Könnte, Liebste, man es so benennen,
wenn du das Kind gebierst,
ich bekäme ebenfalls eins; sollte
ich es dem Spross so mitteilen,
wäre es logisch und sprachlich okay?;
wenn nicht, wie würde ich dastehen
vor ihm, ich sein Vater und Vorbild?!
Klar ist, das Kind gehörte uns beiden,
was ich ihm ebenfalls verschweigen müsste,
denn gehören Kinder nicht sich selbst?!
Natürlich würde es mehrsprachig aufwachsen,
aber ohne Worte wie „Bebeh“.
Nur wodurch ersetzt man solch Unwort?,
welch verantwortungsvolle Bürde.
Oh Mann, es ist noch gar kein Kind da,
nicht mal eine Freundin und
ich fühle mich bereits überfordert.
Vielleicht sollte ich mich von Kindern
fernhalten wie bisher und
was Frauen betrifft, heraus.
Ein Kind kriegen
Es ist vielleicht kein Zufall, dass zur Weihnachtszeit sich Dichter mit solchen Themen beschäftigen, wie im Herbst mit fallenden Blättern.
Die NATIVITAS par excellence, die Geburt Christi, das Heilige Kind ist ein untergründiges, Kulturbedingtes Motiv.
Niemand kann sich den Wurzeln unserer Zivilisation entziehen.
Umso mehr, je weniger man sich damit zu beschäftigen glaubt.
Ich lese das hier als ein tief theologischer Text. Ein Monolog, der Joseph mit sich hätte führen können noch lange vor der Flucht nach Ägypten, als die Folgen des Besuches des Heiligen Geistes erst sich zögernd zeigten.
Da er nur ein Mensch war, muss er sich die Frage gestellt haben, die in Versen acht und neun vorkommt.
Sogar Gott selbst, wie auf dem Ölberg in der Nacht des Verrats, verzweifelte, warum nicht eine seiner Kreaturen?
Über den Namen des Neugeborenen müsste bei der Heiligen Familie allerdings keinen Zweifel bestanden haben, er war ja von dem ankündigenden Engel mitgegeben worden.
Die NATIVITAS par excellence, die Geburt Christi, das Heilige Kind ist ein untergründiges, Kulturbedingtes Motiv.
Niemand kann sich den Wurzeln unserer Zivilisation entziehen.
Umso mehr, je weniger man sich damit zu beschäftigen glaubt.
Ich lese das hier als ein tief theologischer Text. Ein Monolog, der Joseph mit sich hätte führen können noch lange vor der Flucht nach Ägypten, als die Folgen des Besuches des Heiligen Geistes erst sich zögernd zeigten.
Da er nur ein Mensch war, muss er sich die Frage gestellt haben, die in Versen acht und neun vorkommt.
Sogar Gott selbst, wie auf dem Ölberg in der Nacht des Verrats, verzweifelte, warum nicht eine seiner Kreaturen?
Über den Namen des Neugeborenen müsste bei der Heiligen Familie allerdings keinen Zweifel bestanden haben, er war ja von dem ankündigenden Engel mitgegeben worden.
Nun, ich lese das Gedicht nicht als weihnachtlich, sondern als Ausdruck des verzweifelten Wunsches, alles richtig zu machen - ein Wunsch, der sehr verständlich ist und sehr in die Irre führen kann. (Ich denke da immer an eine Szene in Falladas berühmtem Roman "Kleiner Mann, was nun?", in der die Hauptpersonen, Hannes Pinneberg und seine Frau Lämmchen, ihre zahnendes Baby trostlos schreien lassen, "damit er weiß, im Dunkeln hat er unbedingt zu schlafen". Und an anderer Stelle heißt es: "Bei seiner Erziehung sollen keine Fehler gemacht werden.")
Stünde mir der Sprecher des Gedichts gegenüber, würde ich sagen: Lass einfach mal laufen und vertraue deinen Instinkten.
Davon unabhängig wundert es mich aber, dass anfangs eine Liebste angesprochen wird und sich am Ende herausstellt, dass der Sprecher nicht mal eine Partnerin hat. Ein Mann, der sich den Kopf zerbricht über die Erziehung seines Kindes, obwohl er keine Frau hat? So einem Mann bin ich noch nie begegnet ... aber ich lerne ja gern dazu ...
Jahresendliche Grüße
Zefira
Stünde mir der Sprecher des Gedichts gegenüber, würde ich sagen: Lass einfach mal laufen und vertraue deinen Instinkten.
Davon unabhängig wundert es mich aber, dass anfangs eine Liebste angesprochen wird und sich am Ende herausstellt, dass der Sprecher nicht mal eine Partnerin hat. Ein Mann, der sich den Kopf zerbricht über die Erziehung seines Kindes, obwohl er keine Frau hat? So einem Mann bin ich noch nie begegnet ... aber ich lerne ja gern dazu ...
Jahresendliche Grüße
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Liebe Zefira, ein aprobates Mittel, um eine Note Humor zu erzeugen, ist die Übertreibung.
Im wirklichen Leben ist wohl Gelassenheit angemessen, einfach Laufenlassen, denn jeder Schritt in die richtige Richtung impliziert einen in die falsche.
Es fängt schon morgens im Bad an, man betätigt die Toilettenspülung, mit Trinkwasser. Dann setzt sich das 75 Kilo-Männchen in sein Auto, lässt sich von einer Tonne Gewicht zur Arbeitstelle bewegen. Dort wartet entfremdete Tätigkeit, die aber eine lange Freizeit gewährt. In dieser kann Mensch dann ganz bei sich sein, aber nicht frei von jeglichem Konsum. Das wäre unsozial, würde diesen himmlischen Ast absägen, der dem Menschen erst ermöglicht wird durch eine florierende Wirtschaft, und die lebt vom Konsum. Man kann sich ja die Playstation 4 kaufen, ohne sie zu benutzen. Die Freiheit hätte man doch.
Und Kinder, ja, wir kennen alle diese fantastischen Bilder aus dem Mutterleib, wie das Wunderwerk Mensch entsteht, das gigantische Feuerwerk der Neuronen in den Gehirnen. Nun, eine beeindruckende Hardware. Begegnen mir aber diese Heranwachsenden, frage ich mich, wozu dieser Aufwand, wenn auf ihren Festplatten eine Software läuft, die einen Sprung zu scheinen hat, wo jedes zweite Wort bei einem Vokabular von dreien „geil“ heisst.
Aber ja, liebe Zefira, laufen lassen, verwächst sich schon. Potenzial ist da.
LG Kurt
Im wirklichen Leben ist wohl Gelassenheit angemessen, einfach Laufenlassen, denn jeder Schritt in die richtige Richtung impliziert einen in die falsche.
Es fängt schon morgens im Bad an, man betätigt die Toilettenspülung, mit Trinkwasser. Dann setzt sich das 75 Kilo-Männchen in sein Auto, lässt sich von einer Tonne Gewicht zur Arbeitstelle bewegen. Dort wartet entfremdete Tätigkeit, die aber eine lange Freizeit gewährt. In dieser kann Mensch dann ganz bei sich sein, aber nicht frei von jeglichem Konsum. Das wäre unsozial, würde diesen himmlischen Ast absägen, der dem Menschen erst ermöglicht wird durch eine florierende Wirtschaft, und die lebt vom Konsum. Man kann sich ja die Playstation 4 kaufen, ohne sie zu benutzen. Die Freiheit hätte man doch.
Und Kinder, ja, wir kennen alle diese fantastischen Bilder aus dem Mutterleib, wie das Wunderwerk Mensch entsteht, das gigantische Feuerwerk der Neuronen in den Gehirnen. Nun, eine beeindruckende Hardware. Begegnen mir aber diese Heranwachsenden, frage ich mich, wozu dieser Aufwand, wenn auf ihren Festplatten eine Software läuft, die einen Sprung zu scheinen hat, wo jedes zweite Wort bei einem Vokabular von dreien „geil“ heisst.
Aber ja, liebe Zefira, laufen lassen, verwächst sich schon. Potenzial ist da.
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
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