Aphorismus über den Traum

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 22.02.2014, 21:05

Träume sind die Werbung in unserem Lebensfilm.

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birke
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Beitragvon birke » 22.02.2014, 23:29

sehe ich etwas anders.
solche werbung ist geplant, gesteuert (zt verlogen...) - träume das genaue gegenteil davon.
lg, birke
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 22.02.2014, 23:41

Ich schließe mich birke an. Werbung mag an Träumen andocken, aber den Umkehrschluss kann ich nicht ziehen.

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 23.02.2014, 09:17

Ich mag den Satz. Wenn man Werbung einmal nicht als störende zum Konsum auffordernde Unterbrechung sieht, sondern die alte Bedeutung mit einbezieht, die Werbung um eine Frau, einen Mann zum Beispiel. Also ich verstehe es so, dass hier die Werbung der Träume uns "wachrütteln" will, von dem konsum- und funktionsgerechten Leben, das wir führen, uns verführen will, unsere Träume zu leben, um es ganz platt auszudrücken. Und der Aphorismus gefällt mir gerade deshalb, weil er erst einmal diesen Widerstand erzeugt, den Birke und Amanita formuliert haben.

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birke
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Beitragvon birke » 23.02.2014, 10:17

ja, verstehe schon ... ich finde aber eben nicht, dass diese bedeutung von werbung hier mit eingeschlossen ist, da hier vom "lebensFILM" die rede ist, sehe ich eindeutig kinowerbung vor mir. und dann ist dieser aphorismus (für mich) nicht ganz stimmig.
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DonKju

Beitragvon DonKju » 23.02.2014, 11:08

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Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 23.02.2014, 12:19

Birke: Einspruch stattgegeben. Das Film steht dieser (meiner) Leseart tatsächlich im Weg. Jetzt muss ich noch überlegen, ob das nur ein Stückchen mehr Widerstand ist, oder ob es die ganze Leseart ad absurdum führt.

Niko

Beitragvon Niko » 23.02.2014, 22:27

hallo euch allen und...

danke für euer beschäftigen mit dem text. aphorismen sind schwer, find ich....

ich habe (zu viel?) gewollt. traum - werbung - film........alles begriffe, die unterschiedlich gelesen und interpretiert werden.
1) traum: es gibt die albträume, die schönen träume. es gibt nacht und tagträume, es gibt die träume, die schon wieder mehr ein ziel sind.
2) werbung....-mir war klar, dass damit gleich die konsumwerbung ins spiel kommt. eine lesart. werbung ist eben auch, wie xanthi schrieb "ein werben". ein buhlen vielleicht, eine art brautwerbung zum beispiel. werben kann man für sich, für andere, für gegenstände.......
3) film: im kontext mit der werbung denkt man gleich ans zelluloid, an den tv-film. liegt ja nahe. aber ein film ist auch - und das gab's schon vor dem kino - ein belag, ein (schmier)film, ein überzug über dem eigentlichen.

ich wollte, dass alles funktioniert. das oberflächliche werbung mit tv, aber auch das werben und den film der das leben bedeckt oder - noch schlimmer - das leben ist.

träume - so mein grundgedanke, beeinflussen unser leben in üppigem maße. auch und vielleicht sogar gerade, weil wir uns dessen nicht bewusst sind. träume sind manipulierend. wie die werbung im tv. auch da meinen wir, dass sie, die werbund keinen einfluss auf uns hat, dass wir unsere produktpalette unbeeinflusst kaufen.... träume sind eine unterbrechung, die auch beizeiten als störend empfunden wird (albträume), wie die werbung. sie unterbrechen unseren lebensfluss und geben ihm eine nuanciertere richtung durch ihr erscheinen.
der lebensfilm wirkt dann auch beizeiten wie ein film, ein trüber überzug über das eigentliche, was in uns wirkt, was uns ausmacht und steuert. gewollt oder ungewollt: unsere träume...

ich lerne, dass doppelte ebenen bei aphorismen nicht gut funktionieren. ich finds aber toll, dass du, xanthi, dem ganzen auf die schliche gekommen bist....

mal sehen, was noch für meldungen kommen....

beste grüße und einen bestmöglichen wochenstart wünscht........-niko

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 24.02.2014, 00:53

Hallo Niko!

Wer schaut sich diesen Film an?

Wir selbst?

Eine Werbung, die keine Spuren hinterläst ...

Wie du siehst, dein geistreicher Gedanke regt das Denken an.

LG

Carlos

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birke
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Beitragvon birke » 24.02.2014, 09:20

hm, also, diese gedanken, die dahinter stecken, alle achtung, niko!
allerdings ist mir das hier tatsächlich zu viel gewollt.
das alles kann dieser "aphorismus" aus meiner sicht nicht transportieren,
da passt dann alles in letzter konsequenz nicht zusammen.
... vielleicht ist es ein gedicht wert? :smile:
sonnige grüße!
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