Beitragvon Niko » 09.03.2014, 10:55
hallo quoth,
danke für deine rückmeldung!
politische gedichte ist seit je her eine kribbelige sache. ich muss gestehen, dass es mich etwas überwindung gekostet hat, dieses gedicht zu posten. und alleine diese tatsache hat mich erschrocken.das man zögert, seine meinung öffentlich kund zu tun, dass man eventuell harsche kritiken (zu den ansichten!) meiden will. ich glaube, es ist auch ein problem der zeit, sich bedeckt zu halten, nicht allzu konkret zu werden, damit man einen nicht festnageln kann.
zum text selbst: ich halte ihn handwerklich für schlecht. es war mir aber letztendlich nicht das herausragend wichtige, formal perfekt zu sein, sondern um die aussage. politische gedichte sind verdammt schwer, weil sie sehr speziell sind. ähnlich wie beispielsweise erotische gedichte. die gratwanderung ist sehr schmal. schnell wirkt es zu flach oder - aufgrund der bemühungen, es gut zu machen, wirds dann komisch oder harmlos.
die ansicht, durch die gleichstellung von putin und hitler würde ich die nazis heraufsetzen, teile ich nicht. wohl aber, das putin dadurch herabgesetzt wird. es ist immer ein ungeheuerlicher vorgang, so scheint mir, wenn man das wort "Hitler" in den mund nimmt. dieser wahnsinnige ist immer noch ein riesenthema in deutschland, das immer noch ein heißes eisen ist. bemühungen, das zu ändern, beispielsweise im politischen kabarett, stoßen immer noch auf zuviel reaktion. dieser wahnsinnige wird immer noch gerne im allgemeinen ausgeklammert. reaktionen anderer länder auf dieses thema schlagen darüber hinaus immer noch in die deutsche magengrube. und über israel darf man offen nicht negativ reden. weil wir ja eine generalschuld haben...
putinhat ein erschreckend ähnliches muster wie adolf der abartige. das habe ich im gedicht darlegen wollen. man hat natürlich durch hitler gelernt, ist wachsam bei territorialen einverleibungen und allen anzeichen, die in die richtung gehen. aber putin findet - genau wie hitler - einen weg, seinen kopf durchzusetzen. über die befindlichkeiten der gesamten westlichen weld hinweg. was auf der krim läuft, ist meiner meinung nach mehr als ein muskelspiel. das einzige, was putin hitler voraus hat, ist vielleicht die eingesetzte hirnmasse. heutzutage muss man - dank hitler - mit solchen machtspielchen etwas subtiler umgehen. das kann er wohl ganz passabel.
schwulenhass und rassismus im vergleich - da hast du recht. das hinkt etwas. ich hätte mich mehr mit den gesellschaftspolitischen hintergründen des putin-regimes auseinandersetzen sollen. aber dennoch: was gleich ist, ist das schaffen von feindbild für die gesellschafft. und den irrwitz des ganzen....- im hitlerregime mussten die stammbäume hochrangiger politiker bereinigt werden, damit man die "judenfrage" konsequent behandeln konnte. und würde man in russland konsequent vorgehen, müsste ein nationalheld wie tschaikowsky posthum ausgebürgert, seine denkmale gestürzt werden. denn er war schwul und hat sich - so ich weiß - darumda s leben genommen.
es ging mir im text weniger um nazis und kommunisten, sondern um die gegenüberstellung zweier machtbesessener totalitärer despoten.
ja......politische gedichte und die daraus oft folgende diskussion sind immer schwierig, weil sie nicht selten in übersteigerten diskussionen und persönlichen angriffen enden. aber ich habe immer die hoffnung, dass es dennoch mal gelingt, sich konstruktiv darüber auseinanderzusetzen.
danke dir, quoth!
beste grüße: niko