaun, ob ich da noch ein wenig expliziter werden will oder ob ich es so belasse.
herzlich dir,
deine mo
ja, ich hätte genauso die bekannten titel gewählt, eben aus dem gleichen grund, liebe mo
was das ende anbelangt, ja, schau mal - aber /für mich/ würde es den text "kaputtschreiben", würdest du hier expliziter. so ist es wunderbar offen, wie ja auch von dir gewollt wohl, und der leser kann hier selbst ausfüllen, was es mit "jannis" wohl auf sich haben mag. (denn vielleicht hat ja auch der leser selbst eine erfahrung mit einer person wie jannis gemacht! der name ist hier für mich eine art symbol) ich mag es jedenfalls genau so.
liebe grüße zu dir,
deine di
was das ende anbelangt, ja, schau mal - aber /für mich/ würde es den text "kaputtschreiben", würdest du hier expliziter. so ist es wunderbar offen, wie ja auch von dir gewollt wohl, und der leser kann hier selbst ausfüllen, was es mit "jannis" wohl auf sich haben mag. (denn vielleicht hat ja auch der leser selbst eine erfahrung mit einer person wie jannis gemacht! der name ist hier für mich eine art symbol) ich mag es jedenfalls genau so.
liebe grüße zu dir,
deine di
Sehr schön und wieder sehr raffinierte Enjambements, Monika.
Einzig das "uns" in der letzten Zeile würde ich durch "dir" ersetzen, da auch vorher kein "wir" enthalten ist. Zumindest lese ich die Zeilen allesamt auf eine Person bezogen. Oder überlese ich da etwas Sinnliches zwischen zwei Menschen? Eine gewisse Andeutung wäre ja vielleicht doch vorhanden.
Liebe Grüße
Gabi
Einzig das "uns" in der letzten Zeile würde ich durch "dir" ersetzen, da auch vorher kein "wir" enthalten ist. Zumindest lese ich die Zeilen allesamt auf eine Person bezogen. Oder überlese ich da etwas Sinnliches zwischen zwei Menschen? Eine gewisse Andeutung wäre ja vielleicht doch vorhanden.
Liebe Grüße
Gabi
Gabriella hat geschrieben: Oder überlese ich da etwas Sinnliches zwischen zwei Menschen? Eine gewisse Andeutung wäre ja vielleicht doch vorhanden.
du überliest sie sicher nicht, liebe gabi, die andeutung.
und ja, es geht um sinnlichkeit.
hab dank, du fleißige kommentatorin meiner texte, wie sehr mich das freut!
und das lob die enjambements betreffend freut mich erstrecht - wenn ich was in meinem online-seminar gelernt habe, dann das.
monika
sinnlich, ja, sehr, und zärtlich. was für ein erwachen ... wunderschön!
deine di
deine di
hi scarlett,
in den vergangenen wochen hatte ich leider sehr wenig zeit, hab aber jetzt eifrig nachgelesen, sodass ich sagen kann: ich bin hier wieder halbwegs 'auf stand'. es war mir insgesamt ein vergnügen und eine bereicherung .
und natürlich fließt 'des morgens' noch taufrisch durch meine adern. wunderschön, wenn man den tag so beginnen kann!
liebe grüße, poeta
in den vergangenen wochen hatte ich leider sehr wenig zeit, hab aber jetzt eifrig nachgelesen, sodass ich sagen kann: ich bin hier wieder halbwegs 'auf stand'. es war mir insgesamt ein vergnügen und eine bereicherung .
und natürlich fließt 'des morgens' noch taufrisch durch meine adern. wunderschön, wenn man den tag so beginnen kann!
liebe grüße, poeta
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