Am See
In den windkühlen
Flimmerspiegel,
die grünlich klare Tiefe,
zu den Steinen,
den runden,
in die Stille tauchen,
traumrauschend mein Blick,
wie vertraut mit tausend Taufen.
Ach hätten sie,
die Steine,
wie Bäume Jahresringe,
ich könnt sie
fürs Erkunden brauchen,
mir ist, als sei ich mir
vor Jahren
selbst entlaufen.
Am See
Hallo, Wolf,
ich kann mich den anderen Kommentoren nur bedingt anschließen, mir ist das in der 1. Strophe einfach zu viel: windkühler Flimmer, grünlich klar, traumrauschend - das ergibt für mich ein grünliches Glitzer-Abziehbildchen aus einem Poesiealbum.
In der zweiten Strophe ist das schon anders, Steine, denen man Jahresringe wünscht, das ist ein originelles Bild, das zum Nachdenken anregt. Und übrigens haben manche Steine tatsächlich Ringe, vielleicht findet das lyrische Ich so einen am Grund des Sees? Oder es wirft einen ringlosen Stein ins Wasser und siehe - da sind schon die Ringe! Solcherart könnte ich mir vorstellen, dass man das Motiv weiter entwickeln kann.
Viele Grüße
fenestra
ich kann mich den anderen Kommentoren nur bedingt anschließen, mir ist das in der 1. Strophe einfach zu viel: windkühler Flimmer, grünlich klar, traumrauschend - das ergibt für mich ein grünliches Glitzer-Abziehbildchen aus einem Poesiealbum.
In der zweiten Strophe ist das schon anders, Steine, denen man Jahresringe wünscht, das ist ein originelles Bild, das zum Nachdenken anregt. Und übrigens haben manche Steine tatsächlich Ringe, vielleicht findet das lyrische Ich so einen am Grund des Sees? Oder es wirft einen ringlosen Stein ins Wasser und siehe - da sind schon die Ringe! Solcherart könnte ich mir vorstellen, dass man das Motiv weiter entwickeln kann.
Viele Grüße
fenestra
Hallo Wolf, ich würde auch "abspecken". Ich gehöre nicht zu denen, die sofort adjektivallergisch reagieren, aber hier sinds mir auch zu viele.
In den windkühlen
Flimmerspiegel,
die klare Tiefe,
zu den Steinen
in die Stille tauchen
in diese Richtung würde ich wohl gehen.
wie vertraut mit tausend Taufen. - das klingt für mich zu konstruiert, in Deinem Zusammenhang jedenfalls.
Die zweite Strophe finde ich auch besser; sie könnte eigentlich für sich allein stehen, braucht die erste gar nicht unbedingt?
In den windkühlen
Flimmerspiegel,
die klare Tiefe,
zu den Steinen
in die Stille tauchen
in diese Richtung würde ich wohl gehen.
wie vertraut mit tausend Taufen. - das klingt für mich zu konstruiert, in Deinem Zusammenhang jedenfalls.
Die zweite Strophe finde ich auch besser; sie könnte eigentlich für sich allein stehen, braucht die erste gar nicht unbedingt?
Amanita hat geschrieben:Die zweite Strophe finde ich auch besser; sie könnte eigentlich für sich allein stehen, braucht die erste gar nicht unbedingt?
Die erste Strophe braucht es schon, finde ich. Sie enthält doch gerade dieses Meditative. Ok, man könnte vllt. bissken abspecken, aber entfallen kann sie m.E. nicht.
Hallo Wolf,
mich stört das grünlich nicht; eher kommt mir das Ende der ersten Strophe ein bißchen zu t-lastig daher mit tauchen, traumrauschend vertraut tausend Taufen, diese Stelle klingt für mich ein bißchen Rilkisch antiquiert. Die auseinandergezogenen Reime finde ich reizvoll eingesetzt, insofern würde ich das - obwohl es inhaltlich wenig angebunden ist - 'Taufen' als gesetzt annehmen und vermutlich über Alternativen zu traumrauschend nachdenken. Aber auch so, ein schöner Text.
Grüße
Räuber
mich stört das grünlich nicht; eher kommt mir das Ende der ersten Strophe ein bißchen zu t-lastig daher mit tauchen, traumrauschend vertraut tausend Taufen, diese Stelle klingt für mich ein bißchen Rilkisch antiquiert. Die auseinandergezogenen Reime finde ich reizvoll eingesetzt, insofern würde ich das - obwohl es inhaltlich wenig angebunden ist - 'Taufen' als gesetzt annehmen und vermutlich über Alternativen zu traumrauschend nachdenken. Aber auch so, ein schöner Text.
Grüße
Räuber
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