späte liebe

Der Publicus ist die Präsentationsplattform des Salons. Hier können Texte eingestellt werden, bei denen es den Autoren nicht um Textarbeit geht. Entsprechend sind hier besonders Kommentare und Diskussionen erwünscht, die über bloßes Lob oder reine Ablehnungsbekundung hinausgehen. Das Schildern von Leseeindrücken, Aufzeigen von Interpretationsansätzen, kurz Kommentare mit Rezensionscharakter verleihen dem Publicus erst seinen Gehalt
Estragon

Beitragvon Estragon » 17.06.2013, 13:35

jeden morgen möchte ich ihr
ein blümchen schenken

jeden morgen sehe ich sie neben mir stehen
sie hält ihr handy fest
als wäre es das einzige was zählt
als gäbe es keinen slivovitz
keine flachmänner
als gäbe es nur das handy und sie

jeden morgen schaue ich sie an
nur kurz
nicht dass sie denkt
ich schaue

jeden morgen sage ich ihr leise
ich bin der zwanzigjährige held
der dich sucht
wenn er dich findet
reißt er mir das blümchen aus den händen und sagt

das schenk ich dir

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Eule
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Beitragvon Eule » 02.07.2013, 18:11

Hallo Estragon, der vielschichtige Text berührt mich. Da geht es um die zarte Blume Liebe, die in einem Beet von Trauer, Verzweiflung, Ironie und Alkohol lebt. Sicher nicht leicht zu schreiben. Danke für das Geschenk !
Ein Klang zum Sprachspiel.

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 02.09.2013, 10:11

Ich schließe mich Eules Meinung an.

Dohle

Beitragvon Dohle » 13.10.2013, 19:00

faszinierend gut

wolpertinger

Beitragvon wolpertinger » 01.11.2013, 18:58

Hallo Estragon,

Das hier fände ich als Gedicht köstlich, nur diese eine Strophe als völlig eigenständiges Gedicht.;


jeden morgen sehe ich sie
neben mir stehen
sie hält ihr handy fest
als wäre es
das einzige was zählt
als gäbe es
keinen slivovitz

Grüße
Wolf


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