Haiku, 17.02.14

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Wolfgang

Beitragvon Wolfgang » 17.02.2014, 08:56

Version Nr. 3

der schneemann wartet
mit uns
auf die schneefrau



Version 2:

der schneemann wartet
mit uns
auf den winter




der schneemann wartet
wir mit
auf den winter
Zuletzt geändert von Wolfgang am 17.02.2014, 15:54, insgesamt 2-mal geändert.

Wolfgang

Beitragvon Wolfgang » 17.02.2014, 14:54

Hallo Cicero,

danke für Deinen Hinweis. Ich will ehrlich sein: ich hatte nicht weiter gedacht. Mir war es auf den Winter - und das warten auf ihn - angekommen. Doch gut, soll keiner behaupten, ich würde mir keine Mühe geben.

Als Lösung fällt mir ein:

der schneemann wartet
mit uns
auf die schneefrau


Grüße

Wolfgang

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Cicero
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Registriert: 10.12.2011
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Beitragvon Cicero » 17.02.2014, 15:08

Hallo Wolfgang,

das liest sich schon viel besser, mit einer Prise Humor.

Liebe Grüße

Cicero
Die Sprache sei die Wünschelrute, die gedankliche Quellen findet. (Karl Kraus)

Wolfgang

Beitragvon Wolfgang » 17.02.2014, 15:55

Hallo Cicero,

ich habe die Version als Nummer drei eingestellt.

Danke und Gruß

Wolfgang

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Ylvi
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Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 20.02.2014, 14:30

Hallo Wolfgang,

für mich ist die erste Version die interessanteste. Ich spinnisiere mal ein wenig darüber, auch wenn ich gelesen habe, dass es ganz anders von dir gedacht war. .-) Die im Text erschaffene Wirklichkeit eines wartenden (also fühlenden, denkenden, vermenschlichten) Schneemanns, spricht für mich nicht für einen normal-realen Schneemann, sondern für eine märchenhafte Vorstellung/ Idee/ Seele/ Geist (wie auch immer man das nennen mag) eines Schmeemanns, der darauf wartet, (wie jedes Jahr) wieder in einen Körper schlüpfen zu können.

"wir mit" (oder "und wir mit ihm") heißt für mich, dass der Schneemann wartet und das "Wir" Anteil nimmt, was ich in diesem (meinem) Zusammenhang stimmiger finde. "mit uns" kehrt das um und legt den Fokus auf das wartende "Wir".

Die Schneefrau ... hm... das geht in eine ganze andere Richtung, scheint mir etwas banal und lustigseinwollend. Da könnte dann aber genausogut auch der Schnee entfallen, oder durch Kuchenteig erstetzt werden. :o) Über den fehlenden Winter erzählt es mir jedenfalls nichts.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)


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