auch du bist ein meerstern
trägst mich
im mottenzerfressenen mantel
hinaus
du
kürzlich habe ich irgendwo gelesen, dass es gerade die unverständlichen texte sind, die nicht nur einen größeren reiz ausüben, sondern sozusagen ein inbegriff der freiheit sind. dieses gedicht bestätigt diese annahme. es scheint fast dazu geschrieben worden zu sein, diese annahme zu bestätigen. und ich kann gar nicht viel mehr schreiben, als dass ich es gerade darum mag, es mich gerade darum anspricht, weil ich mir keinen reim darauf machen kann, oder aber viele einander widersprechende reime. das einzige, das offensichtlich harmoniert, ist das "m" im anlaut, in meerstern, mottenzerfressenen und mantel. aber das ist keinerlei kritik, ganz im gegenteil, für mich lebt dieses gedicht aus seinen widersprüchen. um noch einmal das "m" aufzunehmen, eine einladung zur meditation.
Hallo Xanthippe, das ist interessant - zumal man das Gedicht durchaus entschlüsseln kann. Und auch da spielt das M eine Rolle: Es geht um Mütterlichkeit. Stella Maris - Maria. Gibt das letzte Hemd. Weist den Weg, öffnet Welten. Das übertrage ich auf das Du, das gar keine Mutter zu sein braucht: Es gibt auch mütterliche Menschen ohne biologische Mutterschaft.
tja amanita......-DU kannst es natürlich (leichter) entschlüsseln. es ist ja auch dein text. mit deiner emotionalen gedankenwelt geschrieben. der leser hat - da jeder mensch ein individuum ist - einen anderen, ja sogar schwereren zugang. weil er für sich entschlüsseln muss entweder a) "was will der dichter mir damit sagen" - er, der leser, sucht nach deiner intention, nach deinen gedanken im text um ihn zu entschlüsseln. oder b) er fragt sich, was er von sich selbst darin wiederfindet. was ihm der text gibt.
leterer ansatz ist für mich der einzig richtige. wobei hier der aspekt zum tragen kommt, dass man, hat man einen autor mehrfach bereits gelesen, man zu glauben beginnt, was dahinter stecken könnte. das ist leichter. weil man sich ein bild vom anderen gemacht hat. und leider ist es oft so, dass man sich lieber bilder von anderen macht, als von sich selbst.
die frage ist, wem der mottenzerfressende mantel zuzuordnen ist. das ist hier nicht ganz klar. beides ist denkbar an bezug. und schon steh ich ratlos da. will mir meinen eigenen sinn suchen, aber dafür wäre mir wichtig, welcher bezug hier angedacht ist. hat der meerstern den mottenzerfressen mantel um, oder aber das lyrich???
beste grüße - niko
(Gesendet von meinem Brain)
leterer ansatz ist für mich der einzig richtige. wobei hier der aspekt zum tragen kommt, dass man, hat man einen autor mehrfach bereits gelesen, man zu glauben beginnt, was dahinter stecken könnte. das ist leichter. weil man sich ein bild vom anderen gemacht hat. und leider ist es oft so, dass man sich lieber bilder von anderen macht, als von sich selbst.
die frage ist, wem der mottenzerfressende mantel zuzuordnen ist. das ist hier nicht ganz klar. beides ist denkbar an bezug. und schon steh ich ratlos da. will mir meinen eigenen sinn suchen, aber dafür wäre mir wichtig, welcher bezug hier angedacht ist. hat der meerstern den mottenzerfressen mantel um, oder aber das lyrich???
beste grüße - niko
(Gesendet von meinem Brain)
Hallo Niko, meine Antwort bezog sich eigentlich nur auf das "unverständlich", wollte sagen, dass es "soooo schlimm" gar nicht ist oder sein muss. Natürlich habe ich versucht, möglichst viel in diesem Text offen zu lassen - so auch die Antwort auf die Frage, um wessen Mantel es da geht. Da fand ich den doppelten oder unklaren Bezug gerade interessant (für mich jedenfalls). Da klingt der Schutzmantel Mariens an; jedenfalls aber ist er löchrig geworden. Vielleicht ist Maria vom Sockel runtergestiegen, wieder irdisch, erdnah geworden, vielleicht gehört der Mantel auch dem Ich, vielleicht hat das Ich sogar Mariens Mantel zerschlissen (dazu fällt mir der Verlorene Sohn ein).
Wenn es noch weitere Gedanken (des Lesers) spiegelt: gern.
Wenn es noch weitere Gedanken (des Lesers) spiegelt: gern.
Schade, Amanita, wenn das "unverständlich", was für mich positiv gemeint war, bei Dir offenbar ganz anders angekommen ist.
Danke Niko für diesen Satz: "und leider ist es oft so, dass man sich lieber bilder von anderen macht, als von sich selbst."
Xanthi
Danke Niko für diesen Satz: "und leider ist es oft so, dass man sich lieber bilder von anderen macht, als von sich selbst."
Xanthi
Das hatte ich durchaus so verstanden, Xanthippe. Aber ich wollte "ehrlich" sein und sagen, dass ich tradierte Bilder eingebaut habe, die letztlich eben nicht unverständlich sind. Damit habe ich vielleicht etwas beschädigt in Deiner Lesart, aber mir war es wichtig zu sagen, dass ich mich in diesem Fall nicht so ganz wohl gefühlt habe in Deinem Lob.
Ja, jetzt verstehe ich das. Da habe ich nämlich dein Gedicht ganz anders gelesen und verstanden, als Du es haben wolltest. Und das Lob war somit eigentlich ein Zeichen dafür, dass bei mir als Leserin das Gedicht nicht so angekommen ist, wie die Autorin es losgeschickt hat, es ist sozusagen vom Weg abgekommen.
Hallo Amanita,
was Du zu Deinem Gedicht geschrieben hast, ist zwar ganz interessant, aber ich behaupte mal, dass niemand außer Dir es so interpretiert hätte.
Ich war erstaunt, als ich Deine "Stellungnahme" las, weil ich sofort dachte: warum schreibst sie von alledem nichts in das Gedicht rein, sondern gibt den Lesern mit so wenigen Zeilen Rätsel auf. Verstehe mich bitte nicht falsch; ein Gedicht muss sich ja ja gar nicht gleich und ganz erschließen, aber es sollte sich zumindest (außer vielen Möglichkeiten) diese eine Interpretationsmöglichkeit, oder annähernd diese, ergeben.
Ich hatte für mich keine gefunden. (Außer das jemand ins Wasser springt
mit seinem verschlissenen Mantel, was aber wegen der Menge offener Fragen natürlich nicht gegangen wäre).
Gruß
und ein schönes Wochenende
Wolf
was Du zu Deinem Gedicht geschrieben hast, ist zwar ganz interessant, aber ich behaupte mal, dass niemand außer Dir es so interpretiert hätte.
Ich war erstaunt, als ich Deine "Stellungnahme" las, weil ich sofort dachte: warum schreibst sie von alledem nichts in das Gedicht rein, sondern gibt den Lesern mit so wenigen Zeilen Rätsel auf. Verstehe mich bitte nicht falsch; ein Gedicht muss sich ja ja gar nicht gleich und ganz erschließen, aber es sollte sich zumindest (außer vielen Möglichkeiten) diese eine Interpretationsmöglichkeit, oder annähernd diese, ergeben.
Ich hatte für mich keine gefunden. (Außer das jemand ins Wasser springt

Gruß
und ein schönes Wochenende
Wolf
... dann ist es vielleicht zu kurz. Ich habe versucht, einige Möglichkeiten zu "bieten", anzutippen, anhand eines bestimmten "Gerüsts", das man eventuell auch nachvollziehen kann (aber eben nicht muss). Das hat den Grund, dass ich selbst nicht in Beliebigkeit dümpeln will. Aber manchmal möchte ich dem Leser nichts "vorschreiben", so auf jeden Fall hier. Egal, ich mach jetzt nichts mehr dran - sonst bastele ich je gern weiter, hier geht das vermutlich nicht.
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