mahnbrief

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Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 20.05.2013, 13:31

mahnbrief


du musst wieder hin
dein leben verlängern lassen
sonst wirst du ungültig

dir droht
eine strafgebühr
die du im leben nicht mehr
bezahlen kannst

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.05.2013, 16:26

Als erste Assoziation dachte ich hier an eine ernste Erkrankung, an Dialyse o.ä.
Aber, was mich stutzig macht, ist der Titel "Mahnbrief". Man bekommt doch keinen Brief o.ä., wenn man wieder zum Doc muss. Es sei denn, man hat eine Routineuntersuchung machen lassen und der Befund hat etwas ergeben, das weiter untersucht werden muss. Doch dieses "wirst du ungültig", sprich im Kontext dieser Assoziation "sonst wirst du sterben" steht dazu im Widerspruch, da eine weitere Untersuchung ja erst mal noch gar nichts heißt.

Meine zweite Assoziation war die Aufenthaltsgenehmigung. Würde vermutlich besser passen.

Personalausweis oder Reisepass wären m.E. nicht stimmig, da man in diesen Fällen keine Briefe bekommt.

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allerleirauh
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Beitragvon allerleirauh » 24.05.2013, 17:21

ich dachte auch an aufenthaltsgenehmigung. gefällt mir gut, der text, abgesehen vom etwas schwerfälligen titel. ginge vielleicht auch "mahnung" / "erinnerung" / ... ?

lg
a.

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 24.05.2013, 19:00

Hallo ihr Zwei, der Titel könnte auch anders lauten (ich bin da noch offen für Vorschläge), aber "mahnung" oder "erinnerung" wäre mir zu abstrakt bzw. würde eine falsche Fährte öffnen.

Es geht um den Vorsorgewahn. Aber "Aufenthaltsgenehmigung" trifft es natürlich auf indirekte Weise auch. Es gab ja schon Überlegungen, dass man "zur Strafe" die ärztliche Behandlung selbst zahlen muss, wenn man die Vorsorgeuntersuchungen nicht gemacht hat.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.05.2013, 19:35

Hm, also auf Vorsorgeuntersuchungen wäre ich jetzt nicht gekommen. :12:
Seit wann bekommt man da einen "Brief" oder Ähnliches? Oder meinst du die Erinnerung des LI an sich selbst?
Anonymus hat geschrieben:Es gab ja schon Überlegungen, dass man "zur Strafe" die ärztliche Behandlung selbst zahlen muss, wenn man die Vorsorgeuntersuchungen nicht gemacht hat.

Es ist doch genau anders herum. Da kannste die meisten der Vorsorgeuntersuchungen mal gerade selbst zahlen. Die GKV zahlt nur die absolut kleinste Vorsorgeuntersucherung. Sobald du die Vorsorge auch nur etwas ausweitest, wirst du zur Kasse gebeten.

scarlett

Beitragvon scarlett » 24.05.2013, 19:48

gabi, es gibt sehr wohl vorsorgeuntersuchungen, zu denen man per brief "eingeladen" wird - ab fünfzig z. b. alle zwei jahre zur mammographie :eek:

nur - was tatsächlich geschieht, wenn man der nicht nachkommt, das weiß ich nicht - die "strafgebühr" bezieht sich hier meines erachtens nicht auf eine tatsächlich zu zahlende geldgebühr /die gibt es nicht/ sondern man könnte mit der gesundheit zahlen - oder etwas krasser ausgedrückt mit einer lebensbedrohlichen krankheit.
dennoch ergibt das ganze für mich kein "rundes" - weil gehste zur vorsorgeuntersuchung, heißt das noch lange nicht, dass "nichts" ist ...

scarlett

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.05.2013, 19:51

scarlett hat geschrieben:gabi, es gibt sehr wohl vorsorgeuntersuchungen, zu denen man per brief "eingeladen" wird - ab fünfzig z. b. alle zwei jahre zur mammographie :eek:

im Ernst? Das muss was Bayerisches sein. Hier in Hessen habbe mir des nich. Müsste ich doch wissen, bin ja ooch über Fünfzig.

scarlett

Beitragvon scarlett » 24.05.2013, 19:57

nö gabi, das is nix bayrisches - meine freundin in köln ist auch "eingeladen" worden ...
das ist bundesweit.
musste dich mal informieren ... nachhaken ... deine kasse hat das vielleicht verpennt ...

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.05.2013, 20:03

Also, bei meiner GKV (gegen die ich seit Monaten prozessiere), ist das glatt möglich. Aber hey, ich war gerade vor drei Tagen bei meiner jährlichen Routineuntersuchung. Meine Ärztin hat auch nix gesagt. Das gibt es doch gar nicht. :blink2:
Muss ich mich mal schlau machen.

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 24.05.2013, 20:05

Kann sein, dass das nur bestimmte Bundesländer/ Regionen machen. Ja, man wird per Brief "eingeladen" und bekommt gleich einen Termin und eine Adresse. Als Angebot finde ich so was okay; aber siehe oben: Es gab bereits Überlegungen, eine Strafe einzuführen, wenn Menschen es als Angebot sehen und es für sich nicht wünschen.

Natürlich ist das keine "runde" Argumentation - das ist es doch gerade! Eine Pseudo-Sicherheit wird vermittelt, und zwar schon so wahnwitzig, dass "man" eine Gesundheitskontrollpflicht fordert und rechtfertigt. Es gibt schon eine unglaubliche Terminologie, z. B. das Wort "vermeidbar" im Zusammenhang mit Krankheiten oder "jung gestorben", wenn jemand 75 wird (also unter der durchschnittlichen Lebenserwartung bleibt). Ich finde das höchst gruselig.

scarlett

Beitragvon scarlett » 24.05.2013, 20:28

Anonymus hat geschrieben: Es gab bereits Überlegungen, eine Strafe einzuführen, wenn Menschen es als Angebot sehen und es für sich nicht wünschen.


davon hab ich nie was gehört.
und ich weiß definitiv von frauen, die das nicht "gewünscht" haben und auch nicht "mitgemacht" haben, aber dass es da irgendwelche konsequenzen gab, davon weiß ich nichts, im gegenteil: diese frauen lassen diese vorsorgeuntersuchungen bei einm arzt ihres vertrauens machen und das geht genauso!

Anonymus hat geschrieben: Eine Pseudo-Sicherheit wird vermittelt, und zwar schon so wahnwitzig, dass "man" eine Gesundheitskontrollpflicht fordert und rechtfertigt.


also moment mal - kein verantwortungsbewusster arzt verkauft diese vorsorge als sicherheit!
ich weiß nicht, mit was für ärzten du es zu tun hast, ich habe das glück, andere zu kennen. und die sagen mir IMMER, dass es keine sicherheit gibt. es gibt nur die möglichkeit, zu einem gewissen zeitpunkt, dem zeitpunkt der untersuchung, etwas auszuschließen oder eben nicht! das entbindet keinen davon, wachsam zu bleiben und - gerade bei uns frauen - veränderungen aufzuspüren, die nur aus der persönlichen kenntnis des eigenen körpers erwachsen kann.

in schweden sind diese kontrolluntersuchungen meines wissens seit jahren an der tagesordnung und die ergebnisse sprechen bände. es ist einfach eine tatsache, dass früherkennung wichtig ist. dass sie kein allheilmittel sind natürlich auch.
aber es ist zumindest etwas, das man tun kann, ein minimum und ich persönlich kann frauen nicht verstehen, die jahrelang nicht zum frauenarzt gehen oder brustuntersuchungen in den wind schlagen.

wir entfernen uns allerdings jetzt sehr vom text.
für mich funktioniert er jetzt allerdings erstrecht nicht, ich finde ihn misslungen, weil zu oberflächlich.
sorry.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.05.2013, 20:33

Hab jetzt mal nachgelesen. In Hessen läuft das nicht über die KV, bei der man versichert ist, sondern über die "Kassenärztliche Vereinigung Hessen". Und da kannst du auch nicht zu deiner Ärztin gehen, sondern das wird in einer SE (Screening-Einheit") gemacht. Allein das finde ich schon gruselig. Jetzt weiß ich auch, was ich mal vor einem halben Jahr oder so in den Papierkorb geworfen habe, weil ich damit nichts anfangen konnte. :pfeifen:
Gut zu wissen, da hab ich doch jetzt auf diese Weise etwas Wichtiges erfahren.

Okay, dann würde der Titel "Mahnbrief" doch passen.
Nur mit dem Schluss, das mit der "Strafgebühr" würde ich noch mal überdenken, zumal du ja wirklich an eine Strafgebühr denkst und die gibt es nicht.

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 24.05.2013, 20:43

Die Strafgebühr hätte ich als Metapher gelesen dafür, dass man u.U. mit dem Leben bezahlt, wenn man eine solche Vorsorge nicht wahrnimmt.
@ Gabi: Ich wohne auch in Hessen und habe hier immer noch eine Einladung zur Mammographie für Januar liegen. Habs verschlampt und jetzt ein schlechtes Gewissen. Wahrscheinlich gibt es mich bald nicht mehr.

Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.05.2013, 20:54

Zefira hat geschrieben:Die Strafgebühr hätte ich als Metapher gelesen dafür, dass man u.U. mit dem Leben bezahlt, wenn man eine solche Vorsorge nicht wahrnimmt.

ja, nur so kann und muss man es wohl lesen.
Zefira hat geschrieben:Habs verschlampt und jetzt ein schlechtes Gewissen. Wahrscheinlich gibt es mich bald nicht mehr.
So viel zum Thema "Vorsorgewahn".
Du, ich geh einmal im Jahr zu meiner Ärztin, Routine + Ultraschall Eierstöcke + Ultraschall Mamma.
Ich lass mir keine Mammographie machen, solange der Ultraschall ok ist.

Was mich wirklich aufregt an unserem ach so tollen Vorsorge-Staat:
Ich muss für alles selbst zahlen: die beiden Sonos: 90 €
Dentalreinigung beim Zahnarzt, einmal im Jahr: 86,40. Normalerweise kostet es 100 €. Aber ich hab noch Glück, ich bekomme es günstiger, weil ich ein paar Zähne weniger habe (als Kind wurden mir zu viele gezogen). Abgerechnet wird bei der Dentalreinigung doch tatsächlich pro Zahn! Hallo? Wie bekloppt ist das denn? :blink2:
Als die Zahnarzthelferin mir das erzählte, hab ich einen Lachkrampf bekommen. Das ist deutsche Bürokratie. Klar, Dentalreinigung ist bei 32 Zähnen ja auch länger und entsprechend teurer. :totlach:


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