meine leise mutter

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 10.02.2014, 15:58

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Zuletzt geändert von scarlett am 11.02.2014, 11:38, insgesamt 4-mal geändert.

Quoth
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Beitragvon Quoth » 11.02.2014, 08:35

Das mit den "und" sollte ich vielleicht begründen. Es handelt sich um die Erinnerung eines erwachsenen lyrischen Ich an die verstorbene Mutter, vielleicht recht früh verstorben, denn das lyrische Ich war damals noch ein Kind. Das ergibt sich für mich aus der Selbstverständlichkeit, mit der die Mutter die Haare des Kindes ordnet. Durch die "und" kommt nun eine Sprechweise in den Text, die kindlich ist, mich jedenfalls erinnert sie an das atemlose Erzählen eines Kindes. Ich fände aber besser, wenn durchweg deutlich bliebe: Hier erinnert sich ein erwachsenes lyrisches Ich. Ich könnte mir den Anfang sogar so vorstellen:

wie sie die tür öffnet
meine leise mutter
mit ihrem silbrigen atem

Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

scarlett

Beitragvon scarlett » 11.02.2014, 09:14

hallo nera,

hab dank für deine überlegungen, denen ich gut folgen kann bis auf die letzte verszeile betreffend, da verstehe ich zwar, dass es dem einen oder anderen vielleicht zu viel der assonazen ist, aber ich mag das.

allerdings ist das leise sein vom anfang ein anderes als das schweigen am schluss, für mich jedenfalls.

ich gaube, ich habe mich entschieden, was die und`s anbelangt.

liebe grüße,
scarlett
Zuletzt geändert von scarlett am 11.02.2014, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.

scarlett

Beitragvon scarlett » 11.02.2014, 09:18

ja. lieber quoth, DAS isses!

ich werde den einstieg so gestalten, wie du vorgeschlagen hast, das zweite und dann aber behalten, weil - obwohl du vo,llkommen recht hast mit deinen begründungen, will ich diese leichte kindliche sprechweise zumindest an dieser stelle haben, aus sehr persönlichen gründen /die zugegeben hier zwar nix verloren haben/ und weil sie doch etwas aussagt über die innigkeit der beziehung selbst im erwachsenenalter.

nur was ich mit der frühlings-stelle mache, das hab ich noch nicht entschieden.

hab dank, ich ändere mal im kopfposting.

scarlett

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birke
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Beitragvon birke » 11.02.2014, 18:56

ich finde es rund so, wie es jetzt ist :daumen:
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

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Quoth
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Beitragvon Quoth » 11.02.2014, 20:30

Hallo Scarlett, freut mich, dass Du mit meiner Idee was anfangen konntest und sie sogar gleich übernommen hast. Hatte ich nicht erwartet! Jetzt sollte ich ja eigentlich zufrieden sein! Stahl ist auch nicht optimal. Aber ich finde, Du hast mit dem "Mondbrot" die poetische Latte hoch gelegt. Dahinter bleibt der "Strahl aus Licht" weit zurück, er ist sogar nicht viel mehr als ein kleiner Zwerg oder als weißer Schnee, selbst wenn er spinnengewebt ist. Und ist an so einer Erinnerungserscheinung wirklich alles weich und sanft? Täte ein Element des Kontrasts, der Gefahr nicht gut?
Dann noch zum Schluss. Neras Argument, der "Schleier des Schweigens" wiederhole eigentlich nur die "leise Mutter", scheint mir schlüssig. Warum nicht die letzte Zeile einfach ersetzen durch "meine leise Mutter"? Die wörtliche Wiederholung hier "schließt den Kreis". So erscheint es mir jedenfalls. Aber es ist Dein Text!
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

scarlett

Beitragvon scarlett » 11.02.2014, 20:51

"element des kontrastes bzw. der gefahr" hat es natürlich auch gegeben, lieber quoth, ich bin immer noch dabei, von dem allem zu genesen ... und nein, deshalb will ich das hier genau nicht.

ich will dieses eine bild, das sich in meiner erinnerung festgegraben hat, das mir trost spendet und das mach ich nicht zum "problem".

und was neras argument anbelangt, für mich ist es leider nicht schlüssig- wenn man etwas leise tut, heißt das nicht, dass man dabei nicht spricht.

hab dank für die erneute wortmeldung, aber diese dinge ändere ich nicht, ich hoffe, du kannst mich verstehen.

abendgruß,
scarlett
Zuletzt geändert von scarlett am 11.02.2014, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon birke » 11.02.2014, 20:55

... oh ja, im anfang (leise) und schluss (schweigen) liegt für mich ein leiser, aber deutlicher unterschied.
und genau davon lebt dieses gedicht, meine ich. das gesamt(stimmungs)bild wird erst durch die letzte zeile komplett.
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scarlett

Beitragvon scarlett » 11.02.2014, 21:08

dank auch dir, liebe di, ich lass es jetzt so, wie es ist - ruhen.

abendgruß,
deine mo

Quoth
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Beitragvon Quoth » 15.02.2014, 21:49

scarlett hat geschrieben:"element des kontrastes bzw. der gefahr" hat es natürlich auch gegeben, lieber quoth, ich bin immer noch dabei, von dem allem zu genesen ... und nein, deshalb will ich das hier genau nicht.

ich will dieses eine bild, das sich in meiner erinnerung festgegraben hat, das mir trost spendet und das mach ich nicht zum "problem".


Das ist ein hochtinteressanter Punkt, Scarlett. An den kommt man wohl bei jedem guten Text. Soll er ein Stück Autobiographie bleiben - oder soll man ihn abnabeln und auf die Reise schicken? Dafür muss er dann in sich ruhen, nur noch autoreferenziell sein, sich vielleicht auch abgrenzen - und sich auf jeden Fall verselbständigen. Die Entscheidung trifft die Autorin!

Gruß
Quoth
Zuletzt geändert von Quoth am 15.02.2014, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

scarlett

Beitragvon scarlett » 15.02.2014, 21:55

das ist mir vollkommen bewusst, quoth, aber viele beispiele aus der literatur bestätigen AUCH diese, andere entscheidung, ich meine, der text wird ja dadurch nicht von haus aus schlechter ...

ich danke dir!

scarlett


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