WORT DER WOCHE
- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -
~übrig~
WORT DER WOCHE ~übrig~
weißt du
ich habe keine zeit fürs leben mehr
die liebe und romantische gefühle
aus diesem brunnen jahrelang schöpfte
ich eimerweise leidenschaft wie qual
der sehnsucht und des wartens auf erfüllung
kam diese, um mich dann zu überschwemmen
stahl sie mir leib und seele bald
verloren in der allzu großen nähe
glich ich konturlos an das du mich an
ich habe alles hinter mir gelassen
besinne mich und finde ganz zu mir
oft amüsiert von alten wilden bildern
mit abstand war es doch recht schön
so schön, dass ich darüber poesiere
weißt du das bleibt
.
ich habe keine zeit fürs leben mehr
die liebe und romantische gefühle
aus diesem brunnen jahrelang schöpfte
ich eimerweise leidenschaft wie qual
der sehnsucht und des wartens auf erfüllung
kam diese, um mich dann zu überschwemmen
stahl sie mir leib und seele bald
verloren in der allzu großen nähe
glich ich konturlos an das du mich an
ich habe alles hinter mir gelassen
besinne mich und finde ganz zu mir
oft amüsiert von alten wilden bildern
mit abstand war es doch recht schön
so schön, dass ich darüber poesiere
weißt du das bleibt
.
Schreiben ist atmen
Dieses Wort muss in relativ späterer Zeit entstanden sein, als die Menschen mit Erstaunen feststellten, dass auf einmal da mehr als das Notwengige vorhanden war ... Sie grübelten und grübelten, bis sie es verbal bezeichnen konnten, nachdem sie lange es nur mit einer Mischung aus Hoffnung und Misstrauen beobachtet hatten.
Meine Eltern hatten einige Romane von seinerzeit wohl bekannten Autoren im Schrank, die heute niemand mehr liest. Einer davon war Richard Voss. Er schrieb nach heutigen Maßstäben fürchterlich schwülstig, aber ich habe als Schülerin das ganze Zeug unkritisch verschlungen.
Da stand ein Dialog, der mir heute noch im Gedächtnis ist, es geht um die Begegnung eines desillusionierten Malers mit einer erfolgreichen Schauspielerin; die beiden sind Sandkastenfreunde, haben sich aber seit Jahren nicht gesehen:
J: "Was wurde aus deinen Bildern?"
I: "Sie brannten wunderhübsch hell."
J: "Du hast sie vernichtet?"
I: "Nicht eines blieb übrig."
Für mich das Paradebeispiel eines Dialogs, der sich auf dem Papier gut macht, aber in Wirklichkeit nie so geführt würde.
Die Bücher habe ich alle noch. In einem Karton auf dem Speicher. Die sind auch übrig. Aber ich kann mich nicht davon trennen.
Da stand ein Dialog, der mir heute noch im Gedächtnis ist, es geht um die Begegnung eines desillusionierten Malers mit einer erfolgreichen Schauspielerin; die beiden sind Sandkastenfreunde, haben sich aber seit Jahren nicht gesehen:
J: "Was wurde aus deinen Bildern?"
I: "Sie brannten wunderhübsch hell."
J: "Du hast sie vernichtet?"
I: "Nicht eines blieb übrig."
Für mich das Paradebeispiel eines Dialogs, der sich auf dem Papier gut macht, aber in Wirklichkeit nie so geführt würde.
Die Bücher habe ich alle noch. In einem Karton auf dem Speicher. Die sind auch übrig. Aber ich kann mich nicht davon trennen.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Was machst du den ganzen Tag?
Jeder Tag beginnt mit einem Ritual.
Und dann?
Widme ich mich der Aufgabe, die mich am Wenigsten lockt.
Wie machst du das?
In dem ich beginne.
Wie überwindest du die Unlust, gerade diese Aufgabe zuerst zu erledigen?
Dieser Aufgabe schenke ich bei jedem Handgriff meine ganze Aufmerksamkeit.
Willst du es nicht so schnell wie möglich hinter dich bringen?
Die Aufmerksamkeit ist der Weg.
Das verstehe ich nicht.
Mein Denken fokussiert sich auf mein Tun, nicht auf das Nicht-Wollen.
Und dann?
Ist es vollbracht, bevor ich mir darüber im Klaren bin, dass es mich am Wenigsten lockte.
Was tust du danach?
Widme ich mich den Dingen, die mich locken.
Und was bleibt für dich übrig an so einem Tag?
Die Summe aller Momente, in denen ich mir bewusst bin.
Und wie endet dein Tag?
Jeder Tag endet mit einem Ritual.
Jeder Tag beginnt mit einem Ritual.
Und dann?
Widme ich mich der Aufgabe, die mich am Wenigsten lockt.
Wie machst du das?
In dem ich beginne.
Wie überwindest du die Unlust, gerade diese Aufgabe zuerst zu erledigen?
Dieser Aufgabe schenke ich bei jedem Handgriff meine ganze Aufmerksamkeit.
Willst du es nicht so schnell wie möglich hinter dich bringen?
Die Aufmerksamkeit ist der Weg.
Das verstehe ich nicht.
Mein Denken fokussiert sich auf mein Tun, nicht auf das Nicht-Wollen.
Und dann?
Ist es vollbracht, bevor ich mir darüber im Klaren bin, dass es mich am Wenigsten lockte.
Was tust du danach?
Widme ich mich den Dingen, die mich locken.
Und was bleibt für dich übrig an so einem Tag?
Die Summe aller Momente, in denen ich mir bewusst bin.
Und wie endet dein Tag?
Jeder Tag endet mit einem Ritual.
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